Google Chromecast Audio wird eingestellt
Der Google Chromecast Audio verlässt die Bühne
Bild: teltarif.de
Um alte Fernseher oder Stereoanlagen streaming- und internetfähig machen, gab und gibt es mehrere Möglichkeiten. Nach diversen Settop-Boxen eroberten insbesondere der Google Chromecast und der Amazon Fire TV (Stick) die Haushalte.
Eine Sonderform war der 2015 eingeführte Chromecast Audio, den wir seinerzeit ausführlich getestet hatten. Nun verabschiedet sich Google von dem Gerät - welches Schicksal droht den anderen Chromecast-Varianten?
Der Markt hat sich verändert
Der Google Chromecast Audio verlässt die Bühne
Bild: teltarif.de
Der GoogleWatchBlog berichtet, der US-amerikanische Google Store habe den Chromecast Audio aus dem Sortiment genommen - und zwar ohne Aussicht auf einen Nachfolger. In Deutschland ist der Chromecast Audio nach wie vor im offiziellen Google Store versandkostenfrei für 39 Euro sowie im Fachhandel erhältlich. Sollten die Bestände allerdings abverkauft sein, wird der Chromecast Audio dort wohl aber auch verschwinden.
Insbesondere zu einer Zeit, als WLAN-, Bluetooth- und Multiroom-Lautsprecher noch nicht so weit verbreitet waren, war der Chromecast eine tolle Möglichkeit, ältere Geräte ohne Internet-Verbindung streamingfähig zu machen. Dazu verfügt er nicht nur über einen analogen Klinkenanschluss, sondern sogar über einen digitalen SP/PDIF-Ausgang, mit dem das Audio-Signal rausch- und brummfrei an eine kompatible Stereoanlage übertragen wird.
Zu den offiziellen Verkaufszahlen hat Google allerdings nie Angaben gemacht. Heutzutage verfügen viele Musikanlagen und praktisch alle Fernseher über ein WLAN-Modul und damit über die Möglichkeit, Musik direkt vom Smartphone ohne weiteren Adapter zu streamen. Darüber hinaus gibt es mehr und mehr Anbieter, die die Technik des Chromecast direkt in ihre Geräte integrieren, in Produktbeschreibungen wird dies meist als "Built-in-Chromecast" bezeichnet. Ein separater Adapter ist dafür dann ebenfalls nicht mehr notwendig.
Trotzdem bieten zum Teil unbeachtet in der Ecke stehende HiFi-Anlagen aus den 1980er-Jahren einen deutlich besseren Sound als manch quäkender, aber vernetzter Billig-Lautsprecher. Es kann sich also lohnen, jetzt noch zuzuschlagen und die vielleicht in der Jugendzeit für teures Geld zusammengesparte und immer noch funktionstüchtige Stereoanlage mit guten Lautsprecherboxen über den Chromecast Audio streamingfähig zu machen
Wie ist die Strategie Googles bei Geräten zur Heimvernetzung?
Dass Google auch beliebte Produkte und Dienste mitunter ohne Vorankündigung und recht emotionslos wieder einstellt, sind Google-Nutzer der vergangenen Jahre gewöhnt. Die Autoren des GoogleWatchBlog äußern Vermutungen, dass Google vielleicht sogar in der kommenden Zeit die Chromecast-Produkte ganz auslaufen lassen könnte, wenn ohnehin so gut wie alle Geräte von sich aus vernetzt sind.
Eine weitere Vermutung geht dahin, dass Google sich künftig auf die Vermarktung der Home-Produkte, also der smarten Lautsprecher, konzentriert. Die Chromecast-Produkte waren lediglich per Smartphone steuerbar, die Home-Produkte verfügen mit dem Google Assistant über eine Sprachsteuerung. Dadurch, dass immer mehr Hardware-Hersteller Sprachassistenten in ihre Geräte integrieren, könnte Google vielleicht bald ausschließlich auf diesen Trend setzen.
Auch Amazon geht diesen Weg: Obwohl hier der Fire TV Stick 4K noch erhältlich ist, verfügt dieser per Amazon Alexa über eine Sprachsteuerung, die dem Chromecast fehlte bzw. die er nur über das Smartphone hatte.
In einem separaten Ratgeber erläutern wir, wie Sie - unter anderem über den Chromecast Audio - Musik in mehrere Räume zuhause streamen.