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DAB+: Acht neue Sendeanlagen für "Bundesmux"

Jetzt ist es offi­ziell: Deutsch­land­radio als Treiber sorgt für einen weiteren Ausbau des DAB+-"Bundesmux". Viele Lücken werden geschlossen, andere bleiben jedoch noch bestehen.
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Der DAB+-Ausbau bei Deutschlandradio geht weiter Der DAB+-Ausbau bei Deutschlandradio geht weiter
Foto: Roberts Radio
Jetzt ist es ganz offi­ziell: Deutsch­land­radio setzt sein Enga­gement für den terres­tri­schen digi­talen Rund­funk DAB+ fort. Nachdem Sachsen-Anhalt Ende letzten Jahres die Anpas­sung des Rund­funk­bei­trags blockierte, musste Deutsch­land­radio die Beauf­tra­gung mehrerer neuer DAB+ Sender zunächst aussetzen. Nach dem Urteil des Bundes­ver­fas­sungs­gerichts zum Rund­funk­bei­trag wurde der Aufbau nun erneut beauf­tragt.

Zwei Sender 2021, sechs 2022

Der DAB+-Ausbau bei Deutschlandradio geht weiter Der DAB+-Ausbau bei Deutschlandradio geht weiter
Foto: Roberts Radio
Damit können im kommenden Jahr sechs weitere Stand­orte in Betrieb gehen. Mit neuen Sendern in Baden-Würt­tem­berg, Bayern, Bran­den­burg, Meck­len­burg-Vorpom­mern und Schleswig-Holstein sollen verblie­bene Lücken im Sender­netz geschlossen und die Empfangs­mög­lich­keiten in der Region deut­lich verbes­sert werden. In der ersten natio­nalen DAB+-Programm­platt­form sind neben den Deutsch­land­radio-Programmen Deutsch­land­funk, Deutsch­land­funk Kultur, Deutsch­land­funk Nova und dem Digi­tal­kanal "Deutsch­land­funk Doku­mente und Debatten" weitere neun private Radio­pro­gramme wie Radio Bob, Absolut relax, sunshine live, Energy, Klassik Radio oder Schwarz­wald­radio zu hören.

Durch den Ausbau wächst das Sender­netz der ersten natio­nalen Programm­platt­form auf insge­samt 155 Stand­orte. Gegen­wärtig sind 147 Sender im Betrieb, in den kommenden Monaten kommt ein reich­wei­ten­starker Sender in Schöp­pingen/Müns­ter­land (NRW) und ein weiterer Standort im Nord­osten (in Koor­dinie­rung: Malchin oder Neustre­litz) dazu. Die sechs neuen Stand­orte in Henn­stedt, Güstrow, Torgelow, Petkus, Reut­lingen und Pfaf­fen­hoffen werden schritt­weise ab April 2022 aufge­schaltet.

Lücken bleiben

Trotz des Ausbaus bleiben weiter noch Lücken bestehen. Größte Achil­les­ferse im bestehenden Sender­netz ist weiter Rhein­land-Pfalz: Das Moseltal ist zwischen Cochem und kurz vor Trier weit­gehend unver­sorgt, auch im Huns­rück und an der unteren Nahe (Raum Bad Kreuz­nach) gibt es noch viele Lücken. Auch im Schwarz­wald ist beispiels­weise das Murgtal auch über 2022 hinaus noch eine tote Zone.

Deutsch­land­radio-Inten­dant Stefan Raue ist dennoch zufrieden: "Wir sind von der Digi­tali­sie­rung des Hörfunks über­zeugt. Über UKW errei­chen wir aufgrund des Frequenz­eng­passes im Sender­netz beim Deutsch­land­funk nur eine Flächen­abde­ckung von rund 70 Prozent, bei Deutsch­land­funk Kultur sind es sogar nur 52 Prozent". Der DAB+ Ausbau stehe für den Anspruch, "unser Infor­mations- und Kultur­angebot auch im länd­lichen Raum für viele Menschen frei zugäng­lich zu machen. Im Gegen­satz zum ohnehin noch immer unzu­läng­lichen Mobil­funk­netz und zum Inter­net­zugang zuhause sind mit DAB+ keine zusätz­lichen Empfangs­kosten verbunden."

In der Schweiz läuft unter­dessen der UKW-Hörfunk noch etwas länger als ursprüng­lich geplant.

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