Datenklau an Geldautomaten dank moderner Technik auf Rekordtief
Datenklau an Geldautomaten auf Rekordtief
Bild: dpa
Moderne Technik hat den Datenklau an deutschen
Geldautomaten im vergangenen Jahr auf ein Rekordtief gedrückt. Wie
erwartet stiegen die Zahlen im Dezember kaum noch an: Bis zum
Jahresende zählte die Branche bundesweit 118 Automaten, die von
Kriminellen manipuliert wurden, um Kartendaten und Geheimnummer (PIN)
von Bankkunden auszuspähen. Der Bruttoschaden durch solche
"Skimming"-Angriffe sank im vergangenen Jahr auf 2,7 Millionen Euro,
wie Euro Kartensysteme auf Anfrage mitteilte. Die Frankfurter
Einrichtung kümmert sich im Auftrag der deutschen Kreditwirtschaft um
das Sicherheitsmanagement für Zahlungskarten.
Im Gesamtjahr 2014 wurden noch 145 manipulierte Geldautomaten gezählt, der Datenklau verursachte 3,1 Millionen Euro Schaden. Ein Jahr zuvor wurden sogar noch 341 Geldautomaten in Deutschland ausgespäht, der Schaden belief sich auf 11,3 Millionen Euro.
EMV-Verfahren schützt
Datenklau an Geldautomaten auf Rekordtief
Bild: dpa
Vor allem die Einführung der EMV-Technik hat nach Einschätzung der
Branche Kriminellen das Handwerk erschwert. EMV-Karten sind mit einer
Art Mini-Computer ausgestattet: Der Datensatz wird verschlüsselt, die
Karte bei Gebrauch auf Echtheit geprüft - und zwar bei jedem Einsatz
sowohl am Geldautomaten als auch an der Ladenkasse. Weil sich diese
Technik weltweit zunehmend durchsetzt, können gestohlene Kartendaten
in immer weniger Staaten missbräuchlich eingesetzt werden.
Im vergangenen Jahr schlugen Datendiebe mit weitem Abstand am häufigsten in Berlin zu (67 manipulierte Geldautomaten), gefolgt von Hamburg (16), Bayern (9) und Nordrhein-Westfalen (8). Keine "Skimming"-Fälle wurden nach Angaben von Euro Kartensysteme in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen registriert.