Bilanz

Zattoo besteht EM-Ansturm

540 000 Deutsche nutzen IPTV-Software - ARD und ZDF-Stream ruckelig
Von Thorsten Neuhetzki

Der IPTV-Distributor Zattoo [Link entfernt] sieht seine erste Feuerprobe bestanden. Mit einer neuen Software, die in der vergangenen Woche offiziell vorgestellt wurde, neuer Technologie und einer besseren Netzwerkeffizienz hat man die Übertragung der ersten Spiele der Euro 2008 erfolgreich hinter sich gebracht. Neben einer verbesserten Software hatte Zattoo, die über eine kostenfreie Software im Peer-2-Peer-Verfahren IPTV ermöglichen, auch in neue Hardware und Internetkapazitäten investiert.

540 000 Nutzer haben sich die Software in Deutschland bereits heruntergeladen. Der Dienst, der hierzulande im September 2007 gestartet war, verbreitet 50 TV-Sender inklusiver verschiedene Regionalfenster. Darunter sind die EM-Sender ARD und ZDF.

Die neue Software bringt den Nutzern nun offiziell die Features der vor kurzem vorgestellen Beta-Version. Nun kann der Nutzer selbst die Reihenfolge in seiner Senderliste festlegen. Neu auch: Wer will, kann Lesern seines Blogs oder Mitgliedern seiner Social Community zeigen, welchen Sender er gerade via Zattoo schaut. Realisiert wird dieses über einen Button in dem entsprechenden Blog bzw. im Profil.

Streams von ARD und ZDF sehr wackelig

In Tests der teltarif-Redaktion während der EM-Spiele lief Zattoo sehr stabil. Zwar ist die Bildqualität weit entfernt von der Qualität eines TV-Signals, doch lässt sich ein Fußballspiel durchaus verfolgen - vor allem weil es wie berichtet überall möglich ist, wo es einen Internetzugang mit deutscher IP-Adresse gibt.

Eine bessere Auflösung versprechen die Streams, die von den beiden übertragenden TV-Sender ARD und ZDF bereitgestellt werden. Hier lassen sich deutlich mehr Details erkennen - zum Teil sogar mehr als bei einem analogen Kabel-TV-Signal, das etwas verrauscht ins Haus kommen kann. Allerdings: Sowohl während des Deutschland-Spiels am Sonntagabend im ZDF als auch während der Übertragung des Spiels Niederlande gegen Italien gestern Abend in der ARD gab es bei den Streams Aussetzer. Teilweise brachen die Übertragungen komplett ab. Zumeist ruckelten die Streams derart, dass einzelne wichtige Spielsequenzen schlichtweg verloren gingen. An den verwendeten DSL-Verbindungen lag es nicht: Während der Streams stellten wir das Problem an unterschiedlichen Anschlüssen mit unterschiedlichen PCs fest - bei jeweils mehr als 12 MBit/s Bandbreite.

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