Börse

Telekom-Aktie fällt unter 10-Euro-Marke (aktualisiert)

Sorge um Gewinnwarnung beschert der T-Aktie Tiefstwert seit 2003
Von dpa / Björn Brodersen

Die Aktie der Deutschen Telekom ist aus Sorge um eine Gewinnwarnung auf den tiefstens Stand seit März 2003 gefallen. In der Spitze verlor die T-Aktie 12,8 Prozent auf 9,92 Euro. Hintergrund waren Befürchtungen, dass der Bonner Konzern seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr nicht einhalten könnte. Ein Sprecher wies dies zurück: "Wir bestätigen die Prognose im vollen Umfang", sagte er heute in Bonn. Die Aktie begrenzte daraufhin ihre Verluste auf minus 6,94 Prozent. Der Titel kostete damit 10,59 Euro.

Beim bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) werde weiterhin mit einer gegenüber 2007 stabilen Entwicklung gerechnet. Der operative Gewinn lag im vergangenen Jahr bei 19,33 Milliarden Euro. Nicht eingerechnet ist dabei die griechische OTE, an der sich die Telekom in diesem Jahr beteiligen will. Die Befürchtungen waren aufgekommen, nachdem Vorstands-Mitglied Timotheus Höttges für dieses Jahr für die Festnetzsparte einen Rückgang bei Umsatz und EBITDA in Aussicht gestellt hatte. "Die Aussagen von Höttges sind in der Konzernprognose berücksichtigt", sagte der Sprecher.

Nach Umsatzeinbußen von acht Prozent im vergangenen Jahr bei T-Home rechnet Höttges für 2008 mit einem Rückgang von vier bis sechs Prozent. Helfen solle dabei der Ausbau des DSL-Geschäfts sowie eine Verbesserung der Servicequalität. Der Telekom setzt auf ihrem Heimatmarkt der harte Konkurrenzkampf zu, der von den Aufsichtsbehörden forciert wird. Wachstum weist der Konzern nur im Ausland auf, das durch Zukäufe gestärkt werden soll.

Stellenabbau bei T-Systems

Unterdessen kündigte die Telekom einen Stellenabbau bei der Geschäftskundensparte T-Systems an. "Jedes Jahr werden wir 3 000 bis 4 000 Stellen streichen", sagte T-Systems-Chef Reinhard Clemens. Dazu soll auch der Verkauf von Randbeteiligungen betragen. T-Systems beschäftigte Ende Dezember 57 000 Menschen. Die Telekom-Tochter plant zudem die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer. Zum Umfang machte Clemens keine konkreten Angaben. Betroffen ist der Bereich Systems Integration (SI) mit rund 15 000 IT-Spezialisten, für den die Telekom eine Kooperation mit dem amerikanisch-indischen Konzern Cognizant geschlossen hat.

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