Über den Wolken

Lufthansa FlyNet im Test: Gratis-Internet im Flugzeug

Luft­hansa bietet seit wenigen Wochen einen kosten­losen Internet-Zugang im Flug­zeug an. Wir haben das Angebot einem Test unter­zogen.
Aus luftiger Höhe berichtet

Wie berichtet hatte die Luft­hansa schon Ende vergan­genen Jahres einen kosten­losen mobilen Internet-Zugang im Flug­zeug ange­kün­digt. Frei­lich unter­liegt das Angebot einigen Einschrän­kungen. Es ist nur auf der Kurz- und Mittel­strecke verfügbar. Darüber hinaus ist der kosten­lose Online-Zugang primär für Messa­ging gedacht und daher auf eine Über­tra­gungs­geschwin­dig­keit von 150 kBit/s begrenzt. Gratis-Internet bei der Lufthansa ausprobiert Gratis-Internet bei der Lufthansa ausprobiert
Foto: teltarif.de
Während der Anreise zum Mobile World Congress (MWC) nach Barce­lona haben wir auspro­biert, wie die Messa­ging-Option bei Luft­hansa FlyNet funk­tio­niert. Wie beim Internet im Flug­zeug üblich funk­tio­nierte der WLAN-Hotspot erst nach Errei­chen der Reise­flug­höhe. In einer Ansage machte die Crew sogar darauf aufmerksam, dass der Internet-Zugang in luftiger Höhe jetzt funk­tio­niert.

WLAN-Verbin­dung schnell herge­stellt

Am Sitz gab es eben­falls einen Hinweis auf FlyNet - inklu­sive QR-Code, der einge­scannt werden kann, den Zugang zu nutzen. Zuvor muss frei­lich die Verbin­dung mit dem WLAN-Zugang herge­stellt werden. Das haben wir mit einem Apple iPhone 15 Pro Max auspro­biert. FlyNet war der einzige Zugang, der im WLAN-Menü des Smart­phones ange­zeigt wurde. Nach dem Ankli­cken war die Verbin­dung sofort verfügbar. FlyNet-Hinweis und QR-Code direkt am Platz FlyNet-Hinweis und QR-Code direkt am Platz
Foto: teltarif.de
Auf der Landing-Page wurde gleich ganz oben Werbung für den kosten­losen Messa­ging-Tarif gemacht. Auch die anderen, kosten­pflich­tigen Tarife sind buchbar - aller­dings über ein Portal der Deut­schen Telekom, zu dem Inter­essenten auf Wunsch weiter­geleitet werden können. Den Gratis-Zugang gibt es direkt über die Luft­hansa-Seite.

Ohne Travel ID oder Miles & More geht nichts

Wer den Messa­ging-Tarif nutzen möchte, braucht eine Luft­hansa Travel ID oder ein Konto beim Bonus­pro­gramm Miles & More. Wer beides noch nicht hat, kann sich hierfür im anmel­defreien Bereich des Online-Portals regis­trieren. Wir haben eine Miles-&-More-Nummer für den Login genutzt. Erst nach dem Einloggen war es möglich, den kosten­losen Daten­tarif zu buchen. FlyNet in der Netzwerkliste am iPhone 15 Pro Max FlyNet in der Netzwerkliste am iPhone 15 Pro Max
Screenshot: teltarif.de
Unter "Free Messa­ging" wurde noch­mals ange­zeigt, dass der Zugang für den ganzen Flug gilt und auf eine Band­breite von 150 kBit/s beschränkt ist. Noch einmal wurden die Optionen für höher­wer­tige Internet-Zugänge ange­zeigt, die wir in der Vergan­gen­heit bereits mehr­fach auspro­biert hatten, sodass es uns dieses Mal speziell um das Gratis-Angebot ging. Nach dem Bestä­tigen der Allge­meinen Geschäfts­bedin­gungen (AGB) war das iPhone 15 Pro Max mit dem Internet verbunden.

Internet-Zugang mit deut­scher IP-Adresse

Ein Blick auf die WieIstMeineIP-Seite zeigte: Wir hatten eine deut­sche IPv4-Adresse. IPv6 wurde nicht ange­zeigt und war demnach wahr­schein­lich nicht verfügbar. Der erste Test zum Austausch von Nach­richten über den WhatsApp Messenger war erfolg­reich. Zwar dauerte es zwei, drei Sekunden, bis Nach­richten über­mit­telt wurden. Der Austausch von Text­bot­schaften hat aber problemlos geklappt. Buchung der kostenlosen Messaging-Option erfolgreich Buchung der kostenlosen Messaging-Option erfolgreich
Screenshot: teltarif.de
Auch Fotos konnten wir über Messenger wie WhatsApp und Tele­gram austau­schen. Hier waren die Lade­zeiten natür­lich deut­lich länger als bei einem Internet-Zugang mit höherer Band­breite. Nicht geklappt hat das Versenden von Fotos über den WhatsApp Status. Warum es hier einen Unter­schied zum Bilder-Versand in einem Einzel­chat gab, ist nicht bekannt.

140 kBit/s im Down­stream

Im nächsten Schritt wollten wir wissen, wie schnell der Internet-Zugang mit der Messa­ging-Option tatsäch­lich ist. Mit der Speed­test-App von Ookla haben wir 140 kBit/s im Down­stream und 20 kBit/s im Upstream gemessen. Im Down­stream entsprach die Band­breite demnach annä­hernd den Daten, die die Luft­hansa auch offi­ziell bewirbt. Der Upstream ist hingegen ganz beson­ders mager. 140 kBit/s im Downstream 140 kBit/s im Downstream
Screenshot: teltarif.de
Der "Flaschen­hals" bei der Nach­rich­ten­über­mitt­lung waren aber eher die hohen Reak­tions­zeiten, die bei etwa einer Sekunde lagen. Das wird im Flug­zeug nicht anders machbar sein, sorgt aber immer wieder für Irri­tationen. Man denkt, die Verbin­dung ist unter­bro­chen, dann tut sich plötz­lich doch noch etwas.

Surfen und Streamen nicht möglich

In einem weiteren Test zeigte sich, warum der Gratis-Tarif zurecht als Messa­ging-Option bezeichnet wird. Surfen im Internet ist theo­retisch zwar eben­falls möglich, aber man muss selbst auf Seiten, die für die mobile Nutzung opti­miert sind, sehr viel Zeit mitbringen. Ernst­haft nutzbar ist das nicht. Das gleiche gilt für Strea­ming, zumal selbst die meisten Audio­streams mit 128 kBit/s fast die maxi­male Band­breite des Internet-Zugangs sprengen. Auch Telefonate sind über Lufthansa FlyNet technisch möglich Auch Telefonate sind über Lufthansa FlyNet technisch möglich
Screenshot: teltarif.de
Nachdem das Symbol für WLAN Call im Display des Mobil­tele­fons auftauchte, unter­nahmen wir noch einen Tele­fonie-Versuch. Das klappte auf Anhieb. Die Sprach­qua­lität war aller­dings nicht gut. Text­basierte E-Mails konnten wiederum gesendet und empfangen werden. Wem es wirk­lich nur um Messa­ging geht, kann Option gut nutzen. Mehr darf man mit dem Gratis-Tarif aber nicht erwarten.

Details zu Tarifen für den Internet-Zugang im Flug­zeug haben wir in einem Ratgeber zusam­men­gefasst.

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