Apple, Samsung, Huawei & Co. im Benchmark-Test
Smartphones sind Computer, und so werden sie auch benutzt. Entsprechende Leistung müssen sie erbringen. Die Erfahrung, die der Nutzer mit dem Handy macht, wird in erster Linie über seine Wahrnehmung gemessen, also danach, für welche Zwecke er das Smartphone benutzt und ob ihm die Leistung des Geräts ausreicht. Nur kann vor dem Kauf nicht jedes Smartphone auf diese Weise getestet werden.
Die Leistung der Geräte lässt sich mittels Benchmark-Tests auch mit Zahlen ausdrücken. Diese geben dann eine gute Orientierung zu was das Gerät imstande ist. So kann der Nutzer entscheiden, ob er für ein sehr leistungsfähiges Gerät einen entsprechenden Preis zahlt oder ob ein günstigeres Smartphone mit weniger Leistungsreserven seinen Ansprüchen genügt. Zu erwähnen ist, dass mehr Leistung entscheidend zur Nutzungsdauer von Smartphones beiträgt. Leistungsfähige Hardware kommt mit kommenden Software-Versionen besser zurecht.
So kann es beispielsweise sein, dass Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones mit dem vorinstallierten Betriebssystem gut funktionieren, für spätere Software-Versionen aber nicht genügend Leistungsreserven zur Verfügung stehen oder die Firmware aufwendiger angepasst werden muss, was mitunter deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen kann.
Bekannte Benchmark-Tests sind AnTuTu und Geekbench. In unseren Smartphone Test-Verfahren beziehen wir auch Ergebnisse eines eigenen Browser-Benchmarks ein.
Wir haben verschiedene Smartphone-Modelle aus dem Oberklasse- und Mittelklasse-Bereich, die wir selbst getestet haben, dahingehend verglichen und die Geräte nach Erscheinungsdatum sortiert in Tabellen dargestellt. Wir bilden den AnTuTu-Gesamtwert, Single- und Multicore-Ergebnisse von Geekbench und die Ergebnisse unseres eigenen Browser-Benchmarks ab. Weitere Details finden Sie in den jeweiligen Datenblättern zu den Geräten.
Wofür ist ein Benchmark gut?
Welche Smartphones haben die meiste Power?
Grafik: Image licensed by Ingram Image, Fotos/Montage: teltarif.de
Zahlen sind auch bei Smartphones etwas schönes - wie beim Stadt-Ferrari, der nicht über seine 50 Stundenkilometer hinauskommt, aber
weitaus schneller fahren "könnte". Die Ergebnisse der genannten Benchmarks geben eine gute Orientierung, wie viel
Power in den Smartphones steckt. Basis der Messungen ist die Leistungsermittlung des Prozessors und der Grafikeinheit.
Je höher die Zahl, desto schneller muss das Handy also sein.
An dieser Stelle ist ein wichtiger Unterschied zwischen der bereits erwähnten "User Experience" (Nutzererfahrung) und einem Benchmark-Test zu erwähnen: So kann ein schnelles Handy im Vergleich zu anderen Geräten mit ähnlicher Leistung langsamer erscheinen. Das kann an der Benutzeroberfläche liegen, die der Hersteller selbst über das Android-Betriebssystem legt. Einige sind spartanischer, andere sind überladener mit mehr designerischem Schnickschnack, weshalb das Öffnen von Apps beispielsweise nicht so flüssig erscheint wie auf anderen Geräten.
Displays mit höheren Bildwiederholraten tragen auch ihren Teil dazu bei, dass der Nutzer glaubt, dass Smartphone sei besonders schnell, Bewegungen sollen damit nämlich weicher und flüssiger werden.
Moderne Smartphone-CPUs verfügen über mehrere Kerne, oft liest man in den Datenblättern "Octa-Core", also eine Prozessoreinheit mit acht Kernen. Um es kurz zu machen: Mehrkernprozessoren sollen aufgrund von Parallelbetrieb zu einer Leistungssteigerung beitragen, was sich beispielsweise bei Geekbench im "Multicore" ausdrückt. Allerdings läuft in der Regel nur ein Teil der Kerne mit maximaler, der andere Teil mit geringerer Leistung, beispielsweise für Hintergrundanwendungen. Damit stehen für anspruchsvolle Aufgaben entsprechende Leistungsreserven bereit, gleichzeitig reduzieren sich aber Stromverbrauch und Wärmeentwicklung.
Smartphones müssen Multitasking beherrschen
Parallele Anwendungen sind auf modernen Smartphones nichts Ungewöhnliches. So laufen beispielsweise Messenger oder Anti-Viren-Programme im Hintergrund, viele Apps sind gleichzeitig geöffnet und sollen beim erneuten Klick darauf auch schnell wieder geladen werden. Ein Beispiel:
Samsung hat im Zuge der Note-20-Vorstellung eine neue Version von Dex beworben. Damit kann das Display des Handys auf dem Bildschirm mit angepasster Benutzeroberfläche gespiegelt werden. Gleichzeitig lässt sich das Smartphone für andere Aufgaben nutzen. Ein leistungsfähiges Smartphone ist für solche Paralleldienste also obligatorisch.
Genauso wie für mobiles Gaming. Handy-Spiele sind längst keine pixeligen 5-Minüter mehr, sondern leistungshungrige Titel, die die Hardware ausreizen. Wer hier einen Fokus in seiner Smartphone-Nutzung legt, braucht in der Regel ein High-End-Gerät. Wer das Handy nur für Messaging, E-Mail und Browsing verwendet, braucht nicht das Gerät mit maximaler Leistung, sondern kann mit günstigeren Geräten Geld sparen.