Digital Radio

DAB+: Verein zahlt "Abwrackprämie" für Alt-Radios

Digital Radio Mitteldeutschland erneut mit Umtauschaktion
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DAB+: Verein zahlt Abwrackprämie für Alt-Radios Tauschaktion: Altradio gegen DAB+-Gerät
Bild: Soundmaster
Eine "Abwrackprämie" für Alt-Radios - das plant der Verein Digital Radio Mitteldeutschland nun bereits in einer zweiten Auflage. Zum Medientreffpunkt Mitteldeutschland, der vom 7. bis 9. Mai in Leipzig stattfindet, startet das Konsortium gemeinsam mit Radioanbietern und Geräteherstellern eine neue Digitalradio-Prämie. Wie der Vorstandsvorsitzende Uwe Ludwig erklärt, können Fachbesucher des Medientreffpunktes während des Kongresses ihr altes Radiogerät gegen ein neues Digitalradio (DAB/DAB+)-Gerät eintauschen. Mit einer Zuzahlung von 20 oder 30 Euro - die Zuzahlung ist abhängig von Gerätetyp - können Kongressteilnehmer ihr neues Digitalradio sofort mit nach Hause nehmen. Allerdings ist die Aktion erstmals nicht nur auf Kongressbesucher beschränkt. So kann jeder, der sein altes Radio gegen ein neues Digitalradio eintauschen will, im Internet auf der Seite www.bin-dab-ei.de [Link entfernt] , die wohl an diesem Wochenede frei geschaltet wird, sowie via Facebook an der Umtauschaktion teilnehmen.

DAB+: Verein zahlt Abwrackprämie für Alt-Radios Tauschaktion: Altradio gegen DAB+-Gerät
Bild: Soundmaster
Allerdings kommt nicht jeder zum Zug: Die Gerätehersteller Terratec, Albrecht und Pure haben für die Marketing-Aktion lediglich 100 Digitalradio-Geräte zur Verfügung gestellt. Mit der Aktion will der Verein Digital Radio Mitteldeutschland wieder auf die Vorteile von Digitalradio aufmerksam machen. Schon vor zwei Jahren hatte der Verein während des Medientreffpunktes mit einer Umtauschprämie für alte Radiogeräte laut eigenen Angaben für großes Aufsehen gesorgt. Über 10 Prozent aller Besucher des drittgrößten Medienkongresses in Deutschland wären mit ihren alten Radios angereist, um diese dann gegen neue Geräte einzutauschen.

Österreich erlaubt Deutschen DAB+-Verbreitung von grenznahem Standort

Auf UKW ist die Versorgung mit terrestrischem Hörfunk am Bodensee schon immer problematisch. Auf deutscher Seite sind die Sender von Südwestrundfunk (SWR) und Bayerischem Rundfunk (BR) oft nur verzerrt zu hören. Mit dem Digitalradio (DAB/DAB+) soll sich das nun ändern: Die österreichische Fernmeldebehörde RTR hat dem BR eine Ausstrahlung vom hoch gelegenen Sendestandort Pfänder in Vorarlberg, der in weiten Teilen der Bodenseeregion mit bloßem Auge zu sehen ist, erlaubt. Auch das Ensemble des SWR und der Bundes-Multiplex mit drei Sendern des Deutschlandradios und zehn Privatradios sollen über den Pfänder verbreitet werden. Der österreichische Sendestandort wird bereits seit einiger Zeit auch von deutschen Fernsehprogrammen via DVB-T genutzt.

Neue Radios im Südwesten

Neue Sender gibt es ab sofort im Südwesten Deutschlands. In Baden-Württemberg sind die Sender Schwarzwaldradio, LiveRadio [Link entfernt] und bigFM WorldBeats wie geplant landesweit im Kanal 11B im Modus DAB+ auf Sendung gegangen. Die bisher nur im Internet übertragene Worldmusic-DJ-Welle des Jugendradios bigFM sendet zugleich auch in Rheinland-Pfalz im Kanal 11A.

Weniger positiv ist dagegen der Rückzug einiger Privatradios aus den landesweiten Multiplexen: Der türkischsprachige Sender Radyo Turk hat offenbar kein Interesse mehr an einer Ausstrahlung seines Programms via DAB+. Auf der Website [Link entfernt] haben die Verantwortlichen die Informationen über die bevor stehende Aufschaltung in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg entfernt. Scheinbar will sich der türkischsprachige Sender auf die Verbreitungswege Internet und Kabel konzentrieren.

Eher überraschend ist, das der bundesweit mit Absolut Radio sowie zusätzlich in Hessen und Bayern mit Absolut Relax aktive Hörfunkveranstalter "Neue Welle Bayern" seinen Lizenzantrag für DAB+ in Rheinland-Pfalz zurückgezogen hat. Bislang galt der Anbieter als einer der treibenden Kräfte beim digitalen Radio.

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