Russische Hacker infiltrieren Computersystem der US-Demokraten
Russische Hacker stehlen Daten über die US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Hillary Clinton.
Bild: dpa
Russischen Hackern ist nach einem Bericht der
Washington Post ein Dossier der Demokratischen Partei über den
republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump in die
Hände gefallen. Das bestätigten demnach führende Mitarbeiter gegenüber der
Demokraten der Zeitung.
Russische Hacker stehlen Daten über die US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Hillary Clinton.
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Ein Sprecher der russischen Botschaft in
Washington sagte der Washington Post, er habe keine Kenntnisse von
dem Fall.
Nach Angaben der von den Demokraten beauftragten Sicherheitsfirma CrowdStrike haben sich die Angreifer bereits vor einem Jahr Zugriff zu den Computersystemen der Partei verschafft. Dabei sollen sich zwei verschiedene Hackergruppen in den Systemen umgesehen haben, CrowdStrike bezeichnet sie als Fancy Bear und Cosy Bear.
Beide Gruppen sind bereits durch andere Hackeraktivitäten bekannt, sie sollen über sehr hochentwickelte Methoden und Werkzeuge verfügen und häufig Zero-Day-Lücken ausnutzen. CrowdStrike vermutet hinter der Gruppe Fancy Bear den russischen Militär-Geheimdienst GPU, während Cosy Bear für den russischen Inlandsgeheimdienst FSB arbeiten könnte.
Großes Interesse an US-Politik
Welche Angaben über Trump genau die Hacker, die in das Computersystem der Demokraten eingedrungen waren, abgegriffen haben sollen, wurde zunächst nicht bekannt. Auf jeden Fall interessierten sich die Eindringlinge sehr für die Wahlkampagnen von Trump und Hillary Clinton. Dem Bericht zufolge wurde der Angriff so ausgeführt, dass auch E-Mails und Chatprotokolle mitgelesen werden konnten.
Die Hacker scheinen aber auch sonst interessiert an politischen Vorgängen in den USA zu sein, sie sollen auch die Computersysteme der US-Republikaner und einige weitere Institutionen angegriffen haben.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hatte zuletzt nach Hacker-Angriffen auf die Bundes-CDU und den Bundestag vor verstärkten russischen Cyber-Attacken gewarnt. Dahinter wurden russische Angreifer mit staatlichem Hintergrund vermutet.
Aber auch deutsche Unternehmen werden immer wieder angegriffen, Sicherheitsexperten reden sogar von einem Massenphänomen und raten zu verstärkter Aufmerksamkeit, weil Cyberkriminelle mit zum Teil sehr ausgefeilten Social-Engeneering-Methoden vorgehen, um persönliche Informationen von Mitarbeitern abzufischen, die sie anschließend für Betrugsversuche benutzen.