Kinder

Elternaufsicht: Instagram erhält Helikopter-Funktion

Wie viel Zeit verbringt mein Kind auf Insta­gram? Und welchen Inhalten und Kontakten folgt es dort eigent­lich? Mit einer neuen Funk­tion sollen Eltern das Nutzungs­ver­halten ihrer Kinder über­wachen können.
Von dpa /

Eltern sollen mehr Über­blick über die Insta­gram-Akti­vitäten ihrer Kinder bekommen. Dazu bietet das Meta-Unter­nehmen ab Ende Juni neue Eltern­auf­sichts-Werk­zeuge. In der App wird dazu ein Bereich geschaffen, der es Eltern erlauben soll, mehr Kontrolle über die Konten ihrer Kinder (ab 13 Jahren) zu erlangen.

Eltern sind dabei aber auf die Mitwir­kung ihrer Kinder ange­wiesen, denn: Die Spröss­linge müssen sie über die App dazu "einladen", das Kinder­konto zu verwalten. Was bedeutet: Auch die Eltern müssen sich einen Insta­gram-Account zulegen. Eltern können die Beauf­sich­tigung eines Teen­ager-Kontos aber auch von sich aus anfragen - und auf Zustim­mung hoffen.

So funk­tio­niert die Eltern­auf­sicht

Instagram: Neue Elternaufsichts-Werkzeuge ab Ende Juni Instagram: Neue Elternaufsichts-Werkzeuge ab Ende Juni
Bild: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
So erhalten sie Einsicht in weite Teile der Social-Media-Akti­vitäten ihrer Kinder. Mit der Eltern­auf­sicht können sie zum Beispiel Zeit­limits setzen und Pausen­zeiten einstellen, gemel­dete Inhalte und Accounts über­prüfen und einen Über­blick über die Follower der Kinder erhalten - was auch wöchent­liche Benach­rich­tigungen beinhaltet, wenn ein neuer Kontakt hinzu­kommt.

Der elter­lichen Aufsicht müssen aller­dings beide Seiten zustimmen, genauso wie die Funk­tion von beiden Seiten jeder­zeit wieder beendet werden kann. Der jeweils andere erhält dann eine Benach­rich­tigung. Mit dem 18. Geburtstag endet die Funk­tion außerdem auto­matisch, so Insta­gram.

Grenzen: Eltern können nicht alles sehen

Die Funk­tion hat aber auch Grenzen. So können Eltern weder private Nach­richten lesen, noch das Konto der Kinder löschen. Auch die Such­his­torie der Spröss­linge bleibt verborgen. Wenn es sich um einen privaten Account handelt, können sie auch keine gepos­teten Inhalte verfolgen.

Zusätz­lich gibt es als Neue­rung bei Insta­gram den soge­nannten Medi­enkom­petenz-Hub. Dabei handelt es sich um eine Platt­form für Eltern. Sie soll Anre­gungen für Gespräche mit ihren Kindern zum Thema soziale Medien geben. Die Seite kann sowohl aus der App heraus im Bereich der Eltern­auf­sicht geöffnet werden, als auch extern ohne Konto. Mit Start der Funk­tion in Deutsch­land soll er auch in deut­scher Sprache verfügbar sein.

Konzerne wie Meta könnten bald dazu verpflichtet werden, in der EU eine "Daten-Maut" zu zahlen.

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