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Der neue Internet-Browser Ozone für Symbian im Test

Alpha-Version soll Tabbed Browsing und Offline-Nutzung von Diensten erlauben
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Nachdem wir vor einigen Tagen den neuen Internet-Browser Ozone für Symbian vorgestellt haben, folgt nun der entsprechende Testbericht. Wie wir bereits berichtet haben, nutzt der Ozone-Browser die zurzeit aktuelle Engine des Webkit-Browsers, der in den Symbian-Handys als Standard-Browser zum Einsatz kommt. Allerdings besitzt Ozone zurzeit noch weniger Features, die gezielt auf den mobilen Einsatz abgestimmt sind, als der Symbian-S60-Standard-Browser. Auch die Benutzeroberfläche des Ozone-Browsers sieht im Vergleich noch etwas rudimentär aus.

Die Programmierer von Ozone weisen auf ihrer Seite ganz deutlich auf den Geschwindigkeitsvorteil beim Aufrufen von Internet-Seiten hin. Der Seitenaufbau ist teilweise deutlich schneller, wobei dieser Vorteil sich bei aktuellen Symbian-Smartphones wieder deutlich verkleinert. Weiterhin hängt der Geschwindigkeitsvorteil nicht nur vom benutzten Internet-Browser ab, sondern natürlich auch von der entsprechenden Internet-Verbindung. Und gerade hier spielen so viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle, dass es sehr schwierig ist, eine verbindliche Aussage bezüglich der Geschwindigkeit von Ozone zu treffen.

Ozone hat probleme mit Seiten, die viele Frames enthalten

Screenshot vom Handy-Browser Ozone Handy-Browser Ozone
Screenshots: teltarif.de
Einen ganz klaren Vorteil hat Ozone gegenüber dem Symbian-S60-Browser aber auf jeden Fall im Bereich Caching. Der Standard-Browser lädt bereits besuchte Web-Seiten immer wieder neu, Ozone hält diese im Cache und lädt diese nur bei Bedarf. Nach Drücken des Back-Buttons öffnet Ozone ein kleines Fenster, in dem die bereits besuchten Seiten angezeigt und ausgewählt werden können. Dies bringt zum einen den Vorteil eines schnelleren Aufbaus der Seiten und es spart natürlich auch ganz klar beim verbrauchten Datenvolumen.

Ozone hat im Verlauf des Tests so gut wie alle Seiten ohne Probleme dargestellt. Es fiel jedoch auf, dass teilweise Probleme bei Seiten auftraten, die viele Frames enthielten. Zu bedenken ist jedoch auch, dass eine getreue Darstellung einer Internet-Seiten nicht gleichbedeutend mit guter Lesbarkeit ist. Weiterhin hat jeder Nutzer seine eigenen Präferenzen. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob nun der Symbian-S60-Browser, Opera Mini, Bolt oder Skyfire die Web-Seiten am besten darstellt.

Ozone unterstützt Tabbed Browsing

Screenshot vom Handy-Browser Ozone Handy-Browser Ozone
Screenshots: teltarif.de
Während des Tests stürzte Ozone einige Male ab. Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Alpha-Status der Software zurück zu führen. Wenn man die Abstürze und die wenigen Probleme bei der Darstellung von Internet-Seiten bedenkt, sollte man zurzeit noch einen anderen Internet-Browser für den täglichen Einsatz wählen. Eine weitere, sehr interessante Funktion ist das sogenannte Tabbed-Browsing, wie es bereits bei allen Desktop-Browsern zum Standard gehört. Mit dieser Funktion können manuell weitere Browser-Fenster geöffnet werden, was gerade für Power-User, die parallel mehrere Seiten besuchen, ein Pluspunkt gegenüber dem Symbian-S60-Browser ist.

Ebenfalls eine wichtige Funktion ist das Zooming. Damit besteht die Möglichkeit, Web-Seiten beliebig zu verkleinern oder zu vergrößern und diese so an die Display-Größe anzupassen. Die Funktion kann über das Menü sowie über die Tasten 5 (vergrößern) und 6 (verkleinern) aktiviert werden.

Beim Aufruf von verschiedenen Google-Diensten wie Google Reader und Google Mail ist uns aufgefallen, dass sich Ozone anscheinend als iPhone-kompatibel identifiziert, da die genannten Seiten in einer erweiterten mobilen/iPhone-Version dargestellt werden. Für regelmäßige Nutzer dieser Dienste mit Sicherheit ein entscheidender Vorteil. Die auf der Web-Seite von Ozone genannte Unterstützung für die Offline-Nutzung verschiedener Internet-Dienste scheint jedoch noch nicht implementiert zu sein. Zumindest erscheint bei den Google-Diensten, welche diese anbieten, kein Offline-Symbol. Hier bleibt also abzuwarten, wie sich der Browser in weiteren Versionen entwickelt.

Gespannt, wie es weitergeht

Wenn man bedenkt, dass es sich bei der vorgestellten Version des Ozone-Browsers bisher nur um eine Alpha-Version handelt, kann man mit großem Interesse auf die folgenden Versionen gespannt sein. Abgesehen von kleineren Problemen hat sich Ozone sehr gut geschlagen und wird sich bei entsprechender Entwicklung zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten für Opera Mini & Co. entwickeln. Der versprochene Geschwindigkeitsvorteil relativiert sich auf aktuellen Symbian-Geräten jedoch, was die Qualität des Programms jedoch nicht schmälert. Mit den bekannten Browsern wie Skyfire, Bolt, Web, Opera Mini und nicht zuletzt Ozone sollte der Nutzer wirklich für jede erdenkliche und noch so exotische Internet-Seite gerüstet sein. Wir werden die weitere Entwicklung mit Interesse verfolgen.

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