Nachgerechnet

Lohnt sich ein Wechsel innerhalb der Call&Surf-Tarife?

Bestandskunden können in neue Konditionen wechseln, sollten aber einiges beachten
Von Thorsten Neuhetzki

Seit vergangenem Montag sind die neuen Bündel-Tarife der Telekom-Festnetzsparte T-Home buchbar und werden in einer großen Werbekampagne angepriesen. Call&Surf heißen die drei beworbenen und neuen Tarife. Doch viele Kunden haben bereits einen Tarif mit diesem Namen. Denn neu sind sie nicht, nur verändert. Erstmals buchbar waren die Call&Surf-Tarife bereits Mitte September des vergangenen Jahres. Bestandskunden haben die Möglichkeit, in die neuen Tarife zu wechseln. Doch ob dieses sinnvoll ist und welche Kriterien bei der Entscheidung für oder gegen einen Wechsel beachtet werden sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Grundsätzlich gilt es bei allen Wechseln in die neuen Tarife zu beachten, dass der Kunde eine neue Mindestvertragslaufzeit eingeht. Diese beträgt in den neuen Tarifen zwei Jahre. In den kommenden zwei Jahren hat der Kunde also keine Möglichkeit, seinen Telefonanbieter zu wechseln. Das ist sicherlich für alle, die in ländlichen Regionen wohnen und keine Möglichkeit haben, zu einem anderen Netzbetreiber zu wechseln, kein Problem. Allerdings sollte bei dieser Überlegung auch bedacht werden, dass die verschiedenen Netzbetreiber ihre Netze oftmals recht schnell ausbauen und zwei Jahre eine lange Zeit sind. So kann es durchaus sein, dass eine Stadt, die heute nur durch die Telekom versorgt wird, in einem Jahr auch andere Netzbetreiber hat. Hier können zur Absicherung die Hotlines der Anbieter befragt werden. Hier liegen oftmals die Ausbaupläne der nächsten Monate vor.

Auch ein Umzug in den kommenden zwei Jahren sollte mit einkalkuliert werden. Denn auch nach einem Umzug gilt noch der mit dem Anbieter abgeschlossene Vertrag nach Angaben von T-Home wird der Vertrag allerdings storniert, kann der Kunde am neuen Wohnort nicht mehr mit DSL versorgt werden. Die Schaltung eines neuen Call&Surf-Anschlusses im Rahmen des bestehenden Vertrages ist gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen kostenpflichtig. Allerdings wird dieses in der Praxis oftmals anders gehandhabt, so dass eine Neuschaltung eines Anschlusses in der neuen Wohnung oftmals kostenfrei ist, wie es auf Nachfrage bei T-Home hieß. Dies erfolge in der Regel über eine Gutschrift.

Die Tarife: Alt oder neu?

Den deutlichsten Unterschied im direkten Vergleich des alten mit dem neuen Tarif gibt es beim Call&Surf Basic. Hier wurde beim neuen Tarif das Inklusiv-Volumen für den DSL-Anschluss geändert. War bislang nur ein Gigabyte Volumen inklusive, so können Kunden sich nun über eine Flatrate freuen, sofern sie umsteigen. Wer seinen Internetzugang nur sporadisch benötigt, um E-Mails abzurufen oder zu chatten, der kommt indes in der Regel mit dem Traffic von einem Gigabyte aus. Da es keinen finanziellen Vorteil für einen Wechsel in die neuen Tarife gibt, sollte ein solcher angesichts des Neustarts der Mindestvertragslaufzeit überlegt werden. Wer mehr Übertragungsvolumen benötigt, aber keine zwei Jahre Vertragslaufzeit eingehen will, der kann auch mit dem alten Call&Surf Basic eine solche Flatrate nutzen. Gebucht werden kann diese schon für wenige Euro bei einem unabhängigen DSL-Provider. Dadurch entstehen zwar Zusatzkosten, doch kann die lange Vertragslaufzeit umgangen werden.

Call&Surf Basic

Stand: 12. Juni 2007 Call&Surf Basic alt Call&Surf Basic neu
Grundkosten mit T-Net 34,95 Euro 34,95 Euro
Grundkosten mit T-ISDN 38,95 Euro 38,95 Euro
City 1)  
Hauptzeit 7-18 Uhr 3,1 Cent 3,1 Cent
Nebenzeit 18-7 Uhr 1,5 Cent 1,5 Cent
Wochenende 1,5 Cent 1,5 Cent
Ferngespräch 1)  
Hauptzeit 7-18 Uhr 4,6 Cent 4,6 Cent
Nebenzeit 18-7 Uhr 2,6 Cent 2,6 Cent
Wochenende 2,6 Cent 2,6 Cent
sonstiges  
T-Mobile, Vodafone 20,6 Cent 20,6 Cent
E-Plus, o2, vistream 22,8 Cent 22,8 Cent
Monatliche Freiminuten 120 2)  120 2) 
DSL  
Bandbreite Downstream 2048 kBit/s 2048 kBit/s
Bandbreite Upstream 192 kBit/s 192 kBit/s
Inklusivvolumen 1000 MB Flatrate
Kündigungsfrist 1 Monat 1 Monat
Mindestlaufzeit 12 Monate 24 Monate

1)  Die T-Com berechnet bei allen Gesprächen, die zu bestimmten alternativen Anschlussnetzbetreibern geführt werden, einen Zuschlag von 0,21 Cent pro Minute. Das betrifft auch die Verbindungen bei Flatrates. Zu welchen Anschlüssen der Zuschlag erhoben wird, erfahren Sie in einer ausführlichen Meldung.
2)  ISDN-Kunden erhalten 240 Freiminuten.