April, April

Kein gemeinsames Netz und keine Verwähler-Kosten

Das waren die teltarif-Aprilscherze
Von Marie-Anne Winter

Einigen Lesern fiel es schon beim ersten Lesen auf, andere dagegen haben sich in den April schicken lassen: Gestern hatte die Redaktion unter die teltarif-Meldungen mit dem üblichen Wahrheits- und Informationsgehalt auch zwei April-Scherze gemogelt. Für alle, die sich nicht sicher waren, kommt nun die Auflösung: Natürlich schalten die beiden großen Netzbetreiber T-Mobile und Vodafone ihre Netze nicht zusammen - auch wenn es da sicherlich Sparpotenzial gäbe. Immerhin dachten die Netzbetreiber beim UMTS-Aufbau aus Kostengründen daran, die Netze gemeinsam auszubauen und zu betreiben. Der Regulierer ließ den gemeinsamen Netzaufbau aufgrund der anders lautenden Lizenzbedingungen allerdings nicht zu.

Nichtzutreffend ist auch die Meldung, dass die Ansage "Kein Anruf unter dieser Nummer" künftig kostenpflichtig werden soll: Wenn keine Verbindung zustande kommt, wird auch nichts berechnet. Umstritten ist dagegen, ob die Benachrichtigung des Angerufenen über einen Anrufversuch eine kostenpflichtige Dienstleistung darstellt, die dem Anrufer berechnet werden kann. Nach einem Gerichtsurteil des Amtsgerichtes Ulm (Az. 6 C 3000/04) müssen Anrufe auf einem Handy kostenlos sein, wenn keine Verbindung zustande kam, etwa wegen "Netzschwäche". Die Stiftung Warentest stufte daraufhin die Benachrichtigungs-Dienste von o2 und Vodafone als unzulässig ein, weil sie Handykunden gratis per SMS über vergebliche Anrufe informieren und dem Anrufer eine Einheit dafür berechnen. Auch aus der Sicht einiger Verbraucherzentralen ist das unzulässig, weil kein gültiger Vertrag zwischen dem Anrufer und dem Netzbetreiber zustande gekommen sei und deshalb auch nichts gezahlt werden müsse. Die Bundesnetzagentur stellte bisher nur fest, dass nicht eindeutig geklärt sei, ab wann eine Telefonverbindung berechnet werden dürfe. Möglicherweise wird die Frage erst in einem Musterprozess der Verbraucherverbände analog zum Verfall von Prepaid-Guthaben geklärt. Das kann sich allerdings noch hinziehen.