Handy-Test

Huawei P9 im Test: Dual-Kamera für monochrome & bunte Momente

Zwei Kamera-Linsen mit Summarit-Objektiv von Leica - das ist das Hauptmerkmal des Huawei P9. Doch auch abseits der Dual-Kamera hat das neue Top-Smartphone einiges zu bieten, wie unser Handy-Test zeigt.
Von Rita Deutschbein

Mit dem Huawei P9 hat Huawei ein Smartphone im Portfolio, bei dem vor allem die Kamera im Fokus steht. Huawei arbeitet mit Leica zusammen und verwendet bei der Dual-Kamera Objektive des Spezialisten. Doch auch abseits der Kamera hat das Huawei P9 einiges zu bieten. Wir haben uns das neue Smartphone im Test angesehen.

Huawei P9 im Test: Dual-Kamera für monochrome & bunte Momente Huawei P9 im Test
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 569 Euro ist das Huawei P9 nicht ganz billig. Zum Vergleich: das Vorgängermodell P8 kam im vergangenen Jahr für 499 Euro auf den Markt. Allerdings bieten einige alteingesessene Händler das neue Top-Modell des chinesischen Unternehmens bereits etwas günstiger an. Bei Saturn kostet das Huawei P9 beispielsweise 549 Euro. Angeboten wird es in den Farben Grau und Silber.

Gehäuse: Stimmige Mischung aus Glas und Metall

Das Design des Huawei P9 ist schlicht aber stimmig. Beim neuen Smartphone fällt sofort die schlanke Form und das leichte Gewicht auf. Obwohl das Huawei P9 vollständig aus Metall und Glas (geschützt durch Gorilla Glass 3) gefertigt wurde, bringt es bei einer Displaydiagonale von 5,2 Zoll gerade einmal 142 Gramm auf die Waage. Somit ist der Neuling glatte 10 Gramm leichter als das Galaxy S7, dessen Displaydiagonale mit 5,1 Zoll sogar etwas geringer ausfällt.

Huawei P9

Der Rahmen des Gerätes sowie dessen Rückseite bestehen aus Metall, wobei alle Komponenten nahtlos aneinander sitzen. Spaltmaße oder unsauber verarbeitete Bauteile gibt es nicht. Die Rückseite hat ein leicht raues Finish, das Fingerabdrücke gut abhält und das das Wegrutschen des Handys etwas verhindert, auch wenn das Gerät insgesamt etwas rutschfester sein könnte. Aufgrund der abgerundeten Kanten und auch des geringen Gewichts liegt das Huawei P9 sehr bequem in der Hand. Huawei P9: Metallgehäuse, USB-C-Port und leichte, schlanke Bauform Metallgehäuse, USB-C-Port und leichte, schlanke Bauform
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Die Lautstärkewippe sowie der Power-Button befinden sich am rechten Rand und lassen sich gut mit den Fingern erreichen. Zur besseren Unterscheidung beider Tasten ist die Oberfläche des Power-Buttons leicht geriffelt. Links am Gerät sitzt der Einschub für den Doppelschlitten, der Platz für die Nano-SIM sowie die microSD-Speicherkarte bietet. Am untersten Rand hat Huawei die Klinkenbuchse für den Kopfhörer sowie den Mono-Lautsprecher untergebracht, der sich hinter einem ins Metall gebohrten Gitter verbirgt. Neu ist allerdings der USB-C-Port, über den sich das P9 laden sowie mit einem PC verbinden lässt.

Am auffälligsten am Huawei P9 ist jedoch die Dual-Kamera auf der Rückseite. Diese hat der Hersteller am oberen Bereich der Rückseite auf einem Glas-Inlay positioniert. Die Kameralinsen sowie der Blitz und der Laserfokus schließen vollkommen eben mit der Rückseite ab - das gefällt. Unter dem Glas-Inlay sitzt der Fingerabdrucksensor, den Huawei zum ersten Mal bei der P-Reihe verwendet.

Sehr gutes Display, wenn auch nur Full HD

Wie bereits erwähnt misst das IPS-Neo-Display des Huawei P9 5,2 Zoll in der Diagonale. Die Auflösung beträgt 1920 mal 1080 Pixel - Huawei hat den Schritt auf QHD also noch immer nicht gewagt. Nutzer haben sogar die Möglichkeit, die Auflösung auf HD runterzuschrauben - das soll Akku sparen. Die Tatsache, dass Huawei nur eine Full-HD-Auflösung bietet, fiel uns im Alltag nicht negativ auf. Allerdings bleibt die Tatsache, dass die Konkurrenz mit QHD- oder sogar 4K-Displays bereits einen Schritt weiter ist. Auch bei VR-Anwendungen ist eine Full-HD-Auflösung nicht ideal. Blickwinkel des Displays des Huawei P9 Eine Sache der Betrachtung: Blickwinkel sind stabil
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Wie beim Mate S ist das Displayglas leicht erhaben, für echtes 2.5D-Glas fehlt uns aber noch ein letzter Schritt. Bei der Einstellung der Anzeige hat der Nutzer viele Optionen. Die Farbtemperatur ist auf Standard voreingestellt und wirkt in diesem Modus recht natürlich. Sie kann aber auch mit einem Klick auf Kalt (eher blaues Weiß) oder Warm (eher gelbes Weiß) geändert werden. Wem dies nicht ausreicht, hat die Möglichkeit, die Anzeige mit Hilfe eines Farbkreises stufenlos anzupassen.

Die Helligkeit reicht bei mittlerer Einstellung aus, um das Display auch im Freien gut ablesen zu können. Zudem lässt sich die Helligkeit ausreichend weit nach oben regulieren, um die Ablesbarkeit bei starkem Sonnenlicht zu erhöhen. Farbverzerrungen konnten wir beim Display des Huawei P9 auch aufgrund der verwendeten IPS-Neo-Technologie (gute Schwarzwerte und satte Farben durch geringe Streuung der Hintergrundbeleuchtung) nicht feststellen - auch dann nicht, wenn der Screen aus einem sehr schrägen Winkel betrachtet wird. Der Blickwinkel ist stabil.

Leistung, System, Internet und Telefonie

Neuer Kirin sorgt für Antrieb

Huawei setzt im P9 seinen neuen Chip Kirin 955 ein. Der 64-Bit-fähige Prozessor besitzt acht Kerne, die im big.Little-Prinzip geschaltet werden: Ein Cluster aus vier Cortex-A72-Kernen mit bis zu 2,5 GHz sorgt für den Leistungsschub bei anspruchsvollen Aufgaben. Die A72-Kerne von ARM sind für ihre hohe Performance bei niedrigerer Leistungsaufnahme bekannt. Das andere Cluster aus vier Cortex-A53-Kernen mit bis zu 1,8 GHz arbeitet eher stromsparend. Der Kirin 955 ist somit höher getaktet als der Vorgänger-Chip Kirin 950, der beispielsweise im Huawei Mate 8 zum Einsatz kommt. Die Grafikkarte Mali-T880 MP4 haben beide SoCs allerdings gemein. Huawei P9 kommt mit Dual-Kamera mit Leica-Objektiv Huawei P9 kommt mit Dual-Kamera mit Leica-Objektiv
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Das Huawei P9 verfügt über 3 GB Arbeitsspeicher. In Kombination mit dem Chip bringt das Smartphone somit genügend Reserven mit, um auch anspruchsvolle Spiele spielen zu können. Das System läuft äußerst flüssig und auch Multitasking stellt keine Hürde dar. Auch bei starker Beanspruchung wird das System kaum gedrosselt - die Folge ist allerdings, dass das Huawei P9 auf der Rückseite mitunter recht warm wird.

Die hohe Leistung zeigt sich auch in unseren Benchmark-Messungen: Im allgemeinen Test von AnTuTu erreichte das P9 einen Score von 94 800 und liegt somit genau zwischen dem Sony Xperia Z5 Premium mit 70 617 Punkten und dem Samsung Galaxy S7 mit 128 588 Punkten. Mit 5787 Punkten schafft das P9 im Test von PCMark sogar ein besseres Ergebnis als das Samsung- und Sony-Modell (4822 bzw. 4975 Punkte).

Bei 3DMark Icestorm Unlimited erreichte das Huawei P9 mit 19 030 Punkten jedoch einen geringeren Score als die genannten Konkurrenten, die auf Werte von jeweils über 26 000 kamen. Die Grafikleistung liegt somit hinter den aktuellen Flaggschiffen von Sony und Samsung zurück. Dennoch liegt die Leistung des Kirin 955 insgesamt auf dem oberen Niveau - der Chip gehört aktuell zu den Top-Modellen auf dem Markt.

Altbekannte Oberfläche mit vielen Apps

Was das Betriebssystem angeht, so ist das Huawei P9 zum Marktstart auf dem aktuellen Stand. Auf dem Gerät ist Android 6.0 inklusive der neuesten EMUI-Version 4.1 installiert. Die Benutzeroberfläche lässt sich wie gewohnt durch kostenfreie Themes der individuellen Laune anpassen. Seit Marshmallow ist allerdings der Huawei-eigene Browser nicht mehr zu finden. Nutzer müssen sich also entweder eine Alternative suchen oder den bereits installierten Chrome-Browser verwenden.

So sparsam wie beim Browser zeigt sich der Hersteller bei den übrigen Apps allerdings nicht. Das P9 wird mit zahlreichen (unnötigen) Apps ausgeliefert, die den Speicher zumüllen. Ab Werk sind Anwendungen wie Booking.com, Facebook, EyeEn und News Republic sowie einige eigene Apps des Herstellers installiert. Satte 9 GB Speicher sind zum Start belegt. Vom 32 GB internen Speicher bleiben somit noch 23 GB. Mittels microSD-Speicherkarte kann um zusätzlich bis zu 128 GB nachgerüstet werden. Allerdings kann der Kartenspeicher nicht als interner Speicher eingebunden werden wie es Android 6.0 eigentlich erlaubt. Die Speicherkarte dient somit nur zur Auslagerung von Musik, Fotos und anderen Dokumenten. Kleiner Trost: Die Anwendungen wie Booking.com, Facebook etc. lassen sich deinstallieren, wenn der Nutzer sie nicht benötigt. Der Fingerabdrucksensor des Huawei P9 Der Fingerabdrucksensor des Huawei P9
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Zum Schutz des Smartphones bringt das Huawei P9 einen Fingerabdrucksensor mit. Innerhalb der P-Serie ist das ein Novum. Der Sensor dient zur Sicherung des Gerätes, erkennt aber auch vorgegebene Wischgesten. So lässt sich mit dem Auflegen und Halten des Fingers auf dem Sensor ein Foto oder Video aufnehmen. Streicht der Nutzer beispielsweise von oben nach unten über das Sensorfeld, wird die Benachrichtigungsleiste geöffnet. Mit einem Wisch nach links oder rechts kann durch die Foto-Galerie (Vollbildmodus) gescrollt werden. Zum Start sind die letzten beide Funktionen jedoch nicht aktiviert. In den Einstellungen unter Fingerabdruck-ID lässt muss die Fingerabdruck-Bedienung zunächst eingestellt werden.

Internet und Telefonie

Wie es sich für ein Top-Modell gehört, leistet sich das Huawei P9 in Sachen Internet-Konnektivität keine Schwächen. Das Smartphone unterstützt WLAN a/b/g/n/ac sowohl im 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Frequenzband und erkennt automatisch bekannte Netzwerke. Ist das WLAN unterwegs deaktiviert, stellt es sich automatisch an, wenn Nutzer beispielsweise wieder ins Heimnetzwerk kommen. Zudem sind Verbindungen via GPRS/EDGE, UMTS/HSPA+ (bis zu 42 MBit/s) oder LTE Cat.6 möglich. Damit können Nutzer mit bis zu 300 MBit/s im Mobilfunknetz surfen, wobei alle in Deutschland gängigen Frequenzen unterstützt werden. Netzwerke wurden während unseres Tests zuverlässig erkannt, die Verbindung erfolgte zügig. Auch das Roaming funktionierte im Ausland problemlos.

Bei der Telefonie macht sich die vergleichsweise kleine Hörmuschel dadurch bemerkbar, dass das Huawei P9 am Ohr des Öfteren etwas umpositioniert werden musste, um die Hörmuschel nicht versehentlich zu verdecken. Abgesehen davon lässt sich mit dem Huawei-Neuling gut telefonieren: Die Filter tun ihren Dienst und sorgen für ein gutes Verstehen des Gesprächspartners auch bei unruhiger Umgebung. Die Lautstärke des Mono-Lautsprechers ist hoch genug, um auch im Freisprechmodus telefonieren zu können.

Für die drahtlose Übertragung von Daten wird neben NFC auch Bluetooth 4.2 LE unterstützt. Zudem gibt es GPS sowie Glonass zur Navigation. Per USB C kann das Huawei P9 auch mittels Kabel mit einem PC verbunden werden, der Datentransfer ist aufgrund von USB 2.0 allerdings nicht mit höheren Geschwindigkeiten möglich. USB C hat jedoch den Vorteil, dass der Stecker beidseitig in den Port gesteckt werden kann.

Akku, Kamera mit Leica-Objektiv und Fazit

Akkuleistung im oberen Bereich

Im Huawei P9 ist eine 3000-mAh-Batterie eingebaut, die sich nicht wechseln lässt. Bei durchschnittlicher Nutzung und mittlerer Displayhelligkeit reicht die Kapazität aus, das Smartphone etwa zwei Tage mit Strom zu versorgen. Dabei hilft die automatische Netzwerkerkennung, die das WLAN ein- bzw ausstellt, wenn der Nutzer sich in einem bekannten Netzwerk befindet oder eben nicht. Eine etwas längere Laufzeit lässt sich zudem erreichen, wenn die Displayauflösung auf HD runtergeschraubt wird. Dann allerdings müssen Nutzer mit der pixeligeren Darstellung auskommen.

Wie immer haben wir das Huawei P9 im Akkutest von PCMark antreten lassen. Bei diesem werden bei voller Displayhelligkeit verschiedene Nutzungsszenarien simuliert und dabei die Zeit gemessen, die das Gerät braucht, um von einem Akkustand von 80 auf 20 Prozent zu fallen. Das Ergebnis war eine Zeit von sieben Stunden und 31 Minuten - ähnlich dem guten Ergebnis, das das Samsung Galaxy S7 Edge erzielte (7.39 Stunden). Dual-Kamera mit Leica-Objektiv vom Huawei P9 Zweimal Leica-Objektiv, bitte!
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Das Highlight: Die Dual-Kamera des P9

Das am stärksten beworbene Feature des Huawei P9 ist die Dual-Kamera, die in Zusammenarbeit mit dem Kamera-Profi Leica entstanden ist. Jede Kamera besitzt einen 12-Megapixel-Sensor sowie ein von Leica stammendes Summarit-Objektiv mit einer hohen Lichtstärke von 1:2,2 (f/2.2-Blende) bei einer Brennweite von 27 Millimeter.

In einem wesentlichen Punkt unterscheiden sich die beiden Kameras allerdings: Während die eine Kamera farbige Fotos aufnimmt, macht die andere Bilder nur in Schwarz-Weiß. Softwareseitig werden die Bildinformationen, die jeder einzelne Sensor aufnimmt, zu einem Foto zusammengeführt. Dadurch sind Aufnahmen nicht nur im Weitwinkel (ca. 78 Grad) sondern auch mit hoher Detailgenauigkeit und Tiefenschärfe möglich. Zudem lassen sich mehr Details auch bei schlechten Lichtverhältnissen herauskitzeln.

Zur Veranschaulichung haben wir ein bei trüben Regenwetter aufgenommenes Foto in Original-Größe angehängt

Auch die Verwendung von asphärischen statt sphärischen Linsen, die häufig bei Handy-Kameras genutzt werden, soll für noch mehr Schärfe sorgen. Zudem gibt es weniger Abbildungsfehler, da bei asphärischen Linsen aufgrund der nicht-sphärischen Oberfläche die zentralen und die äußeren Lichtstrahlen in einem einzigen Brennpunkt zusammentreffen. Huawei P9: Das Kamera-Menü Das Kamera-Menü
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Unterstützt wird die Dual-Kamera durch einen zweifarbigen Blitz sowie einen Laser-Autofokus. Durch einen Doppelklick auf die Leisertaste der Lautstärkewippe nimmt die Kamera in Sekunden ein Bild auf. Bei alltäglicher Farb-Fotografie unterstützt die monochrome Kamera den Autofokus beim Fokussieren und liefert weitere Informationen zur Tiefenschärfe - auf ein ähnliches Prinzip hat HTC bei seinem One M8 zurückgegriffen. So können Motive blitzschnell scharf gestellt werden. Das Huawei P9 macht es Nutzern auch möglich, den Fokus eines Bildes auch im Nachhinein noch zu verändern.

Die Fotos unserer Testwand zeigen bei Kunstlicht mit zugeschaltetem Blitz scharfe Kontraste sowie natürliche, wenn auch vereinzelt leicht blass wirkende Farben. Die verschiedenen Strukturen sind deutlich erkennbar und Details werden herausgearbeitet. Auch das Spiel von Licht und Schatten wird realistisch wiedergegeben. Einen auffälligen Farbstich gibt es nicht.

Das gleiche Motiv in einem dunklen Raum ohne Blitz fotografiert lässt sich ebenfalls gut erkennen. Farben lassen sich unterscheiden, Details werden angezeigt. Doch ist auch ein deutliches Rauschen zu sehen und zu den Ecken hin wird die Darstellung dunkler. Insgesamt ist das Ergebnis aber auf dem oberen Niveau.

Profi-Modus für noch mehr Individualität beim Fotografieren

Weitere Einstellungen sind über den Profi-Modus der Kamera-App möglich, der auch für Videoaufnahmen nutzbar ist. Hier können Werte wie der ISO, die Blendenöffnung, die Belichtungszeit und der Weißabgleich bestimmt und eingestellt werden. Zu Beginn ist der Profi-Modus etwas kniffelig zu handhaben - eine gewisse Eingewöhnungszeit mit der App und der Kamera des Huawei P9 ist notwendig. Im Pro-Modus aufgenommene Bilder lassen sich auf Wunsch im RAW-Format speichern. Huawei P9: Profi-Modus bietet dem Nutzer freie Hand bei Fotos Profi-Modus bietet dem Nutzer freie Hand bei Fotos
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Ebenfalls über die Kamera-App einstellbar sind verschiedene Modi (Wisch nach rechts in der App). Passend zur monochromen Kamera lassen sich im Monochrom-Modus Fotos in Schwarz-Weiß aufnehmen. So erhalten die Bilder eine ganz eigene Stimmung. Ebenfalls möglich sind Panorama- und Nachtaufnahmen sowie Videos in Slow-Motion bzw. mit speziellen Filtern für Beauty-Aufnahmen. 4K-Videos unterstützt die Dual-Kamera des P9 nicht - ein Minuspunkt bei einem aktuellen Top-Modell.

Die Frontkamera nimmt Fotos mit bis zu 8 Megapixel auf, wobei auch hier Weichzeichner eingesetzt werden können. Die Bildergebnisse sind gut und zeichnen sich durch natürliche Farben sowie sichtbare Details aus.

Testfazit Huawei P9: Schick, leistungsstark und innovativ

PRO
  • Schlankes, leichtes Gehäuse
  • Dual-Kamera mit Leica-Optik
  • Aktuelles Betriebssystem
  • Schneller Prozessor
CONTRA
  • Unnötige Apps installiert
  • Kleine Hörmuschel
Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,3
  • Bedienung, Handling, Software: 1,4
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1
  • Basis-Feature des Handys: 1,5
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,2
  • Gesamtnote: 1,3
Das Huawei P9 ist ein Smartphone, das wenig Anlass zur Kritik gibt. Hier trifft leistungsstarke Technik auf eine ausgefeilte Kamera-Ausstattung. Der Prozessor gehört zu den aktuellen Top-Modellen und meistert selbst aufwendige Aufgaben mühelos. Einzig beim Gaming kann er nicht ganz mit den anderen Flaggschiffen mithalten. Dafür überzeugt der Akku, der im Test einen langen Atem bewiesen hat.

Das Highlight des Huawei P9 ist ohne Frage die Dual-Kamera mit Leica-Objektiv. Durch die zwei Sensoren, die in RGB sowie monochrom Bilder aufnehmen, hat der Nutzer viele Möglichkeiten für Spielereien und Foto-Experimente. Dabei hilft der Profi-Modus, der individuelle Einstellungen vor jeder Aufnahme zulässt. Auch die Möglichkeit, Fotos in Schwarz-Weiß aufzunehmen, ist bei Handy-Kameras in dieser Form sonst nirgends zu finden.

Kleine Abstriche gibt es allerdings aufgrund der teils unnötigen Apps, die ab Werk installiert sind, sich aber deinstallieren lassen. Auch ist die Hörmuschel etwas klein geraten, sodass sich der Ton beim Telefonieren mitunter etwas gedämpft anhört.

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