Roaming

Studie: Handytelefonate im Ausland deutlich überteuert

EU-Verbraucher zahlen angeblich 3,5 Milliarden Euro drauf
Von AFP / Björn Brodersen

Handy-Telefonate im EU-Ausland sind laut Verbraucherschützern immer noch deutlich überteuert. EU-Bürger und Unternehmen zahlten im Jahr 3,5 Milliarden Euro zu viel an so genannten Roaming-Gebühren, heißt es in einem EU-Vergleich, den der europäische Verbraucher-Dachverband BEUC heute in Brüssel vorlegte. Auch spezielle Auslands-Tarife großer Anbieter wie T-Mobile oder Vodafone hätten daran nichts geändert.

Den Verbraucherschützern zufolge sollten die Preise gesetzlich gedeckelt werden. Sie schlagen 33 Cent pro Minute für ein Telefonat im EU-Ausland vor. Nur 16 Cent sollen demnach fällig werden, wenn ein Handynutzer einen Anruf im Ausland annimmt. Dazu käme jeweils noch die Mehrwertsteuer.

Der Verbraucherverband BEUC widersprach Angaben der Mobilfunkkonzerne, die Preise seien seit 2005 deutlich gefallen. Spezial-Angebote der Firmen seien häufig schwer zu durchschauen und in manchen Fällen sogar teurer als der Basistarif. Laut dem Industrieverband GSM Association in London sanken die Roaming-Kosten in Europa im vergangenen Jahr von durchschnittlich 83 Cent pro Minute auf 62 Cent. Damit lägen sie aber immer noch deutlich über den Preisvorstellungen der Verbraucherschützer.

Deutschland will im Rahmen seines EU-Vorsitzes bis zum Sommer günstigere Auslands-Handytarife für die europäischen Verbraucher durchsetzen. Bisher wehren sich Länder wie Spanien und Großbritannien gegen strenge Vorschriften für die Mobilfunkunternehmen.

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