Blick zurück

Vor fünf Jahren: In die USA für iPad, NBA und Union Pacific

Martin Müller blickt zurück auf eine Reise in die USA zum Verkaufsstart des iPad vor fünf Jahren. Erfahren Sie mehr zu einer speziellen Osterreise 2010 und den Hintergründen dieses historischen Ostersamstags und wie er den Marktstart des ersten Apple Tablets in Dallas, TX, erlebt hat!
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iPad-Verkaufsstart am Ostersamstag 2010 in den USA iPad-Verkaufsstart am Ostersamstag 2010 in den USA
Foto: teltarif.de
Genau vor fünf Jahren, am Ostersamstag 2010, startete Apple mit dem Verkauf des iPad - zunächst allerdings nur in den USA und zunächst nur mit dem WLAN-Modell. In Deutschland sollte es noch bis Ende Mai dauern - Grund genug für mich den Verkaufsstart des ersten Tablets von Apple mit einem Urlaub in den USA über Ostern und zwei weiteren Interessen von mir zu verbinden: etwas NBA-Basketball und einer Dampflok.

Vorbereitungen: Vorab und in Ruhe

Apple iPad 16GB

Apple bot für Interessenten in den Tagen vor dem Verkaufsstart ein spezielles Reservierungssystem an, mit dem man garantiert ein iPad am Erstverkaufstag kaufen konnte und einen bevorrechtigten Platz in der Warteschlange erhalten sollte. Dieses war gottlob weltweit zu erreichen, die Abholung musste aber freilich an einem der unzähligen Apple Stores in den USA erfolgen. Eine solche Reservierung für zwei Geräte war dann schon einige Tage vor dem geplanten Abflug am Karfreitag 2010 erledigt: Ein Gerät sollte unserer Redaktion in den weiteren Wochen und Monaten als Testgerät dienen, ein iPad verlosten wir über die Osterfeiertage mit großer Ressonanz unter unseren Lesern.

iPad-Verkaufsstart am Ostersamstag 2010 in den USA iPad-Verkaufsstart am Ostersamstag 2010 in den USA
Foto: teltarif.de
Los ging’s für einen Feiertag reichlich früh, kurz vor sechs Uhr klingelte der Wecker. Nach einer entspannten Autofahrt auf einer leeren A7 und A5 erreichte ich schnell den Frankfurter Flughafen. Lufthansa stellte zum Flug nach Dallas/Fort Worth dann passend einen Airbus A340-300 mit dem Taufnamen Göttingen bereit - es war also alles bereit für einen entspannten Flug nach Texas. Am Abend schaute ich dann noch bei zwei Apple Stores in Dallas vorbei, ob und was man schon vom iPad zu sehen bekommt: vom iPad war noch nichts zu sehen, die Deko änderte sich dann über Nacht. Ab 9 Uhr Ortszeit am Ostersamstag sollte es dann losgehen. Ebenso wurde angekündigt, dass man wohl auch ohne Vorbestellung ein iPad bekommen könnte, die Regale waren am Ende doch besser gefüllt als befürchtet.

Anders als in New York, wo u.a. der deutsche TV-Moderator und Blogger Richard Gutjahr mehrere Tage live vom Apple Store an der 5th Avenue berichtete gab es in Dallas am Vorabend noch keine Schlangen. Zum einen war dies im Northpark Center auch schwer möglich, da es sich um eine Shopping Mall mit nächtlicher Schließzeit handelt, zum anderen waren die Kunden in Texas auch weit weniger aufgeregt als am Big Apple. Zahlreiche Kunden hatten sich ebenso wie ich am Freitagabend im Apple Store nach dem Procedere am nächsten Tag erkundigt und wollten dann am Ostersamstag rechtzeitig wieder kommen.

Samstagmorgen: Verhaltener Jubel in "the line"

Warteschlange vor dem Apple Store Warteschlange vor dem Apple Store
Foto: teltarif.de
Am Samstagmorgen ging es wieder früh los - dank des Jetlags war das frühe Aufstehen kein allzu großes Problem. Nach einem ersten Mail- und News-Check noch im Hotel ging es dann zum Apple Store im Northpark Center, wo meine Reservierung der iPads gültig war. Gegen 8 Uhr war es dort noch vergleichsweise ruhig, knapp 150 Menschen warten dort vor dem Apple Store getrennt in zwei Schlangen für Kunden mit und ohne Reservierung. Um 9 Uhr öffnete dann der Laden mit großem Hallo - vor allem die zahlreichen Verkäufer im Shop und einige Kunden in der Schlange machten Stimmung. Alles in allem war das kein Vergleich mit dem, was Medien vom Verkaufsstart aus New York berichten oder dem, was los sein soll, wenn es ein neues iPhone-Modell gibt.

Darüber war ich aber auch nicht allzu böse, wollte ich doch noch bis zum Nachmittag Ortszeit einen ersten Testbericht anfertigen, einige Videos zum neuen iPad drehen und nach Deutschland senden. Dank viel Personal und sehr einfacher Abläufe war ich dann um 9.20 Uhr bereits dran, obwohl knapp 100 andere Kunden vor mir in der Schlange standen. Nachdem auch ich die beiden reservierten iPads und noch ein drittes Gerät in den Händen halten konnte, ging ich nochmals zurück in den Laden und sammelte einige erste Eindrücke, wie Kunden und speziell viele junge Leute das neue Tablet ausprobierten.

Danach ging es dann direkt ins Hotel zurück, um den ersten Testbericht für teltarif.de und unseren damaligen Tochter-Blog mobicroco.de zu schreiben. Bis zum frühen Abend war ich dann mit News, Bildern und Videos rund um das iPad beschäftigt. Zwischendurch musste ich mich ziemlich zurückhalten, nicht gleich zwei Stunden Autorennen auf dem iPad zu spielen, obwohl es ziemlich gejuckt hat in den Fingern. Spiele überhaupt waren in den ersten Tagen mega-beeindruckend - schon damals war ich mir sicher, dass das Tablet als Gerät im Wohnzimmer für alle Altersgruppen Einzug finden wird. Wer den Test von damals heute nochmals lesen möchte, findet diesen unter diesem Link: Apple iPad überzeugt im ersten Test.

Am Abend war dann Zeit für ein NBA-Spiel der Mavericks in der American Airlines Arena in Dallas. Sportlich war es kein Highlight, die Mavericks verloren dank vieler individueller Fehler und Unkonzentriertheiten gegen Oklahoma Thunder, auch Dirk Novitzki hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Die Stimmung war trotzdem genial und es wurde ein guter Abschluss eines tollen Tages.

Im Urlaub mit dem iPad

In den kommenden Tagen ging es dann im Urlaub quer durch die Staaten Kansas, Oklahoma und Texas, um die Museumsdampflok UP844 der Union Pacific auf ihrem Teil des Weges vom Depot Cheyenne nach Harlingen, Texas zu begleiten. Die Dampflokomotive legte im April 2010 in einem Monat für eine PR-Tour der Eisenbahngestellschaft etwa 5 000 Kilometer quer durch die USA zurück. Dank eines eingebauten GPS-Senders im Werkstattwagen des Zuges konnte man die Fahrt eigentlich von jedem PC auf der Welt im Internet und per Twitter verfolgen, ich wollte aber Eindrücke vor Ort mitnehmen. Die Fahrt wurde immer wieder von Ruhetagen für Mensch und (alte) Technik unterbrochen, Zeit genug also, auch das iPad immer wieder auszupacken, weiter zu testen und den eigenen Highscore beim Autorennspiel Real Racing HD weiter nach oben zu schrauben.

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