Digital Radio

Regiocast will drei weitere Hörfunksender auf DAB+ starten

Insgesamt sechs Bewerber für acht Programme in Nordrhein-Westfalen
Von

Soft-Pop-Sender Absolut Relax möchte wie viele andere Lizenz für DAB+ in NRW Soft-Pop-Sender Absolut Relax möchte
eine Lizenz für DAB+ in NRW
Grafik: Absolut Relax, Screeenshot: teltarif.de
Obwohl Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit den meisten Einwohnern in Deutschland ist, gilt die Radiolandschaft bisher als eher unterentwickelt: In vielen Regionen gibt es nur die Sender des öffentlich-rechtlichen WDR und das jeweilige, zum Senderverbund "Radio NRW" gehörende Lokalradio. Durch die Digitalisierung kann sich das nun ändern: Immerhin sechs Hörfunkunternehmen haben sich bei der Landesanstalt für Medien (LfM) mit insgesamt acht Programmen für ein Pilotprojekt im Digitalradio (DAB+) beworben.

Regiocast plant Sender mit den Formaten 80er, Schlager und Oldies

Soft-Pop-Sender Absolut Relax möchte wie viele andere Lizenz für DAB+ in NRW Soft-Pop-Sender Absolut Relax möchte
eine Lizenz für DAB+ in NRW
Grafik: Absolut Relax, Screeenshot: teltarif.de
Das Hörfunkunternehmen Regiocast, das im bundesweiten Digitalradio-Bouquet bereits mit den Sendern "90elf", "sunshine live" und "Radio Bob" vertreten ist, will insgesamt drei Sender über DAB+ in NRW starten. Das Mini-Bouquet "1 für NRW - Unser neues Radio" besteht aus drei Programmen mit einer Ausrichtung speziell auf Nordrhein-Westfalen. Wie Regiocast-Sprecher Nico Nickel gegenüber teltarif.de erläuterte, handele es sich um Sender mit den Musikfarben der 80er, mit modernen Schlagern und Oldies/Clasic Hits.

Neben der Musik würden die Programme jeweils aus Nachrichten und Beiträgen aus Themen wie Sport oder Lokalberichten sowie aus Serviceelementen bestehen. Man wolle auch nur mit einem oder zwei Programmen auf Sendung gehen, wenn man nicht den Zuschlag für alle drei Formate erhält. In diesem Falle wolle das Unternehmen ausloten, welche Programme sich am besten im Markt platzieren könnten.

Weitere Bewerber in NRW sind das Kölner Domradio, ein Sender des Bildungswerkes der Erzdiözese Köln, der bereits im alten DAB-Modus landesweit zu hören ist sowie "Kulturschocker", eine Plattform für kulturelle Organisationen, die bislang im Hörfunk kaum zu Wort kamen. Aus Bayern kommen Bewerbungen von Mega Radio (geplant ist ein Ableger des bayerischen Programms mit dem Namen "Mega Radio Nordrhein-Westfalen") und der Neuen Welle Bayern, die nach dem Freistaat und Hessen mit dem Soft-Pop-Sender Absolut Relax nun in einen weiteren Hörfunkmarkt vorstoßen möchte. Das Berliner Unternehmen Pleximedia [Link entfernt] plant ferner einen Sender mit dem Arbeitstitel "TopDABRadio".

Da nur begrenzte Kapazitäten zur Verfügung stehen und sich die Veranstalter die Sendeplätze mit dem WDR teilen müssen, können nur vier bis fünf Sender lizenziert werden. Die LfM will nach der Sommerpause entscheiden, wer den Zuschlag erhält.

Digitalradio wird Schwerpunktthema auf der IFA

Gerätehersteller sowie private und öffentlich-rechtliche Programmanbieter wollen unterdessen das Thema Digitalradio in den Fokus ihrer Messepräsentationen auf der diesjährigen IFA, die vom 31. August bis 5. September in Berlin stattfindet, legen. Geplant seien mehrere Briefing-Veranstaltungen, aber auch umfassende Digitalradio-Informationspanels. Schwerpunkttag für DAB sei Montag, der 3. September, wie das "Digitalradio Deutschland-Konsortium" mitteilt. Am Nachmittag dieses Tages soll es bei der Veranstaltung "Digitalradio 2012/2013" um eine Bilanz des zurückliegenden Jahres gehen. Themen seien dabei der aktuelle Netzausbau, das Programmangebot und die bislang erfolgten Marketingmaßnahmen. Im Ausblick gehe es um Geräteneuheiten und die Trends und Entwicklungen bei Endgeräten. Nicht zuletzt soll es auf der Veranstaltung auch um die europäische Harmonisierung auf dem Gerätemarkt gehen.

Mehr zum Thema DAB+