Digitalradio

Media Broadcast nimmt 100. DAB+-Sender in Betrieb

Am Kreuzberg in der Rhön hat der Netzbetreiber Media Broadcast seinen 100. Sender für den bundesweiten DAB+-Multiplex aufgeschaltet. Programmlichen Zuwachs gibt es unterdessen aus Hessen.
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DAB+ Radio im Retro-Design. Media Broadcast nimmt 100. DAB+-Sender in Betrieb
Bild: dpa
Das Sender­netz zur Ver­breitung des nationalen DAB+-Multiplexes ("Bundesmux") nähert sich immer mehr der Voll­versorgung. Mit der In­betrieb­nahme von vier weiteren Sender­stand­orten am Kreuzberg (Bayern) ab sofort, Bieden­kopf (Hessen) ab 17. Oktober, Boossen bei Frankfurt/Oder (Brandenburg) ab 26. Oktober und Aachen-Stadt (Nordrhein-Westfalen) ab 31. Oktober leitet der Netz­betreiber Media Broadcast den End­spurt für die bundes­weite Digital­radio­ver­sorgung ein. Der Sender Kreuz­berg in der bayerischen Rhön ist zugleich der 100. Sender, der den nationalen Digital­radio-Multi­plex im Kanal 5C mit vier Programmen des Deutschland­radios und neun Privat­sendern überträgt.

Sechs weitere Sendestandorte bis Jahresende

DAB+ Radio im Retro-Design. Media Broadcast nimmt 100. DAB+-Sender in Betrieb
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Ende 2016 werden, nach der Auf­schaltung von sechs weiteren Sende­anlagen, insgesamt 110 Sender­standorte in Betrieb sei. Der Bundesmux kann dann von 82 Prozent der Ein­wohner "inhouse" empfangen werden. 95 Prozent der Fläche sind zum Jahres­ende mobil versorgt. Und die Bundes­autobahnen werden zu 97 Prozent mit dem nationalen Digital­radio-Angebot er­reicht werden sein. Damit über­erfülle Media Broadcast laut eigenen Angaben deutlich die Vor­gaben der Bundes­netz­agentur be­züglich der Ver­sorgungs­ziele, die anlässlich der Lizenz­vergabe an den Betreiber des bundes­weiten DAB+ Sender­netzes gestellt wurden.

Der neue Sende­standort Kreuz­berg stellt die Ver­sorgung der Rhön-Region sowie der A7 Fulda-Würzburg sicher. In Hessen wird vor allem die Region Marburg mit dem neuen nationalen Digitalradio-Angebot erschlossen. In Brandenburg wird der DAB+ Empfang in Frankfurt/Oder, in benachbarten Land­kreisen und auf der A2 östlich von Berlin sicher­gestellt. Der Sender Aachen-Stadt stellt das terrestrische Digital­radio im Bundes­land Nordrhein-Westfalen vor allem im Stadt­gebiet Aachen und den angrenzenden Auto­bahnen 3 und 4 bereit.

Drei neue Programme für Hessen

Antenne Mainz Logo Antenne Mainz bald auch auf DAB+
Bild: Antenne Mainz
Neben dem Ausbau des bundes­weiten Sender­netzes betreibt Media Broadcast auch die Weiter­entwicklung regionaler Netze. So wird aktuell das Sender­netz der Hessen Digital Radio (ein Tochterunternehmen) und der Hessischen Landes­anstalt für privaten Rund­funk und neue Medien (LPR), umgerüstet. Die Sender (Kanal 11C) verfügen künftig über eine größere Leistung. So wurden die Stand­orte Mainz-Kastel und Frankfurt/Main auf eine Sende­leistung von 5 kW erhöht, über den Sender Großer Feld­berg im Taunus werden die Programme dann mit 4,5 kW verbreitet. Hierdurch können weitere Übertragungs­kapazitäten durch Optimierungen des Fehler­schutzes im Rhein-Main-Gebiet für Programm­veranstalter bereit­gestellt werden. Am 1. Oktober 2016 ist der Start des nichtkommerziellen Lokal­radios Radio Rüsselsheim über DAB+ geplant. interviewRADIO und Antenne Mainz folgen.

An beiden letzt­genannten Programmen ist der Radio­pionier Volker Pietzsch (Radio 4 Rosa Welle, Radio Regenbogen) beteiligt. Mit seinem Unternehmen AllAudio will er den Sender interviewRADIO starten. Voraus­sichtlich im November 2016 soll der Sende­start erfolgen. Das in Deutschland einzigartige Format (Wortanteil: 50 Prozent) besteht aus Interviews mit bekannten und weniger bekannten Persönlichkeiten, Schwerpunkt: Rhein-Main, sowie einem Mix aus anspruchsvollen Pop- und Rocksongs. Als Gesellschafter des Privatradios Antenne Mainz will Pietzsch ebenfalls über DAB+ senden und hier sein vergleichsweise kleines UKW-Sendegebiet (Mainz, Wiesbaden, Teile Rheinhessens) erheblich ver­größern und damit vor allem Berufs­pendler erreichen, die so ihren Sender künftig auch ohne Internet­verbindung auf der Fahrt zur Arbeit und am Arbeits­platz hören könnten. Hier erfolge der Sende­start "so schnell wie möglich". Für DAB+ soll es ein von UKW unabhängiges Programm geben. So sind etwa spezielle Regional­nachrichten geplant, die sich auf das gesamte Rhein-Main-Gebiet beziehen.

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