Hilfsbereiter Assistent

Facebook M startet in den USA

Nach längerer Entwicklungszeit hat Facebook den offiziellen Start seines eigenen Assistenten Facebook M verkündet. Damit baut das Unternehmen den Facebook Messenger weiter aus.
Von Stefan Kirchner

Facebook M für den Messenger Facebook M für den Messenger
Logo: facebook, Fotos: dwight9592-fotolia-com/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Wie der Konzern im Unternehmensblog mitteilt, steht Facebook M ab sofort in den USA im Facebook Messenger für Android als auch iOS zur Verfügung. Weitere Länder wie Deutschland sollen in den nächsten Monaten folgen. Vermutlich will Facebook die Funktionen noch etwas weiter verbessern sowie mit großem Ansturm ausprobieren, bevor man in anderen Ländern startet. Schließlich sind nicht alle Dienste, Anbieter und Inhalte auch außerhalb der USA verfügbar.

Damit bekommt Google Allo neue Konkurrenz. Ähnlich zu Googles intelligentem Assistenten soll Facebook M aus dem Kontext einer Unterhaltung heraus passende Empfehlungen geben und somit das Leben erleichtern. Den Angaben des Konzerns zufolge will man den Funktionsumfang von Facebook M kontinuierlich um neue Funktionen erweitern. Allerdings bleibt der Assistent innerhalb der Messenger-App funktionell noch hinter dem, was Facebook vor fast zwei Jahren angekündigt hatte.

KI und menschlicher Verstand

Facebook M für den Messenger Facebook M für den Messenger
Logo: facebook, Fotos: dwight9592-fotolia-com/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Damals war das Thema Künstliche Intelligenz hoch im Trend. Im Gegensatz zu Google, Amazon oder Microsoft, setzte Facebook bei Facebook M zusätzlich auf den Faktor Mensch. Genauer gesagt überwacht ein sogenannter Supervisor das Verhalten der KI und greift gegebenenfalls in die Konversation ein, wenn die Software nicht weiter kommt oder falsche Informationen ausliefert. Während des Beta-Tests im sehr kleinen Kreis wurde bekannt, dass man Informationen zu Produkten/Unternehmen suchen kann, einen Tisch im Restaurant reservieren oder sogar ein Flugticket mit allem Drum und Dran buchen.

Von diesen Möglichkeiten ist in der aktuellen Fassung von Facebook M jedoch nicht mehr viel übrig. Den Informationen des Konzerns zufolge zeigt sich Facebook M nun dahingehend, dass zum aktuellen Inhalt einer Konversation passende Smilies vorgeschlagen werden, ein Treffen vereinbart oder eine Umfrage erstellt wird. Kleines Beispiel: Wenn man in einem Gruppenchat darüber diskutiert, wer der beste Batman-Darsteller ist, erstellt Facebook M automatisch eine Umfrage mit allen Schauspielern. Auch das Teilen des eigenen Standortes ist möglich. US-Nutzer können über Facebook M sogar Geld an ihre Kontakte senden, wenn der Freund die Cocktails am gestrigen Abend bezahlt hat. Facebook M schaltet sich unauffällig in die Konversation ein Facebook M schaltet sich unauffällig in die Konversation ein
Screenshots: facebook
Der Wechsel in der Funktionsvielfalt und der Technik im Hintergrund ist nüchtern betrachtet wenig überraschend. Immerhin ist die Beschäftigung von Hunderten von Menschen zur Kontrolle des Facebook Assistenten eine kostspielige Sache, wenn eine Software noch nicht eigenständig genug ist, um Termine mit Unternehmen zu arrangieren, geschweige denn hochkomplexe Fragen zu beantworten. Vor allem wenn man über 1 Milliarde potentieller Nutzer hat wie der Facebook Messenger.

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