Ausprobiert

HTC One A9 im ersten Hands-On-Test

Im ersten Hands-On präsentiert sich das HTC One A9 als schlanker und leichter Begleiter, ein echtes Spitzen-Phone ist es allerdings nicht. Wir haben das Smartphone kurz ausprobiert.
Aus München berichtet

HTC One A9 im ersten Hands-On-Test HTC One A9 im ersten Hands-On-Test
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Der neueste Spross der HTC-Smartphone-Familie wurde enthüllt: Mit dem HTC One A9 hat der Hersteller allerdings keinen echten Feldzug gestartet, verlorenes Terrain im Smartphone-Markt - vor allem bei den Top-Smartphones - wiederzuerobern. Interessant war der Satz eines deutschen Produktmanagers während der Präsentation, dass HTC früher beim Absatz "riesige Margen" gehabt habe, aber nun aufgrund der größeren Konkurrenz den Margen hinterherlaufen müsse.

HTC One A9

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Um es vorweg zu sagen: Mit dem HTC One A9 zum Preis von 579 Euro wird diese Jagd nicht gerade einfacher werden. In unserer ersten Vorstellungsnews haben wir zwar schon einige interessante Services genannt, von denen US-Kunden profitieren können - wie Umtausch auch bei eigener Beschädigung oder Android-Update 15 Tage nach dem Erscheinen bei Google. Trotzdem lohnt auch ein Blick auf das Gerät an sich - immerhin ist es eines der ersten Smartphones, das mit Android 6.0 Marshmallow ausgeliefert wird.

Filigranes Design beim HTC One A9

HTC hat sich während der Präsentation zwar redlich Mühe gegeben, das Metall-Finish der Gehäuseoberfläche des HTC One A9 anzupreisen - beim Klopfen auf das Gerät klingt es trotz aufgedampftem Metall aber verdächtig nach Kunststoff. Dadurch erscheint das Telefon weniger wertig als andere Konkurrenten und auch weniger hochwertig verarbeitet als die hauseigene HTC-One-M-Serie.

HTC One A9 im ersten Hands-On-Test One A9 wird mit unverändertem Android 6.0 ausgeliefert
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Wir können dem HTC One A9 aber bescheinigen, dass es deutlich besser in der Hand liegt als die Vertreter der One-M-Serie, die zudem viel kantiger geformt sind. Im Gegensatz dazu ist das One A9 deutlich runder, man kann es tatsächlich als Handschmeichler bezeichnen. Untermauert wird diese Einschätzung dadurch, dass das Smartphone mit 7,26 Millimeter vergleichsweise dünn ist und nur 143 Gramm wiegt.

Die von uns inspizierten Vorführgeräte waren allesamt sauber verarbeitet, es gibt keine Spaltmaße und auch keine Ecken, in denen sich irreversibel Staub ablagern könnte. Die Kameralinse auf der Rückseite steht etwas hervor, es ist aber tatsächlich nur die eigentliche Saphirglaslinse mit einem Ring drumherum und nicht - wie bei anderen Smartphones - das komplette Kameramodul.

Erster Blick auf System und Oberfläche

Bei der Anordnung von Bedienelementen und Anschlüssen hat HTC keine Revolutionen veranstaltet - mit einer klitzekleinen Ausnahme: Alle Knöpfe sind glatt mit Ausnahme des Power-Buttons. Dieser ist stark geriffelt, damit man ihn ohne Nachschauen in der Tasche ertasten kann, wenn man beispielsweise zu Beginn einer Veranstaltung vergessen hat, das Smartphone auszuschalten. Auf der Frontseite gibt es einen physischen Homebutton, darüber liegen die Android-Softbuttons, die sich bei Nichtnutzung nach wenigen Sekunden selbst ausblenden.

HTC One A9 im ersten Hands-On-Test HTC One A9 im Vergleich mit dem iPhone 6S Plus
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Die Gerüchte, dass das Design der Rückseite sehr stark dem des iPhones ähnelt, haben sich bewahrheitet. Auf unserem Beweisfoto haben wir das iPhone 6S Plus daneben gelegt und die Ähnlichkeit ist frappierend. Doch dieses Photo ist auch ein Beweis dafür, dass das HTC One A9 kein schwerer Prügel ist.

Obwohl der verbaute Snapdragon-617-Prozessor kein Hochleistungs-Chip ist, lief Android Marshmallow auf unserem Gerät ausgesprochen flüssig. HTC hat sein Versprechen gehalten und das Gerät nicht mit sinnlosen Apps vollgemüllt, wie andere Hersteller dies nach wie vor tun. Nach unserer Beobachtung weist die HTC-Sense-Oberfläche unter Marshmallow nicht mehr so viele bewusst gewollte Abweichungen vom Stock-Android auf wie früher. Eingefleischten HTC-Fans wird das vielleicht fehlen, wer aber von einem anderen Hersteller zu HTC wechselt, wird sich deutlich schneller zurechtfinden als bisher.

HTC One A9 im ersten Hands-On-Test Ein Blick auf die Kamera-App des HTC One A9
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Die Kamerasoftware ist übersichtlich gestaltet und der Wechsel zwischen den diversen Aufnahmemodi ist intuitiv zu bewerkstelligen. Im Rahmen unseres Kurztests konnten wir zwar keine echten Studiofotos machen, die ersten Schnappschüsse sahen aber ganz passabel aus. Auch über die Systemleistung bei Spielen und Multimedia-Anwendungen kann man erst in einem ausführlichen Test mehr sagen.

Im ersten Eindruck vermittelt das HTC One A9 den Eindruck eines guten Mittelklasse-Smartphones, das wohl bei der Preisgestaltung leider etwas zu teuer geraten ist. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens solche Features wie der entsperrbare Bootloader nach Deutschland kommen - dann wäre das Smartphone immerhin ein interessantes Gadget für Programmierer, Bastler und Entwickler. Ein Must-Have ist es ansonsten - wie eingangs geschrieben - nicht.

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