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Vorsicht Kostenfalle: Mit dem Handy im Grenzgebiet

Ungewolltes Roaming kann teuer werden
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Viele Handyfans verbringen ihren Sommerurlaub auch in diesem Jahr wieder im Ausland. In zahlreichen Meldungen haben wir bereits darüber berichtet, wie es möglich ist, auch unabhängig von der EU-Verordnung für günstigere Roamingpreise bei der Handy-Nutzung zu sparen.

Es gibt allerdings auch viele Urlauber, die die schönste Zeit des Jahres in Deutschland verbringen. Hier fallen natürlich keine Kosten für eingehende Gespräche an und die Gesprächskosten sind mit denen zu Hause identisch - abgesehen davon, dass natürlich ein etwaiger Home-Tarif in den Netzen von T-Mobile, Vodafone und o2 nicht genutzt werden kann. Dreiländereck zu Polen und Tschechien: 10 Netze, Foto: teltarif.de

Funkwellen machen nicht an Grenzen Halt

Verbringt man den Urlaub aber beispielsweise im Schwarzwald, am Bodensee, im Bayerischen Wald oder im Zittauer Gebirge, so ist dennoch Vorsicht geboten. Hier sind nämlich die nächsten Nachbarstaaten nicht weit. Funkwellen machen an den Grenzen nicht Halt. So kann es passieren, dass sich das Handy auch dann in ein Netz aus dem jeweiligen Nachbarland einbucht, wenn man sich noch weit auf deutschem Gebiet befindet.

Oft gibt es auch Straßen oder Bahnverbindungen, die direkt entlang einer Staatsgrenze verlaufen. In einigen Fällen führt der Streckenverlauf teilweise dann auch durch das Nachbarland. Dann kann es erst recht passieren, dass sich das Handy in ein Nachbarnetz umbucht, da die Funksignale des deutschen Netzes schwächer werden oder das Heimatnetz - in Ausnahmefällen - gar nicht mehr verfügbar ist.

In diesem Fall entstehen bei Telefonaten oder Datenverbindungen Roamingkosten, denn für den Tarif ist nicht das Land, in dem man sich aufhält, entscheidend. Vielmehr hängen die Preise für Telefonate, den SMS- und MMS-Versand und die mobile Datenübertragung davon ab, in welchem Netz man gerade eingebucht ist. Also kann ein eingehendes Gespräch auch dann ziemlich teuer werden, wenn man sich in Deutschland aufhält.

Manuelle Netzwahl hilft Kosten sparen

Abhilfe ist möglich, indem man das gewünschte Mobilfunknetz manuell auswählt, anstatt sich auf die standardmäßig eingestellte automatische Netzwahl zu verlassen. Wie das funktioniert, steht in der Bedienungsanleitung des Telefons. Wählt man manuell das eigene deutsche Handynetz aus, so wird sich das Telefon auch nach einem Netzverlust nicht bei einem anderen Betreiber einbuchen. Maximal erscheint dann eine Liste der verfügbaren Netze oder die Aufforderung, den gewünschten Betreiber auszuwählen.

Grundsätzlich können Kunden von T-Mobile, Vodafone und E-Plus die manuelle Netzwahl auch unabhängig vom Urlaub eingestellt lassen. Bei einem Auslandsaufenthalt lässt sich diese Einstellung jederzeit ändern.

Lediglich für o2-Kunden ist diese Lösung unpraktisch. Legt man sich nämlich manuell auf das eigene Netz fest, so bucht sich das Handy auch nicht mehr automatisch bei T-Mobile ein, wenn das o2-Netz nicht vorhanden ist. Stellt man manuell T-Mobile ein, so gilt beispielsweise auch innerhalb des Homebereichs nicht mehr der Homezone-Tarif. Außerdem wird das T-Mobile-Roaming in immer mehr Gegenden, in denen o2 mit eigenem Netz vertreten ist, abgeschaltet. Auch dort steht man also bei manuell ausgewähltem T-Mobile-Netz als o2-Nutzer ohne Funkverbindung da.

Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"