Vermarktung

Beim iPhone 3G denkt Apple an alle

Wie der Konzern neue Käufergruppen erschließen will
Von Björn Brodersen

Nun gehören ihm wieder die Schlagzeilen: Der amerkanische Hardware-Hersteller und Software-Entwickler Apple hat ein neues iPhone-Modell herausgebracht. Das iPhone 3G genannte Handy kann jetzt dank UMTS- bzw. HSDPA-Unterstützung (offenbar bis zu 3,6 MBit/s) unterwegs wesentlich schneller Daten auf das Handy-Display übertragen, ermöglicht dank eines eingebauten GPS-Empfängers die Nutzung von Navigations-Diensten und bringt einen wesentlich leistungsfähigeren Akku als das Vorgängermodell mit.

Datenblätter

Das sind die wesentlichen Neuerungen des iPhone 3G, nicht aber unbedingt die interessanten. Im Grunde genommen holt Apple hier nur nach, was andere Handy-Hersteller wie etwa Nokia oder Samsung vormachen. Das erste iPhone, das knapp vor einem Jahr auf den Markt kam, musste neben frenetischem Jubel der Anhänger auch viel Kritik einstecken, weil es nicht ganz zeitgemäß sei. Vor allem die langsame Übertragungsgeschwindigkeit für mobile Daten (via EDGE), der nicht auswechselbare Akku und das geschlossene Betriebssystem, das keine Anwendung von Fremdprogrammen erlaubte, störten etliche Handy-Fans. In zwei Fällen hat Apple die Kritik bereits aufgegriffen und nachgebessert, Fremdanwendungen sollen noch in diesem Jahr auf dem iPhone genutzt werden können. So sollen die Technikbegeisterten unter den Handy-Nutzern angesprochen werden.

Zeitgemäßere Ausstattung, breitere Verfügbarkeit und Preissenkungen

Apple-Chef Steve Jobs will nicht nur über zeitgemäßere Ausstattung seines Handymodells, sondern auch über Preissenkungen sowie eine breitere Verfügbarkeit Apple iPhone 3G des iPhone das ehrgeizige Ziel von zehn Millionen verkauften iPhone-Handys bis zum Ende dieses Jahres erreichen. Das iPhone 3G mit einer Speicherkapazität von 8 GB wird 199 Dollar kosten, in der 16-GB-Variante 100 Dollar mehr. Zum Vergleich: T-Mobile verkauft hierzulande die 8-GB-Variante des iPhone-Erstlings für Preise zwischen 99 und 249 Euro bei Abschluss eines kostenplichtigen 24-Monats-Mobilfunkvertrags, das 16-GB-Modell für 499 Euro. Bei den günstigeren Preisen könnten viele Interessenten, die bislang nicht bereit waren, die hohen Handy- und Tarifkosten zu zahlen, jetzt doch zum iPhone greifen.

Wie teuer das iPhone 3G und etwaige neue, daran gekoppelte Tarifangebote bei T-Mobile sein werden, ist zurzeit noch nicht bekannt. Sicher ist nur, dass T-Mobile aktuellen iPhone-Besitzern eine "Upgrade"-Möglichkeit auf das iPhone 3G bieten wird. Auch abzuwarten bleibt nicht nur hierzulande, ob sich Gerüchte dazu bewahrheiten, dass die Mobilfunkanbieter das neue iPhone zum attraktiven Subventionspreis anbieten können. Apple wird dagegen künftig keine Beteiligung mehr an den Umsätzen fordern, die die Provider mit ihren Diensten an den iPhone-Besitzern erzielen. Der günstigere Preis hat aber auch Nachteile, beispielsweise besteht das neue iPhone  3G aus weniger hochwertigen Materialien als das erste iPhone, wie Sie auf der folgenden Seite lesen können.

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