Gigabit Powerline

Internet im ganzen Haus: Was leisten aktuelle Gigabit Powerline-Adapter?

Der einfachste Weg für schnelles Internet in der ganzen Wohnung sind Gigabit-Powerline-Adapter. Doch was leisten sie und wie kitzelt man eine maximale Bandbreite aus ihnen heraus? Wir haben drei aktuelle Produkte von AVM, Devolo und TP-Link getestet.
Von Dennis Knake

Powerline-Adapter ersparen das lästige Verlegen von Netzwerkkabeln und vereinfachen die flächendeckende Ausleuchtung aller Räume mit WLAN. Für unseren Test galt es, eine Stadtwohnung in einem Mehrparteienhaus mit schnellem Internet zu versorgen. Drei Zimmer, Küche, Bad sowie ein Keller, mehrere Etagen tiefer. Ziel war es, in allen Räumen schnelles Internet zu etablieren, per Kabel oder WLAN. Überall sollte die Erreichbarkeit so gut sein, dass Videostreams ruckelfrei laufen, aber auch größere Datenmengen von Computer zu Computer übertragen werden können.

Gigabit Powerline von Devolo, TP-Link und AVM

Für unseren Test haben wir drei Gigabit-Powerline-Sets von den deutschen Herstellern Devolo und AVM sowie dem chinesischen Unternehmen TP-Link getestet. Alle liegen preislich zwischen 100 und 150 Euro und suggerieren auf der Verpackung theoretische Bandbreiten von 1200 bis 1300 MBit/s. Zudem verfügen alle Adapter auf der Empfangsseite über ein eingebautes WiFi-Modul, mit dem sie kabelloses Internet von der Steckdose in jeden abgelegenen Raum bringen.

Gigabit Powerline von TP-Link, AVM, Devolo Im Vergleichstest treten drei aktuelle Gigabit Powerline Adapter von TP-Link, AVM und Devolo gegeneinander an.
Fotos: TP-Link, AVM, Devolo
Damit die Daten im Heimnetz auch flüssig übertragen werden können, müssen Vorbereitungen getroffen werden: Zum Einsatz kommen in den jeweiligen Räumen ausschließlich Gigabit-fähige Endgeräte, Switches und Netzwerkkabel. Damit ist gewährleistet, dass die Verkabelung vom Router oder Switch zum nächsten PC, der Spielekonsole oder zum Smart-TV keinen Flaschenhals darstellt. Vor allem wer einen zentralen Großspeicher (NAS-Server) einsetzt, um zentral von allen Geräten auf Filme, Fotos oder andere Daten zuzugreifen, muss auf die optimale Anbindung achten. Dazu gehört auch die Wahl der richtigen Netzwerkkabel. Grundsätzlich genügt sogenanntes CAT-5e-Kabel für Gigabit-Leistung im Netzwerk. Mit zunehmender Länge der Kabel nimmt jedoch die Leistung der Datenübertragung ab. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift daher am besten gleich zu LAN Kabeln der Kategorie CAT 6.

Devolo dlan 1200+ WiFi ac vs. TP-Link AV1300 vs. AVM FRITZ!Powerline 1220E/1260E

Sowohl von der äußeren Erscheinung als auch der Ausstattung unterscheiden sich die drei getesteten Powerline-Sets. So sind schon rein äußerlich die Stecker von Devolo und TP-Link deutlich wuchtiger als die kompakteren Stecker von AVM.

Was sofort auffällt: Während die Geräte von Devolo und TP-Link stets als Zwischenstecker konzipiert sind, um über einen eingebauten Schuko-Durchgang weitere Stromverbraucher anzuschließen, verfügt das Powerline-WiFi-Modul 1260E von AVM über keinen weiteren Stromanschluss, sodass die genutzte Steckdose belegt ist und nicht für weitere Geräte genutzt werden kann. Dafür ist das Gerät aber deutlich kompakter. Wer am Zielort auf WLAN verzichten kann, aber nicht auf eine freie Steckdose, kann auch zum deutlich günstigeren AVM-Set mit der Bezeichnung 1220E greifen. Hier verfügen beide Adapter über eine durchgeschleifte Steckdose.

An jedem Adapter befinden sich auf der Unterseite die wichtigen Gigabit Netzwerk-Anschlüsse (RJ45). Während TP-Link und Devolo dem ersten Powerline-Adapter, der direkt mit dem Internet-Router verbunden wird, nur einen Netzwerkanschluss gegönnt haben, liefert AVM seinem Adapter gleich zwei LAN-Anschlüsse mit. So kann neben dem Router vor Ort auch gleich ein zweites Gerät per Kabel verbunden werden. Auf dem entfernten Adapter sehen die anderen Anbieter besser aus: Hier bietet TP-Link mit gleich drei LAN-Anschlüssen die beste Versorgung. Devolo und AVM (1220E) liefern zwei LAN-Anschlüsse, der AVM Powerline-Adapter 1260E mit WLAN ist nur mit einem weiteren LAN-Anschluss ausgestattet. Wer also am Zielort mehrere Geräte per Kabel anschließen möchte, benötigt je nach Anbieter möglicherweise einen zusätzlichen Gigabit-Ethernet-Switch.

Alle Geräte nutzen den Homeplug-AV2-Standard, funktionieren also auch im gemischten Einsatz. Zu viele Powerline-Adapter sollte man in der Wohnung allerdings nicht verteilen, da dies auf Kosten der Bandbreite geht. AVM nennt auf Nachfrage hier eine Obergrenze von etwa acht Adaptern.

Powerline Installation und Verschlüsselung im Stromnetz

Um die Powerline-Adapter erstmalig zu konfigurieren, werden alle erstmal in einem Raum in eine freie Wandsteckdose gesteckt. Dabei wird der Hauptadapter per LAN-Kabel auch gleich mit dem Internet-Router verbunden. Die Geräte finden sich in der Regel innerhalb der ersten Minute automatisch.

Nun gilt es, die Kommunikation unbedingt abzusichern. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Powerline-Adapter nur innerhalb des eigenen Stromkreises funktionieren. Nutzen in einer Mietwohnung mehrere Bewohner Powerline, so kann es durchaus passieren, dass sich die Geräte untereinander zu einem großen Netzwerk zusammenschließen. Wer jetzt nicht aufpasst, teilt sein privates Netzwerk ungewollt mit den Nachbarn. Die Geräte müssen also zu Beginn „verpartnert“ werden, damit sie künftig wissen, mit welchem Adapter sie Daten austauschen dürfen und mit welchem nicht. Dafür wird auf dem ersten Adapter der Verbindungsknopf „Pair“ oder „Connect“ gedrückt. Innerhalb der nächsten zwei Minuten muss auch auf allen weiteren genutzten Adaptern dieser Button gedrückt werden. Die Geräte tauschen dann einen einheitlichen Namen im Netzwerk aus. Sollten sich weitere Adapter irgendwo im Haus befinden, sind diese künftig außen vor.

WLAN Ausleuchtung mit Powerline erweitern

Die entfernten Adapter mit WLAN-Funktion bauen ein eigenes Funknetz auf und sind somit als Hotspot nutzbar. Da sie aber standardmäßig ein neues Funknetz mit eigenem Namen und eigenem Kennwort erstellen, ist es ratsam, das bereits bestehende WLAN vom Internet-Router zu erweitern und auf die Adapter zu übertragen. Am einfachsten geht das mit der WPS-Funktion, über die der eigene Internet-Router verfügen sollte.

WPS steht für „WiFi Protected“ Setup und ist ein einheitlicher Standard, um Geräte einem bestehenden WLAN-Netz hinzuzufügen. Dafür drückt man am entfernten Powerline-Adapter den entsprechenden Knopf für WLAN und innerhalb von zwei Minuten die WPS-Taste am Router. Der Powerline-Adapter übernimmt dann die Einstellungen des bereits bestehenden WLANs und erweitert das Netzwerk somit nahtlos.

Ist die Konfiguration abgeschlossen, wird der Adapter für den entfernten Einsatz abgezogen und an seinem endgültigen Einsatzort, beispielsweise im Büro, angeschlossen. Innerhalb einer Minute sollte er wieder eine Verbindung zum ersten Adapter aufgebaut haben und somit auch zum Internet.

Administrationsoberfläche Powerline Adapter von AVM Jeder der getesteten Adapter wird über eine Weboberfläche konfiguriert. Die AVM-Adapter fügen sich zudem nahtlos in das Bedienkonzept der beliebten FRITZ!Box ein.
Screenshot: teltarif.de
Als Router kam in unserem Test eine AVM FRITZ!Box 7590 zum Einsatz. In Kombination mit den Powerline-Adaptern von AVM lässt sich damit ein sogenanntes WiFi-Mesh-Netzwerk aufbauen. Innerhalb dieses Mesh Netzwerks suchen sich die Daten dann immer den günstigsten Verbindungsweg. Fällt ein Weg aus, wird automatisch eine andere Strecke genommen. Richtig sinnvoll ist ein Mesh-Netz aber erst ab drei Zugangspunkten, bei der dann mehrere mögliche Wegstrecken zur Verfügung stehen. Devolo und TP-Link setzen auf die sogenannte WiFi-Move-Technologie. Auch hier bilden mehrere WiFi Adapter ein großes gemeinsames WLAN-Netz im Haus. Geräte buchen sich dann nahtlos immer in die stärkste Empfangsquelle ein, ohne beim Übergang die Verbindung zu verlieren.

Bei allen Lösungen wird das WLAN selbst immer nur über den Internet-Router konfiguriert. Die angeschlossenen Geräte übernehmen dann dessen Einstellungen automatisch.

Soll in einigen Räumen das WLAN nur zeitweise zur Verfügung stehen, etwa im Schlaf- oder Kinderzimmer, so kann die Verfügbarkeit zeitlich über die jeweiligen Benutzeroberflächen der Geräte eingestellt werden. Dazu ruft man im Webbrowser die lokale IP-Adresse des jeweiligen Powerline WLAN Adapters auf. Über die Heimnetzübersicht aller angeschlossenen Geräte des Routers sollte diese Adresse leicht heraus­zu­finden sein.

Theorie vs. Praxis: Wie hoch ist die erreichbare Datenrate wirklich?

Gigabit-Ethernet: Das suggeriert zunächst einmal Datenübertragungsraten bis 1000 MBit/s und mehr. Das ist theoretisch zwar richtig, aber im echten Leben macht einem die Physik einen Strich durch die Rechnung. Die tatsächlich erreichte Bandbreite hängt extrem von den äußeren Bedingungen ab. Und dabei kommt es nicht nur auf die Länge oder Qualität der im Haus verlegten Stromleitungen an: Andere Geräte im Stromkreislauf stören die Datenübertragung. Mikrowelle, Föhn, Waschmaschine, Kühlschrank, Fernseher, Hi-Fi-Anlage und vor allem einfache Netzadapter für Lampen oder Smartphones. Aus diesem Grund ist es auch zwingend notwendig, die Powerline-Adapter nicht zusammen mit anderen Geräten an eine Mehrfach-Steckdose anzuschließen, sondern stets alleine an der Wand.

Noch besser ist es, überall im Haus hochwertige Steckdosenleisten mit Netzfilter zu verwenden, die eventuelle Frequenzstörungen von anderen Verbrauchern unterbinden. Dabei unbedingt darauf achten, dass die Powerline-Adapter selbst nicht hinter einem Netzfilter angeschlossen werden. Zudem können weitere Adapter anderer Bewohner in Mietwohnungen auch auf Kosten der maximal erreichbaren Datenrate gehen. Die tatsächlich erreichte Bandbreite hängt beim Kopieren von Dateien, beim Streaming von Videos oder beim Surfen im Internet auch von der Hardware ab. Ein älterer PC, eine USB-Festplatte mit langsamer USB-2.0-Schnittstelle - all das sind Faktoren, die zusätzlich zum Stromnetz die Datenübertragung effektiv abbremsen.

Bruttodatenrate vs. Nettodatenrate

In unserem Test haben wir die Bandbreite unter anderem mit dem Netzwerktool „iperf“ gemessen. Dabei haben wir Datenpakete vom entfernten Raum über den Powerline-Adapter via „Transmission Control Protocol“ (TCP) gemessen. Diese Methode entspricht in etwa der real erreichbaren Rate bei der Übertragung von Daten im Heimnetz.

Die eigenen Tools der Powerline-Adapter, wie etwa das devolo Cockpit oder die Heimnetzübersicht des AVM-Routers, zeigen stets die Bruttodatenrate an. Das ist die Datenmenge, die pro Sekunde übertragen wird und neben der reinen Nutzinformation noch Zusatzdaten, etwa für die Fehlerkorrektur enthält. Die Nettodatenrate hingegen entspricht der Menge der tatsächlich zu übertragenen Daten pro Sekunde.

So erklären sich auch die Produktbezeichnungen: Ein 1200 oder 1300 im Namen bedeutet nicht etwa, dass sich damit Daten mit 1300 MBit/s von A nach B übertragen lassen. Sie stehen vielmehr für die addierte maximal erreichbare Bruttodatenrate pro Übertragungsrichtung. Also Brutto 600-650 MBit/s in die eine Richtung und 600-650 MBit/s in die andere.

Die ersten Tests sind ernüchternd

Bei der TCP-Messung lagen die Datenübertragungsraten in unserem Test vom Büro bis zum Wohnzimmer zunächst bei ziemlich ernüchternden 55-60 MBit/s. Viel weniger, als das Gigabit-Versprechen eigentlich leisten sollte. Auch das Kopieren größerer Datenmengen bestätigte die TCP-Messung mit iperf: Mehr als 60 MBit/s wurden beim Verschieben einer etwa 400 MB großen Datei von Rechner A auf Rechner B nicht erreicht. Die Adapter aller Hersteller lieferten hier etwa identische Messergebnisse.

Das Problem war aber nicht den Powerline-Adaptern anzulasten wie sich später herausstellen sollte, sondern den Umständen der Wohnung. Ein Mehrparteienhaus über vier Etagen, in dem auch andere Bewohner Powerline-Adapter einsetzen, ist ohnehin bereits ein schwieriger Kandidat. In einem modernen Einfamilienhaus dürften die Werte von Anfang an gleich viel besser sein.

Bandbreitenfresser identifizieren: Datenrate im Powerline-Netzwerk optimieren

Mit 60 MBit/s wollten wir uns nicht zufriedengeben. Da muss noch mehr gehen. Es ging also daran, Fehlerquellen ausfindig zu machen und so hoffentlich die Bandbreite zu optimieren. Gerade wenn im Haushalt viele Geräte mit unzähligen Netzadaptern verteilt sind, kann man sich hier viel Bandbreite „zerstören“. So hat im Test bereits ein einfacher USB-Netzadapter, der in einer Doppelsteckdose an der Wand neben dem Powerline-Adapter platziert war, die Bandbreite zwischen Büro und Wohnzimmer gleich um 10 MBit/s reduziert.

Datenbremse Mehrfachsteckdose Eine Dreifachsteckdose zwischen Wohnzimmer und Büro erwies sich als Datenbremse. Kaum entfernt, schoss die Bandbreite in die Höhe.
Screenshot: teltarif.de
Auf der Suche nach dem wahren Bandbreitenkiller entpuppte sich jedoch eine billige Dreifach-Steckerleiste, die irgendwo auf der Strecke zwischen beiden Räumen eingesteckt war, als wahrer Übeltäter: Kaum war die Steckerleiste entfernt, schoss die Bandbreite je nach verwendetem Adapter von 60 MBit/s auf bis zu 145 MBit (AVM) und 180 MBit/s (Devolo und TP-Link) in die Höhe. Selbst wenn keine weiteren Verbraucher angeschlossen waren, „fraß“ die Steckerleiste bemerkenswert viel Bandbreite.

Alternativ können einzelne Geräte oder Steckdosenleisten auch in den freien Schukostecker des Powerline-Adapters gesteckt werden. Dieser verfügt über einen eingebauten Netzfilter. Aber im Test zeigte sich, dass diese nicht 100-prozentig alle Störsignale herausfiltern können. So büßte der Devolo-Adapter mit angeschlossener Steckerleiste immer noch rund 10 MBit/s ein. Am besten ist es also, die Powerline-Adapter völlig ohne weitere angeschlossene Geräte zu betreiben.

Datenrate Diagramm PowerlineAdapter Trotz Netzfilter im Powerline Adapter beeinflusst eine im Messverlauf angeschlossene Mehrfachsteckdose die Datenrate sichtbar.
Screenshot: teltarif.de
Es lohnt sich unbedingt, sämtliche Steckdosen im Haushalt zu überprüfen. Auch kann die Umsetzung der Powerline-Adapter auf eine andere Steckdose mehr Bandbreite herauskitzeln. Nicht immer stören nur die Geräte in der Nähe der Adapter. Wie das Beispiel zeigt, können diese auch irgendwo auf halber Strecke im Stromnetz liegen.

Darüber hinaus lohnt sich auch der Einsatz hochwertiger Mehrfach-Steckdosen mit eingebautem Netzfilter. Billig-Steckadapter, die meist ohnehin nur dem Überspannungsschutz dienen, bringen gar nichts. Im Gegenteil. Auch sie können den Datenfluss störend beeinträchtigen.

Die im Test eingesetzten Steckdosenleisten der Firma „Brennenstuhl“ haben sich als hilfreich erwiesen und Störsignale angeschlossener Verbraucher wirksam herausgefiltert. Allerdings sind die Leisten mit 40 bis 100 Euro je nach Ausstattung auch nicht ganz billig. Wer seine Wohnung mit Powerline ausstatten möchte und Probleme mit der Datenrate hat, sollte diese Investition aber nicht scheuen.

Devolo, TP-Link und AVM im direkten Leistungsvergleich

Nach der Optimierung ging es erneut ans Messen: Siehe da, ein paar umgesetzte Stecker und eine ausgetauschte Steckdosenleiste später ließ sich die Datenrate im Heimnetz immerhin verdoppeln. Jetzt waren es schon bis zu 180 MBit/s auf der Strecke vom Wohnzimmer bis ins Büro.

Datenrate Messung nach Optimierung Härtefall Mehrfamilienhaus: 170-180 MBit/s mit Devolo und TP-Link. Nach der Optimierung hat sich die Bandbreite deutlich erhöht.
Screenshot: teltarif.de
Im direkten Leistungsvergleich schnitten die Adapter von Devolo und TP-Link am besten ab. Hier war kaum ein Unterschied in der Datenrate zu ermitteln. Beide lagen stets bei rund 170 bis 185 MBit/s. Die Adapter von AVM lagen mit rund 120 MBit/s (FRITZ!Powerline 1260E mit WLAN) und etwas Besseren 145 MBit/s (FRITZ!Powerline 1220E) auf gleicher Strecke hinter dem Wettbewerb. Leider erwiesen sich die AVM Geräte als anfällig für Aussetzer. So verloren die Adapter das ein oder andere Mal die Verbindung. Hier half nur, die Geräte kurz vom Strom zu trennen und wieder einzusetzen. Datenrate Messung nach Optimierung AVM 120-130 MBit/s: Die Adapter von AVM kamen im Test nicht ganz an die Leistung der Wettbewerber Devolo und TP-Link heran.
Screenshot: teltarif.de

Der Härtestest: Powerline bis in den Keller & Fazit

Die Überraschung folgte im Keller. Jetzt ging es ganze fünf Stockwerke tiefer. Hier war eine deutlich geringere Bandbreite zu erwarten. Aber die Adapter überraschten positiv: TP-Link schaffte noch bis zu 60 MBit/s. Der Adapter von Devolo lag mit rund 55 MBit/s nur knapp dahinter. Nur die beiden AVM Adapter 1220E (mit Schuko-Durchgang) und 1260E (mit WLAN) lagen mit nur knapp 40 MBit/s hinter den beiden Wettbewerbern. Das ist zwar längst keine Gigabit-Leistung mehr, ist auf der Strecke aber auch nicht zu erwarten. Es ist jedoch immer noch schnell genug für flüssiges Videostreaming aus dem Internet via Netflix & Co.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Preislich ist das Set von AVM ohne WLAN (1220E) mit aktuell rund 90 Euro Straßenpreis am günstigsten. Das Set von TP-Link (AV1300) ist derzeit für rund 120 Euro zu haben. Für die WLAN Variante von AVM (FRITZ!Powerline 1260E) sind es mit 135 Euro etwas mehr. Die preisliche Oberklasse ist Powerline vom Marktführer Devolo. Das Set 1200+ WiFi ac kostet aktuell rund 150 Euro. Im Preis-Leistungs-Verhältnis hat TP-Link in diesem Test damit am besten abgeschnitten.

Fazit

Wer schnelles Internet im ganzen Haus ohne viel Kabelverlegen möchte, ist mit Gigabit-Powerline-Adaptern gut beraten. Welche reale Bandbreite am Ende hinten raus kommt, hängt allerdings stark von den Umständen der Wohnung ab. Die Anbieter können hier nicht in die Glaskugel schauen und geben zu Recht nur die theoretisch mögliche Bruttodatenrate an. Hier hilft einfach nur Ausprobieren.

Im Test haben die Adapter von Devolo und TP-Link die besten Datenraten geliefert. Individuelle Leistungsunterschiede waren hier kaum erkennbar. Die AVM-Adapter hingegen fügen sich nahtlos in die FRITZ!-Produktreihe und damit dem wohl populärsten Internet-Router in Deutschland, der FRITZ!Box, ein. Allerdings haben sie sich empfindlicher gegenüber Störfrequenzen im Stromnetz gezeigt.

Alle Anbieter ermöglichen zudem zusätzliche Funktionen wie eine Kindersicherung mit einstellbaren Nutzungszeiten, Zeitschaltung des WLAN allgemein oder einen Gastzugang für Besucher. Positiv hervorzuheben ist die individuelle Ansteuerung der LEDs bei allen Herstellern. Wer einen Adapter im Schlafzimmer betreibt und sich nachts vom Licht der Lampen gestört fühlt, kann diese über die Benutzeroberfläche ausschalten. Bei TP-Link sogar zeitgesteuert.

Auf einer separaten Ratgeberseite haben wir die Vor- und Nachteile der Powerline-Technik zusammengestellt.

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