Facebook-Betrug

Betrugsversuch: Deaktivieren der Facebook-Timeline nicht möglich

Bei Klick auf vorgetäuschte "Rückkehr zum alten Profil" droht Schadsoftware
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Eine betrügerische Seite zur vermeintlichen Abschaltung der Facebook-Timeline Eine betrügerische Seite zur vermeintlichen Abschaltung der Facebook-Timeline
Screenshot: Inside Facebook
Die kürzlich eingeführte Facebook-Chronik ist irreversibel: Seitens Facebook gibt es keine Möglichkeit, zum alten Profil zurück zu kehren. Doch das wissen nicht alle Nutzer, was immer mehr Betrüger auf den Plan ruft. Mit gefälschten Funktionen zur Deaktivierung der Chronik verleiten sie ahnungslose Nutzer zum Klick auf gefährliche Links.

Der Blog Inside Facebook zeigte erstmals Screenshots von Beispielseiten, auf denen Nutzer dazu überredet werden, für eine vorgebliche Rückkehr zum alten Profil potentiell gefährliche URLs anzuklicken.

Betrügerische Seiten werden auf Facebook-Suche gefunden

Eine betrügerische Seite zur vermeintlichen Abschaltung der Facebook-Timeline Eine betrügerische Seite zur vermeintlichen Abschaltung der Facebook-Timeline
Screenshot: Inside Facebook
Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass die betrügerischen Seiten an erster Stelle auftauchen, wenn man bei Facebook nach "Chronik" oder "Timeline" sucht. Der Betrug findet dann allerdings auf unterschiedliche Weise statt. Entweder muss der Anwender den "Gefällt mir"-Button klicken oder die Seite an seine Freunde empfehlen. Andere Betrüger fordern den ahnungslosen Anwender scheinbar dazu auf, eine Datei herunterzuladen oder ein Youtube-Video anzuschauen.

Der Blog hat mittlerweile 16 betrügerische Seiten aufgestöbert, die von rund 71 000 unbedarften Nutzern mit "Gefällt mir" bedacht wurden. Über den Inhalt der herunterzuladenden Dateien und ihre Auswirkung auf den eigenen Computer wurde bislang nichts bekannt. Einen solchen Betrugsversuch nennt man in der Fachsprache "Scam", was auf Deutsch "Vorschussbetrug" bedeutet. Früher verstand man unter diesem Fachbegriff in der Regel Schneeballsysteme, bei denen der Nutzer in massenhaft versandten Mails dazu aufgefordert wurde, vorab Geld zu überweisen, um später einmal einen angeblichen Gewinn zu erhalten.

Facebook reagiert nur auf Anforderung

Die Pinnwand der Seite Facebook Security wurde seit dem 26.12.2011 nicht aktualisiert, das Problem schien Facebook bislang also noch keine Meldung wert zu sein. Trotzdem hat jeder Facebook-Nutzer die Möglichkeit - und in diesem Fall sozusagen die Pflicht - eine betrügerische Seite an Facebook zu melden. Denn bei einer solchen Meldung kann man in der Regel davon ausgehen, das Facebook die Seite recht zügig löscht und damit nicht noch weitere Nutzer auf die Betrugsversuche hereinfallen.

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