Sprechfunk-Handy

Im Test: Funksprechgerät mit Dual-SIM-Handy

Technisch nicht ganz auf der Höhe der Zeit, aber originell: Ein Funkgerät mit Handy. Wir haben das Pearl Simvalley Mobile XT-980 getestet und fragen: Was bringt das?
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Beim ersten Einschalten über die rote Auflegen-Taste fragt das Handy, wie viele SIM-Karten (eine oder zwei) verwendet werden sollen, um dies mit dem markdurchdringenden simvalley-Jingle, zu bestätigen. Damit kann man noch leben. Wenn man aber das Handy in ruhiger Umgebung ausschalten will, bevor es mit seinem Klingeln die Ruhe stört, donnert der simvalley-Jingle so laut los, dass es besser sein dürfte, das Geräte-Profil auf "Lautlos" zu stellen.

PEARL Simvalley XT-980

Nach der zweimaligen PIN-Eingabe (für beide Karten im Dual-Standby) meldet sich der QVGA-Farbbildschirm. Eine Funktionstaste startet eine LED-Taschenlampe, der "Feuerknopf" führt ins Konfigurationsmenü. Was man beim XT-980 alles einstellen kann, muss man experimentell ermitteln, die beigepackte Bedienungsanleitung bleibt hier sehr zurückhaltend. Die erste Pflichteinstellung findet sich unter Menü, Telefoneinstellungen: Datum und Uhrzeit. Der Heimatort (z.B. Berlin) oder die Sommer/Winterzeit können schnell gecheckt werden und stimmen vielleicht schon.

Das Telefon lässt sich einfach bedienen, Telefonnummern können wie allgemein üblich im Gerät oder auf der SIM-Karte gespeichert werden. Auch das Gerätetelefonbuch erlaubt nur eine Nummer pro Eintrag, darüber hinaus kann ein eigener separater Klingelton pro Eintrag gewählt werden. Zum Eingeben der "+" Funktion bei internationalen Rufnummern wird - wie von alten Nokia-Geräten gewohnt - zweimal die Stern-Taste gedrückt, dreimal bringt die Pausenfunktion und viermal die "Warten"-Funktion.

Kamera funktionierte im Test nicht

Im Menüpunkt "Multimedia" stehen neben dem Zugriff auf eine einfache 2-Megapixel-Kamera (die bei unserem Testmuster ab Werk mit der Meldung "Kamerafehler" antwortete) auch ein UKW-FM-Radio (das Kabel des eingesteckte Kopfhörers bildet zugleich die Empfangsantenne), ein Bildbetrachter (z.B. für gespeicherte Bilder auf der SD-Karte) ein Videorekorder und ein Soundrekorder zur Verfügung. Unter Nachrichten werden SMS-Textnachrichten verwaltet. Das Internet besteht aus einem erweiterten WAP-Browser, der neben WML-WAP-Seiten auch einfache HTML-Seiten versteht, aber aus heutiger Sicht nicht mehr zeitgemäß ist. Bei richtiger Konfiguration könnten mit dem XT-980 auch MMS-Nachrichten versendet und empfangen werden.

Unter dem Menüpunkt "Extras" ist sogar ein eBook Reader vorgesehen - ob das bei dem relativ kleinen 2,4-Zoll-Display mit einer Auflösung von 240 mal 320 Pixel Sinn macht, sei dahingestellt. Ein Dateimanager ("File") erlaubt es, in Teilen des Telefons und auf der SD-Karte zu stöbern oder MP3-Musik-Dateien zu starten, der Sound des Lautsprechers ist dabei durchaus kräftig und klingt angenehm. Wenn der Musikspieler zunächst "Erst Anruf beenden" meldet, muss zuerst die Hintergrundfunktion des Sprechfunkteils deaktiviert werden.

Drei Spiele sind an Bord, ferner ein lokaler Kalender, ein Alarm-Wecker und eine Uhr, ferner ein Taschenrechner. Mehrere Benutzerprofile legen fest, mit welchen Tönen das Gerät auf sich aufmerksam macht, man kennt das von älteren Nokia-Telefonen.

Der Telefonbetrieb im Test

Das mobile Telefonieren bereitet mit dem XT-980 keine Probleme. Gegenstellen berichteten teilweise über ein hörbares GSM-Brummen, was aber nicht immer auftrat. Telefonieren mit dem mitgelieferten Kopfhörer/Headset klang dies deutlich heller als über das eingebaute Mikrofon. Die Antenne für das Mobiltelefon, das Quadband GSM auf 850, 900, 1800 und 1900 MHz versteht und damit auch in den USA, Asien und dem Rest der Welt nutzbar ist, ist intern fest eingebaut.

"Walkie Talkie": Was taugt der Funkbetrieb?

Im Menüpunkt "Walkie Talkie" (= Sprechfunk) kann einer der acht Sende-/Empfangskanäle des Funksprechgerätes festgelegt werden, die Einstellung "Hintergrundwiedergabe" ermöglicht ein paralleles Standby via Funkgerät und Handy. Die Rauschsperre, engl. "Squelch" wird im Handy mit SQ abgekürzt. Man kann sie im Einstellungsmenü verändern, es geht aber auch einfacher: Mit der Taste 1 wird weniger Squelch eingestellt, sprich höhere Empfindlichkeit, d.h. auch schwache Signale kommen durch. Mit der Taste 3 "dreht" man den Squelch zu, wer jetzt noch durchkommen will, muss stärker sein. Diese Tastenfunktion verrät das Handbuch nicht, man findet sie eher zufällig.

Auch die Wiedergabelautstärke des Funkgerätes über die Tasten * (leiser) und + (lauter) wird im Handbuch nicht beschrieben, dennoch allzu laut sollte die Umgebung hierbei nicht sein. Diese Steuerungstasten werden auch für den Musikspieler benötigt.

Auf der letzten Seite fragen wir, ob die Sendetaste für das Funkmodul wirklich sinnvoll positioniert ist. Außerdem testen wir, wie störungsfrei die Kommunikation funktioniert und wie lange der Akku hält.

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