Biomemory DNA-Speicher: 1 Kilobyte für 1000 Euro
Im Herbst 2020 wurde eine Vereinigung für den zukunftsweisenden DNA-Datenspeicher gegründet, jetzt präsentiert Biomemory ein marktreifes Produkt. Die Vorteile dieser Speichermethode liegen im geringen Platzverbrauch und der Langlebigkeit. So kann ein Gramm DNA 215 Petabyte Daten beinhalten. Das sind 215 Millionen Gigabyte. Außerdem verspricht das französische Startup eine Mindestspeicherdauer von 150 Jahren. Allerdings ist der Datenplatz irrwitzig teuer. Für ein Kilobyte an Informationen werden 1000 Euro fällig. Der DNA-Speicher soll 2026 in den Handel kommen.
Europäische Firma präsentiert innovative Archivierungsmethode
Die Biomemory DNA-Karte
Biomemory
Unsere Gene sind in der Desoxyribonukleinsäure (DNA) gespeichert. Weshalb sollte man diese Methode nicht auch für die Speicherung von elektronischen Daten verwenden? Im Oktober 2020 wurde die DNA Data Storage Alliance gegründet, ein Zusammenschluss, dem unter anderem Microsoft und Western Digital beiwohnen. Die Unternehmen forschen fleißig am Speicher der Zukunft, bei dem die digitalen Informationen in die vier Grundbausteine der DNA (Nukleotide) codiert werden. Aus Nullen und Einsen entstehen Adenin (A), Guanin (G), Cytosin (C) und Thymin (T).
Biomemory möchte einen solchen Speicher in Form einer DNA-Karte in zwei Jahren offerieren. Allerdings ist das Lesen und Schreiben des Speichers äußerst rechenintensiv. Heutige Hardware würde mehrere Tage für die Verarbeitung benötigen. Auf der Internetseite des Herstellers können sich Interessenten auf eine Warteliste eintragen und die Codierung austesten. So wird aus teltarif beispielsweise „AGTGAGACAGTCAGAGAGTCTGACAGTGAGACAGTCACAGAGTGACTCAGTCTCAGAGTCCCGA“. Der weiße Punkt auf der Karte markiert den Datenspeicher.
Sündhaft teure Kilobyte-DNA-Karte ist nur der Anfang
Langfristig erwägt der französische Konzern ein „Biomemory Prime“ genanntes Setup, das 100 Petabyte in Datenzentren lagern kann. Bis dahin wird es aber wohl noch eine ganze Weile dauern. Schließlich muss entsprechend leistungsfähige Hardware existieren und der Kostenfaktor reduziert werden. Derzeit wäre das Produkt höchstens für große Firmen interessant, die enorm wichtige Daten möglichst lange und sicher verwahren wollen. Außerdem müssen die Unternehmen bereit sein, 1000 Euro für 1 kB hinzublättern. Besonders viele Informationen können 1024 Byte jedoch nicht beinhalten. (via xda-developers)
Bei der Vorbestellung des Galaxy S24 gibt es bis 30. Januar den doppelten Speicher.