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Betatest: Neue Banking-App der DKB

Die Deut­sche Kredit­bank (DKB) hat eine native Banking-App für Android und iOS gestartet. Im offenen Beta­test verfügt diese zwar noch nicht über alle Funk­tionen, liefert aber bereits einen guten ersten Eindruck.
Von Björn König

Bild: DKB AG Die neue Banking-App der DKB
Bild: DKB AG
Die DKB gehört in Deutsch­land zu den belieb­testen Direkt­banken, doch beim Thema Mobile Banking hatte das Berliner Kredit­institut bislang noch erheb­lichen Nach­hol­bedarf. Die "Banking-App" war nämlich bislang im Prinzip nichts weiter, als die mobile Website am Smart­phone. Verständ­licher­weise reicht das natür­lich nicht, um sich im harten Wett­bewerb mit Smart­phone-Banken wie N26 oder Vivid Money zu behaupten. Deshalb legt die DKB nun nach und präsen­tiert ihre neue Banking-App im offenen Beta­test. Wir haben daran teil­genommen und erste Eindrücke zu den wich­tigsten Funk­tionen sammeln können.

Native App

Bild: DKB AG Die neue Banking-App der DKB
Bild: DKB AG
Tatsäch­lich setzt die DKB nun erst­mals auf eine native App unter Android und iOS. Damit macht das Banking am Smart­phone deut­lich mehr Spaß, insbe­son­dere auch die Sicher­heits­funk­tionen wurden besser an die mobile Nutzung am Smart­phone ange­passt. Musste man beispiels­weise bislang noch zusätz­lich die "TAN2Go"-App instal­lieren, entfällt dieser Zwang nun voll­ständig. Übliche Sicher­heits­funk­tionen (App-PIN und Biome­trie) sind wie bei anderen Neobanken nun eben­falls verfügbar.

Ein großer Nach­teil der bishe­rigen TAN2Go-App war außerdem, dass man bei einer Regis­trie­rung (z.b. wenn das Login-Pass­wort vergessen wurde) wieder einen neuen QR-Code auf posta­lischem Wege anfor­dern musste. Gene­rell sind das natür­lich Vorgänge, die bei einer modernen Internet- oder Smart­phone-Bank nicht mehr vorkommen sollten. Dennoch, die neue App hinter­ließ insge­samt in Sachen Usabi­lity sofort einen ersten guten Eindruck: Sie lädt schnell und ist vor allem sehr über­sicht­lich, es gibt keine "versteckten" Funk­tionen und man muss auch nicht umständ­lich durch Menüs navi­gieren, um sein Ziel zu errei­chen.

Funk­tions­umfang

Zum Start der öffent­lichen Beta­phase müssen Nutzer noch auf viele Funk­tionen verzichten, diese sollen aber nach Auskunft der Bank im Laufe der Zeit mit weiteren Updates nach­gelie­fert werden. Möglich sind aktuell bereits eine Umsatz­ansicht in Giro­konto und Kredit­karte, Über­wei­sungen und "Card Control". Unter diesem Punkt ist es beispiels­weise möglich, die DKB Visa-Karte temporär zu sperren, zudem können weitere Funk­tionen indi­viduell akti­viert oder deak­tiviert werden.

Dazu gehören bargeld­lose Zahlungen in Geschäften, Kontakt­los­zah­lungen, Bargeld­abhe­bungen sowie Onli­nezah­lungen. Zusätz­lich kann man die Karte für die Nutzung in einzelnen Ländern oder Regionen akti­vieren und deak­tivieren. Diese Funk­tionen gelten aller­dings aktuell nur für die Visa-Karte, die im DKB-Konto eben­falls enthal­tene Giro­karte ist zumin­dest mit der von uns getes­teten Beta­ver­sion noch nicht möglich. Auch können aktuell noch keine Dauer­auf­träge ange­legt, geän­dert oder gelöscht werden. Die Anlage von Termin­über­wei­sungen ist in der App auch noch nicht möglich.

Inter­essante Features für die Zukunft

Es gibt natür­lich viele weitere Funk­tionen, welche für die DKB-App inter­essant sein könnten. So zum Beispiel die Option, seine Visa bzw. Giro­card-PIN indi­viduell zu ändern. Auch fehlen noch Funk­tionen zur Bargeld­ein­zah­lung und Abhe­bung in Geschäften (Cash im Shop). Wer seine Karte verloren hat, sollte auch bequem via App Ersatz bestellen können. Grund­sätz­lich wäre es natür­lich auch wünschens­wert, wenn man sich eine virtu­elle (Debit-Visa) anlegen könnte.

Nicht alle Kunden sind auf eine Charge-Kredit­karte ange­wiesen und möchten even­tuell lieber, dass Umsätze direkt dem hinter­legten Giro­konto belastet werden. Außerdem ist nicht jeder Konto­nutzer auf eine Plas­tik­karte ange­wiesen, denn Zahlungen mit dem Smart­phone bzw. Smart­watch oder passiven Devices (z.B. Fidesmo Keyfob) werden in Deutsch­land immer beliebter und insbe­son­dere während der Corona-Pandemie verstärkter genutzt. Mittel­fristig sollte sich die DKB auch Gedanken über die Abschaf­fung von TAN2Go machen, denn hier lassen sich einfa­cher die Sicher­heits­funk­tionen der neuen Banking-App nutzen, so wie es beispiels­weise auch beim Wett­bewerber ING üblich ist.

In einem weiteren Test haben wir uns die Banking-App von Vivid Money ange­schaut.

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