DAB+: Am Warntag werden Radios aus dem Schlaf geweckt
Der nächste bundesweite Warntag ist am 8. Dezember 2022. Ziel ist, die Bevölkerung für Warnmeldungen in Krisensituationen zu sensibilisieren. Am gemeinsamen Aktionstag von Bund, Ländern und Gemeinden sollen um 11 Uhr die verfügbaren Warnmittel des "Modularen Warnsystems" (MoWaS) eingesetzt werden. Dazu gehören öffentlich-rechtliche und private Radiosender, aber auch SMS und Apps.
DAB+ ist Teil des Modularen Warnsystems
Das EWF-fähige Komplettsystem DIRA S 32i von Telestar
Foto: Telestar
Der digital-terrestrische Rundfunk DAB+ ist seit 2020 erfolgreicher Teil des MoWaS. DAB+-Sendeanlagen verfügen über eine hohe Betriebssicherheit. Sie hatten sich aufgrund ihrer meist höher gelegenen Senderstandorte zum Beispiel anlässlich der Hochwasser in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und bei Garmisch-Partenkirchen robuster als Mobilfunk-Netze erwiesen.
Die Mitglieder des Digitalradio Deutschland e.V. unterstützen den Warntag. Der Deutschlandfunk, der ARD-Hörfunk, überregionale Privatsender sowie die Bayerische Landeszentrale für neue Medien und deren beteiligten bayerischen Privatradios begleiten den Warntag redaktionell.
Die Mitglieder des Vereins Digitalradio Deutschland haben sich dafür ausgesprochen, das international normierte DAB+-System um einen zusätzlichen, barrierefreien Warndienst zu erweitern. Die Grundfunktion soll ab 2023 eine Weiterentwicklung der klassischen Warndurchsage umfassen. Zusätzlich zur Ton-Signalisierung und Sprachdurchsage wird das Warnsystem dazu ertüchtigt, Empfänger aus dem Standby-Modus zu aktivieren. Dies ist zum Beispiel bei Radioweckern von Vorteil. In späteren Gerätegenerationen ab 2024 stehen die Barrierefreiheit sowie fremdsprachliche und erweiterte Textinformationen im Fokus.
Bundesweite Tests über Warnkanäle
Ensembles, die zum Warntag eine Testwarnung aussenden, sind zum Beispiel der erste bundesweite Multiplex (Kanal 5C) oder in Bayern der Testkanal 10D (Sender Wendelstein und Büttelberg). Details zur ausgestrahlten Warnung sollen in Kürze folgen.
Bisher verfügen allerdings nur wenige Radiomodelle über die EWF-Funktion. Auf der IFA wurden zwei Modelle des Herstellers Telestar vorgestellt. Nach den ersten beiden Mono-Radios DIRA M 1 A und M 1 A mobil folgt jetzt auch ein Stereo-Digitalradio in der Oberklasse. Das DIRA S 32i CD bringt zusätzlich Farbe ins Spiel und ist in Schwarz, Walnuss-Schwarz und Weiß-Silber verfügbar.
Telestar präsentiert Komplettsystem mit EWF
Das Komplettsystem empfängt digitale DAB+, analoge UKW sowie via Internetstream übertragene Internetradiosender, verfügt über einen CD-Player mit MP3-Wiedergabe, erlaubt den Zugriff auf diverse Musikstreamingdienste und kann dank UPnP, Bluetooth 5.1 (mit Sender- und Empfängerfunktion) und USB Musikdateien von externen Geräten oder Datenträgern wiedergeben. Das Farbdisplay mit einer Diagonale von 3,2 Zoll gibt nützliche Hintergrundinfos über Bilder und Slideshows wieder. Das Modell gibt es ab sofort zu einem Preis ab rund 180 Euro im Handel.
Die anderen EWF-fähigen Modelle haben wir in einer separaten News vorgestellt.