Digitalradio

2. DAB+-Bundesmux erreicht vorläufigen Endausbau

Der vorläu­fige Endausbau beim zweiten natio­nalen DAB+-Multi­plex ist erreicht. Heute ging der Sender Schwerin auf Sendung. Ob noch weitere Sende­anlagen folgen, ist derzeit noch unge­wiss und hängt von wirt­schaft­lichem Erfolg und Nach­frage ab.
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Der vorläu­fige Endausbau des Sender­netzes beim zweiten bundes­weiten DAB+-Multi­plex wurde am heutigen Dienstag mit der Inbe­trieb­nahme des Senders Schwerin durch Netz­betreiber Media Broad­cast erreicht. Das natio­nale Privat­radio-Ensemble mit aktuell 13 (bald 16) Programmen wird mit einer Leis­tung von 8 kW im Kanal 5D verbreitet. Damit werden große Teile von Meck­len­burg sowie der Nord­westen Bran­den­burgs und der Osten von Schleswig-Holstein mit den neuen Hörfunk­pro­grammen versorgt.

Ob und wann weitere Sende­anlagen für das natio­nale Ensemble hinzu­stoßen, ist noch unge­wiss. Als rein privates Ensemble ist der Ausbau von der Wirt­schaft­lich­keit und einer Bereit­schaft aller im Mux vertre­tenen Programm­anbieter abhängig. Anders ist es beim ersten Bundesmux, wo das öffent­lich-recht­liche Deutsch­land­radio der Treiber beim Ausbau ist. Über das Sender­netz können aktuell rund 67 Millionen Hörer (83 Prozent der Bevöl­kerung) die Programme der bundes­weiten DAB+-Platt­form von Antenne Deutsch­land mobil empfangen.

Viele Regionen noch ohne Empfang

Vom Sender Schwerin werden Mecklenburg und Teile benachbarter Bundesländer versorgt Vom Sender Schwerin werden Mecklenburg und Teile benachbarter Bundesländer versorgt
Videoausschnitt: NDR, Screenshot: Michael Fuhr
Vor allem länd­lich geprägte Regionen werden benach­tei­ligt. So ist beispiels­weise in ganz Ostfries­land, in Groß­teilen des Baye­rischen Walds oder am Alpen­rand entweder gar keiner oder nur ein schlechter Empfang des natio­nalen Ensem­bles gewähr­leistet. Auch entlang wich­tiger Auto­bahnen fehlen noch Sende­anlagen wie Vissel­hövede in Nieder­sachsen, Münster in Nord­rhein-West­falen, Rimberg in Hessen oder der Kreuz­berg in Bayern. Wer hier keinen Empfang über DAB+ hat, kann die neuen Programme wie Nost­algie, dpd Driver's Radio oder Absolut Top nur über Internet-Live­stream hören.

Die Aufschal­tung in Schwerin wurde erst ermög­licht, nachdem am Sende­standort eine neue Antenne gebaut wurde. Davon profi­tieren auch die Ensem­bles des Nord­deut­schen Rund­funks (NDR) im Kanal 12B und der erste DAB+-Bundesmux (Kanal 5C). Sie können künftig mit höherer Sende­leis­tung verbreitet werden.

In der vergan­genen Woche ist mit Femo­tion Radio ein weiteres bundes­weites Programm über DAB+ gestartet.

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