Datenrettung

Verloren geglaubte Urlaubsbilder retten

Möglichkeiten der Datenwiederherstellung bei Speicherkarten
Von Christian Horn

Im Internet gibt es dutzende kostenlose und kostenpflichtige Programme für die Speicherkarten-Datenrettung. Die Programme weisen jedoch erhebliche Unterschiede hinsichtlich ihres Funktionsumfanges und des Erfolgsgrades beim Wiederherstellungsprozess auf. Manche Programme unterstützen nur eine bestimmte Auswahl der vielfältigen Speicherkarten-Formate oder können nur bestimmte Datei-Typen wiederherstellen. Andere Programme bieten umfangreichere Format-Unterstützung, was jedoch nicht automatisch auf bessere Wiederherstellungswerte schließen lässt.

Bei den Freeware-Programmen kann der Nutzer die Eignung und Qualität verschiedener Programme kostenlos vergleichen, gegeneinander abwägen und sich für ein Wiederherstellungs-Tool seiner Wahl oder auch für die Kombination verschiedener Programme für unterschiedliche Problemlagen entscheiden. Wo ein ansonsten zuverlässiges Programm bei spezifischen Problemen versagt oder nur mangelhafte Ergebnisse liefert, ist ein anderes Programm eventuell erfolgreich. Bei den kostenpflichtigen Programm-Angeboten ist es angeraten, vor dem Kauf die meist angebotenen kostenlosen Demo-Versionen auszuprobieren. Mit diesen können zwar keine Daten wiederhergestellt werden, sondern zum Beispiel nur Thumbnails von geretteten Dateien angezeigt werden. Mit den Demo-Programmen können jedoch die jeweiligen Tools auf ihre Tauglichkeit im spezifischen System-Umfeld getestet werden.

Freeware und kostenpflichtige Programme zur Datenrettung

Eines der bekanntesten kostenlosen Recovery-Tools für Speicherkarten ist das PC Inspector smart recovery [Link entfernt] von Convar. Das Tool unterstützt viele Speicherkarten-Formate wie MMS, SD, Flash Card, Smart Media sowie Sony Memory Stick und IBM Micro Drive und beherrscht die Wiederherstellung einer Vielzahl von Bild- (.jpg, .gif, .tif, .bmp und Kamerahersteller-spezifische Formate), Audio- (.wav, .dss) und Video-Formaten (.avi, .mov). Das Programm greift nur lesend auf das Speichermedium zu und speichert die geretteten Dateien in ein vorgegebenes Verzeichnis.

Weitere Freeware-Programme zur Datenrettung von Speicherkarten, um nur eine Auswahl zu nennen, sind Digital Image Recovery [Link entfernt] , Digital Photo Recovery von Art Plus oder der Exif Untrasher für Mac-OS-X-Systeme. Beispiele für kostenpflichtige Speicherkarten-Rettungsprogramme sind die Memory Card Recovery Software von Pro Data Doctor, Digital Photo Recovery von Galaxy, Photo Undelete von SoftAmbulance, die Undelete-Produkte von FlashUndelete oder Photo Nose von Acute Tools [Link entfernt] . Die kostenpflichtigen Programme sind zu Preisen von etwa 20 bis 50 Euro erhältlich.

Der teure Gang zum professionellen Datenretter

Ist die Datenrettung mit einem Datenrettungs-Tool erfolglos, bleibt nur der meist teure Gang zum professionellen Datenretter. Hier wird die defekte Speicherkarte entweder per Post eingeschickt oder, falls der Anbieter eine Filiale vor Ort betreibt, direkt beim Anbieter abgegeben. Dieser führt dann zunächst eine Diagnose des Datenträgers durch, in der geklärt wird, ob und in welchem Unfang die Daten auf dem betroffenen Speichermedium gerettet werden können. Danach wird ein Kostenvoranschlag erstellt und der Kunde kann entscheiden, ob ihm die Rettung seiner Daten den geforderten Preis wert ist. Die Analyse und Reparatur erfolgt üblicherweise innerhalb weniger Tage. Für Express- oder Wochenend-Bearbeitungen wird meist ein Zuschlag berechnet.

Bei vielen Anbietern ist die Diagnose des Speichermediums kostenlos oder der Diagnosepreis wird mit den Kosten der Datenwiederherstellung verrechnet. Der endgültige Preis der Datenrettung hängt von verschiedenen Faktoren wie Art der Schädigung und Menge der zu wiederherstellenden Daten ab. Anbieter wie Memory Card Recovery, eine Abteilung von Convar, Ontrack [Link entfernt] und ReBits [Link entfernt] geben deshalb auf ihren Webseiten nur nach Datemenge gestaffelte Richtpreise an.

So gibt beispielsweise Convar für die Rettung von 32 MB bis 512 MB Richtpreise von 15 bis 89 Euro an. Bei Datenmengen bis 1 GB reicht die Preisspanne von 99 bis 250 Euro, bei Datenmengen bis 5 GB kann die Datenrettung schon mit 99 bis 1 250 Euro zu Buche schlagen. ReBits bietet im Bereich bis 512 MB eine vergleichbare Preisstaffelung von 10 bis 79 Euro, ist aber bei der Rettung von Datenmengen über 512 MB mit Preisen von 30 bis 89 Euro deutlich günstiger. Kuert Datenrettung hingegen bietet keine gestaffelten Preise, sondern setzt auf Pauschalpreise. Hier kostet die Wiederherstellung von Datenmengen bis 1 GB pauschal 100 Euro.

Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"