Tipps und Tricks

Vorsicht vor Datendieben im Urlaub

Das Thema Internet-Sicherheit beginnt schon vor Reiseantritt
Von Björn Brodersen

Immer mehr Menschen möchten auch im Urlaub nicht auf das Internet verzichten, vergessen jedoch am Erholungsort, dass gerade beim Surfen in Internetcafés, an fremden WLAN-Hotspots oder über in Hotels angebotenen kostenlosen Internetzugängen besondere Vorsicht geboten ist. Wer dort sorglos seine Bankgeschäfte online erledigt oder mit seiner Kreditkarte in Online-Shops einkauft, kann leicht das Opfer von Datendieben werden, warnen deshalb Sicherheitsexperten. "Der Identitatsdiebstahl über das Netz wächst weiter", warnt Candid Wüest vom Hersteller von Anti-Viren-Software Symantec. "Mittlerweile hat sich eine regelrechte Schattenwirtschaft entwickelt: Gestohlene Informationen wie Passwörter, PINs und Kreditkartendaten werden häufig von Kriminellen im Internet zum Weiterverkauf angeboten."

Schon bei der Reisebuchung auf Sicherheit achten

Die Sicherheitsmaßnahmen der Internetnutzer müssen laut Wüest schon bei der Reisebuchung im Internet beginnen, denn auch Fluggesellschaften seien ein Ziel der Hacker und kämpften mit Kreditkartenbetrug und Identitätsdiebstahl. So wie Online-Buchungsportale sich kontinuierlich auf den aktuellen Stand der Technologie bringen, um möglichst große Sicherheit ihrer Seiten zu gewährleisten, sollten auch Reisewillige sich gegen Internetbrtüger absichern. Unverzichtbar sei daher eine leistungsfähige Sicherheits-Software, die bestenfalls Transaktionssicherheit, Anti-Virus, Firewall, Backup und Systempflege bietet. "Wer zudem noch eine gesunde Portion Misstrauen an den Tag legt, muss sich bei seiner Online-Buchung keine Sorgen machen", erklärt der Symantec-Mitarbeiter.

Wer am Urlaubsort Urlaubsgrüße per E-Mail versenden oder den Stand der Urlaubskasse online überprüfen möchte oder etwa auch aus der Ferne auch Schnäppchensuche in Online-Shops oder Online-Auktionshäusern ist, sollte besonders vorsichtig sein. Laut Ralf Benzmüller, dem Leiter der G Data Security Labs, verzichten viele Betreiber von WLANs und Internetcafés komplett auf den Einsatz von effektiven Sicherheits-Lösungen, die Rechner seien dadurch hochgradig mit Malware verseucht. Wer hier leichtsinnig Kennwörter, Bankzugangsdaten oder Kreditkartennummern eingibt, präsentiere möglichen Betrügern seine persönlichen Daten auf dem Silbertablett.

Benzmüller rät Besuchern von Internetcafés von Online-Einkäufen per Kreditkarte oder von Online-Banking ganz ab. "Neben der Gefahr durch Spyware – die Daten automatisch an Kriminelle weiterleiten – ist der Mitschnitt des gesamten Datenverkehrs durch den Betreiber möglich", so der Experte. Für den Versand von Urlaubsgrüßen per E-Mail empfiehlt er Reisenden den Gebrauch von so genannten Wegwerfadressen, die zum Beispiel bei www.spamgourmet.com oder anderen Anbietern bestellt werden können. Komme es im Urlaub doch zum Diebstahl der Zugangsdaten für das E-Mail-Konto, so fänden Kriminelle wenigstens keine elektronischen Nachrichten mit vertraulichen Daten. Nutzer von Rechnern in Internetcafés sollten zudem generell nach jeder Online-Sitzung alle temporären Dateien des Browsers löschen.

Gesundes Misstrauen ist beim Surfen angesagt

Wer seinen Laptop in den Urlaub mitnimmt, um damit an WLAN-Hotspots, in Internetcafés oder über Hotel-Netzwerke im Internet zu surfen, sollte über eine leistungsfähige Anti-Viren-Software mit Firewall verfügen. Zusätzlich empfiehlt Benzmüller eine Verschlüsselung der Festplatte und ein Vollbackup der Daten. "Sollte es zum Diebstahl des Notebooks kommen, sind so wenigstens die persönlichen Daten gesichert und vor fremden Zugriffen geschützt", erklärt er.

Neben regelmäßig aktualisierter Sicherheits-Software auf dem heimischen Rechner und dem in den Urlaub mitgenommenen Laptop sowie einem ebenfalls mit den neuesten Updates versorgten Internetbrowser hilft – so wie im richtigen Leben - beim Surfen im World Wide Web auch eine gesunde Portion Misstrauen. "E-Mails, die dazu auffordern, persönliche Daten wie Kreditkartennummern oder Kennwörter auf einer verlinkten Seite einzugeben, sollte man ignorieren, selbst wenn diese täuschend echt aussehen oder mit einer Kontosperrung oder Ähnlichem gedroht wird", rät Symantec-Experte Wüest. Seriöse Anbieter verschickten E-Mails dieser Art nicht. Wer ganz sicher gehen möchte, rufe besser direkt bei der Bank oder dem Online-Shop an und erkundige sich persönlich. Solche Wachsamkeit sollte auch beim Mailen im Urlaub nicht vergessen werden.

Weitere Tipps und Tricks zur Internetnutzung im Urlaub erhalten Sie in unserem jüngsten Ratgeber zum Thema. Wie Sie sich allgemein von Viren, Würmern und Trojanischen Pferden im Internet schützen können, verrät Ihnen unsere Infoseite. Empfehlungen fürs Einkaufen im Internet finden Sie auf einer weiteren Infoseite.

Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"