Digital Radio

Neue Programme und Netzausbau im bundesweiten Digitalradio

Evangeliumsrundfunk strahlt zwei bundesweite Sender via DAB+ aus
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Weiter ausgebaut werden soll unterdessen das bundesweite DAB+-Sendernetz. Zwar hat der Netzbetreiber Media Broadcast noch immer nicht offiziell bekannt gegeben, an welchen Sendestandorten der Bundesmultiplex in 2012 zusätzlich auf Sendung gehen soll, ein Indiz hierfür ist aber eine Auflistung der Bundesnetzagentur im Internet. Hier erfolgten in den vergangenen Wochen weitere Anmeldungen für die Senderstandorte Rimberg (Hessen), Scharteberg/Eifel, Trier (beide Rheinland-Pfalz), Pforzheim/Langenbrand, Baden-Baden, Heilbronn, Ulm (alle Baden-Württemberg) und Pfänder (Vorarlberg, zur Versorgung des deutschen Bodenseeufers).

Mit diesen Sendern können Lücken zwischen den bisherigen Sendegebieten entlang wichtiger Verkehrswege geschlossen werden, etwa zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Saarland, zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und dem Raum Hannover, zwischen Karlsruhe und Stuttgart sowie zwischen Stuttgart und München. Gesendet wird das Bouquet mit drei Programmen des Deutschlandradios und 12 Privatsendern bis Jahresmitte bundeseinheitlich im Kanal 5C.

Bereits zu Jahresanfang erfolgte die Anmeldung für die Standorte Koblenz, Bielefeld, Osnabrück, Gießen, Fulda, Göttingen, Hildesheim-Sibbesse, Braunschweig, Königslutter-Drachenberg und Magdeburg. Damit käme der Netzbetreiber dem auf der letzten IFA angekündigten Ziel nach in 2012 bis zu 20 weitere Sendeanlagen für den "Bundesmuxx" aufzuschalten. Bisher ist das Bouquet über 29 Sendeanlagen vor allem in Ballungsgebieten zu hören.

Prognosetool im Internet

Neue Programme und Netzausbau im bundesweiten Digitalradio Prognosetool im Internet
Screenshot: teltarif.de
Ist das neue digital-terrestrische Radio im Modus DAB+ bereits an meinem Heimatort verfügbar? Und, wenn ja: Welche Programme sind hier zu empfangen? Diese Fragen beantwortet ein neues Empfangsprognose-Tool auf der Website von Digitalradio Deutschland. Auf dieser Webseite können die Radiohörer neben der Integration von Versorgungsdaten der landesweiten Sendernetze und des bundesweiten Ensembles auch die aktuelle Versorgungssituation an jedem gewünschten Ort der Bundesrepublik bequem abfragen.

Mit einem Klick in die Deutschlandkarte oder alternativ der Eingabe von Postleitzahl oder Ort, erhalten Interessierte eine Programmliste und eine Aussage zur individuellen Digitalradio-Empfangssituation. Die Empfangsprognose berücksichtige laut Auskunft von Digitalradio Deutschland auch Überlagerungen in den Verbreitungsgebieten der Programmangebote und bietet so eine möglichst genaue Auskunft über die empfangbaren Programme am Wohnort der Hörer, insbesondere an den Bundeslandgrenzen.

Wir haben das Tool getestet: Die Daten sind aktuell, sogar die erst Mitte Januar gestarteten neuen Radioprogramme in Bayern sind schon verfügbar. Allerdings sind die Angaben eher pessimistisch und beziehen sich auf theoretische Empfangsprognosen. So hatten wir zuletzt in der Stadt Limburg/Lahn in Hessen problemlosen Indoorempfang sowohl des Bundes-Multiplexes als auch des Ensembles vom Hessischen Rundfunk (hr). Laut Prognosetool konnten dagegen "für den aktuellen Standort im ausgewählten Netz keine empfangbaren Programme ermittelt werden". Außerdem fehlten bei unserer Suche einige Programme - etwa für Nürnberg die in den bayerischen Lokalensembles verbreiteten Sender wie Magicstar.

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