Zusatzeinnahmen

Handy-Provider wollen mit iPhone-5-Zubehör Gewinn maximieren

Neuer iPhone-Dock-Connector soll Umsätze erhöhen
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Handy-Provider wollen mit Apple-Zubehör Gewinn maximieren Handy-Provider wollen mit Apple-Zubehör Gewinn maximieren
Bild: Apple
Bei den Apple-Nutzern sitzt das Geld locker und der neue Dock-Connector hilft fleißig mit: In Zeiten sinkender Margen bei Telefonie und mobilem Internet wollen die Provider mit Kopf­hörern und Schutz­hüllen ihre Ein­nahmen auf­bessern.

Datenblätter

Eine technische Umstellung machts möglich: Der neue Dock-Connector ver­ur­sacht bei Käufern des iPhone 5, die schon frühere Modelle mit Zubehör genutzt haben, definitiv Zusatz­kosten. Der ent­sprechende Adapter vom ehemals 30-poligen auf den neuen 9-poligen-Adapter kostet 29 Euro. Von Fremd­firmen gibt es zum Teil auch günstigeres Zube­hör, wenn­gleich es immer passieren kann, dass dieses nicht zu 100 Prozent kompatibel ist. Manches ältere Zubehör ist allerdings so konstruiert, dass es mit dem iPhone 5 aus Platz­gründen trotz Adapter nicht zusammen­passt. Daran wollen die Provider mit­ver­dienen.

Apple-Kundschaft legt Wert auf Stil und Design

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Bild: Apple
In vielen Fällen mag der Adapter ausreichend sein, es gibt aber auch Docking-Stationen und Musikanlagen, die so beschaffen sind, dass die iPhones der 4er-Baureihe genau hineinpassen. Da das iPhone 5 breiter und dünner ist, passt es in diese Halterungen nicht hinein.

Die Zubehör-Industrie profitiert grundsätzlich davon, dass Apple-Anwender in der Regel großen Wert auf Stil und Design legen - von daher wird der Adapter für die meisten nur eine Übergangslösung sein. Christop Vilanek, Vorstandschef bei Freenet, äußerte gegenüber dem Handelsblatt, dass der Zubehörbedarf bei Apple-Kunden grundsätzlich größer sei. Die Anwender seien grundsätzlich "experimentierfreudiger" als bei anderen Herstellern.

Am Hunger nach Dockingstations, Kabel, Schutzhüllen, Adaptern, KFZ-Halterungen und Handy-Versicherungen will Freenet mitverdienen: Momentan baut der Provider über ein Drittel seiner bundesweit 500 mobilcom-debitel-Shops zu Zubehör-Läden um. Bis Mitte 2013 sollen dort die Menge der Zubehörprodukte glatt verdoppelt werden.

Marge liegt höher als bei Mobilfunkdienstleistungen

Durch den Preisverfall in den letzten Jahren sind die Margen bei Mobiltelefonie und mobilem Internet kontinuierlich zurückgegangen. Das Zubehörgeschäft soll die Kasse darum aufbessern - die Verdienste beim Zubehör sollen sogar noch besser sein, vor allem wenn es sich um Original-Zubehör des Herstellers handelt.

Auch die Telekom will auf diesem Wege Zusatzeinnahmen generieren - sogar in den Bereich der Gesundheits-Zusatzprodukte ist der Konzern mittlerweile vorgestoßen. Auf der Shop-Seite gibt es den "TargetScale" zur Bestimmung von Gewicht und BMI (149 Euro), Docks für die Messung von Körpertemperatur (79 Euro) und Blutzucker (99 Euro) sowie ein komplettes Blutdruckmessgerät-Dock (129 Euro).

Zu den mit Zubehör generierten Umsätzen macht die Telekom keine Angaben, laut Angaben des Netzbetreibers laufe das Geschäft aber "erfolgreich". Auch bei Vodafone soll sich die Ausweitung des Zubehörsortiments positiv ausgewirkt haben. Branchenkenner gehen davon aus, dass bei Freenet alle Begleitgeschäfte zusammengenommen mittlerweile ein Drittel des Umsatzes ausmachen.

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