Hybrid

Garmin-Asus nüvifone A50 im kurzen Test

Smartphone auf Android-Basis will als Navigations-Spezialist punkten
Von Ralf Trautmann / Marleen Frontzeck-Hornke

Garmin-Asus hat jetzt das zweite Handy aus seiner nüvifone-Reihe vorgestellt: das nüvifone A50. Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen verspricht nicht nur ein x-beliebiges Smartphone, sondern auch einen Navigationsspezialisten. Das Gerät basiert dabei auf dem mittlerweile weit verbreiteten Android-Betriebssystem, dem hier aber eine Hersteller-spezifische Oberfläche übergestülpt wurde. 481 Euro ohne Vertrag will der deutsche Exklusiv-Vertreiber o2 für das nüvifone A50 haben - wir haben getestet, was es in der Praxis bietet.

Der erste Eindruck

Garmin-Asus nüvifone A50

Garmin-Asus nüvifone A50 Garmin-Asus nüvifone A50
Bild: teltarif.de
Eins kann das Garmin-Asus nüvifone A50 auf jeden Fall für sich verbuchen: Das Gerät wirkt auf den ersten Blick sehr edel und solide verarbeitet. Die komplette Oberfläche der Vorderseite besteht aus einer durchgezogenen Glasplatte, aus der nur ein Vier-Wege-Navi-Key mittig unter dem eigentlichen Display hervorragt. Wird das Gerät entsperrt, kommen durch die Hintergrundbeleuchtung vier Sensor-Tasten neben diesem Navi-Key zum Vorschein, die ansonsten nicht sichtbar sind.

Am Kopf des Gerätes findet sich ein Sperr-/Entsperr-Button, ansonsten sind in den seitlichen Rand zwischen Vorder- und Rückseite schmale Tasten für die Lautstärke-Regelung sowie das Auslösen der Kamera eingelassen. Auf der anderen Seite liegt eine Schnittstelle, die als Netzanschluss für die Autohalterung dient.

Die Oberfläche

Schon der erste Blick auf den Startbildschirm zeigt Neuerungen, die Garmin-Asus in die Android-Oberfläche durch den so genannten Breeze-Aufsatz eingepflanzt hat. Auf dem Homescreen finden sich auf der linken Seite zunächst ausgeprägt große Symbole, um einen Anruf zu tätigen, eine Ziel für die Navigation einzugeben oder zur Kartendarstellung zu wechseln. Für die Bedienung im Auto ist dies sinnvoll - der Nutzer hat wenig Chance, sich zu vertippen. Auf der rechten Seite des Homescreens findet sich indes ein erster Einblick in das Android-Menü, das sich hier zur Seite aufziehen lässt und dann die üblichen Elemente des Android-Systems plus einige Zusatzfeatures enthält.

Leider kommt auf dem Gerät aktuell lediglich Android 1.6 zum Einsatz, so dass der Nutzer mit einigen Einschränkungen gegenüber der aktuellsten Version 2.2 leben muss. Perspektivisch soll hier aber eine neue Version als Update angeboten werden. Browser des nüvifone A50 und die Wo-bis-ich?-App Links: Browser des nüvifone A50
Rechts: Wo-bin-ich?-App
Bild: teltarif.de

Die Ausrichtung des nüvifone A50 auf Navigations-Features wird schon im Homescreen sichtbar: Neben den bekannten Icons unter anderem für Browser, Galerie, Musik oder Google Mail findet sich zum Beispiel direkt die Wo-bin-ich-Anwendung. Diese ermittelt auf einen Klick den aktuellen Standort und stellt ihn auf einer Karte dar - in unseren Tests auch zuverlässig. Zudem gibt es unter anderem eine Stau-Liste.

Unter der Breeze-Oberfläche verbirgt sich das klassische Android-System mit all seinen Funktionen, so dass zum Beispiel das Einrichten von E-Mail-Adressen, die Nutzung von Medien und einiges mehr ausgereift und durchdacht funktionieren - gerade wer von einem anderen Android-Smartphone auf das nüvifone A50 umsteigt, wird keine Probleme haben, alle anderen dürften sich leicht einarbeiten. Wem die vorinstallierten Applikationen nicht reichen, greift auf den allseits bekannten Android Market zurück, der mittlerweile rund 100 000 Apps beinhaltet.

Die Steuerung

Garmin-Asus nüvifone A50: Surfem im Querformat Garmin-Asus nüvifone A50:
Surfem im Querformat
Bild: teltarif.de
Das nüvifone A50 kommt mit Touchscreen, der 320 mal 480 Pixel auflöst - guter Android-Durchschnitt. Das Display ist mit einer Diagonale von 8,89 Zentimetern von angenehmer Größe und reagiert auf Eingaben sehr präzise, allerdings läuft die Steuerung durch Menüs nicht ganz so flüssig wie bei manch anderem Android-Gerät - das Ganze geht fix, aber leicht hakelig in puncto grafischer Darstellung. Möglicherweise ist einfach der integrierte 600-MHz-Qualcomm-Prozessor nicht leistungsstark genug, denn das Problem tritt auch noch an weiteren Stellen im System auf.

Dem Garmin-Asus nüvifone A50 fehlt leider die sonst bei Android-Geräten in der Regel gebotene Möglichkeit, mittels Tipp auf den Bildschirm im Browser einen Ausschnitt zu vergörßern und im besten Fall diesen angepasst an die Bildschirm-Größe präsentiert zu bekomnmen. Wer zum Beispiel beim Surfen oder in der Kartendarstellung einen Ausschnitt vergrößern will, greift auf Multitouch-Zoom zurück. Auch hier zeigt sich leider das Problem der etwas zu geringen Performance, die flüssige Bewegungen verhindert. Apropos verzögert: Das nüvifone wechselt zwar anstandslos zwischen Quer- und Hochkant-Darstellung, allerdings auch hier nicht immer sofort, sondern manchmal mit einer kleinen Pause.

Weitere Features: Surfen, Fotos und mehr

Im Ganzen kommt das nüvifone A50 mit einer soliden Smartphone-Ausstattung daher. Zur Datenübertragung stehen nicht nur HSDPA mit bis zu 7,2 MBit/s und die GPRS-Erweiterung EDGE bereit, auch die Kommunikation via WLAN in den Standards 802.11b und g ist möglich - und die Einrichtung schnell erledigt. Als Kamera ist eine 3-Megapixel-Variante verbaut, die zumindest in puncto Handy-Schnappschüsse ihren Dienst ordentlich verrichtet und den Nutzer hierbei mittels Autofocus unterstützt. Die geschossenen Fotos und weitere Multimedia-Dateien müssen dann irgendwo abgelegt werden: Im Gerät sind zwar 4 GB Flash-Speicher verbaut, der aber größtenteils schon belegt ist. Das Gerät lässt sich allerdings mittels microSD-Karte erweitern.

Nachdem wir Ihnen bisher gezeigt haben, was das Gerät in puncto Smartphone-Features bietet, gehts auf der folgenden Seite um die zweite Stärke des Gerätes: die Navigation.

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