Lautsprecher-Test

Sony SRS-XV800: Was taugt die Party-Box in der Praxis?

Ja, mit dem riesigen Blue­tooth-Laut­spre­cher Sony SRS-XV800 fetzt und rumst es auf jeder Party - und das dank starkem Akku viele Stunden lang. Aber kann die Box auch durch Klang­schön­heit über­zeugen?
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Der Sony SRS-XV800 macht nicht nur akustisch, sondern auch optisch Party Der Sony SRS-XV800 macht nicht nur akustisch, sondern auch optisch Party
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Heißt der Blue­tooth-"Laut"spre­cher deswegen so, weil er nur leise und gedämpfte Musik in der Wohnung machen soll, um die Nach­barn nicht zu stören? Oder darf er seinem Namen "Laut" entspre­chend auch wirk­lich mal laut werden?

Wer schon immer das passende Equip­ment für laute Partys gesucht hat, wird mögli­cher­weise bei der Party-Box Sony SRS-XV800 fündig. Wir würden aber empfehlen, die rich­tigen Räum­lich­keiten dazu bereit­zuhalten - oder sich mit den Nach­barn sehr gut zu verstehen. In unserem Test gehts aber nicht nur um Technik und Laut­stärke, sondern auch darum, was eine derar­tige Party-Box wirk­lich an Klang­schön­heit liefern kann. Der Sony SRS-XV800 macht nicht nur akustisch, sondern auch optisch Party Der Sony SRS-XV800 macht nicht nur akustisch, sondern auch optisch Party
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Design und Preis

Der Sony SRS-XV800 gehört zur Gattung der Party-Boxen und hat eine dementspre­chende Größe und Ausstat­tung, was sich dann eben auch im Preis nieder­schlägt: Aktuell kostet der Laut­spre­cher im Online-Handel rund 500 Euro. Auf dem Markt konkur­riert er mit anderen Party-Boxen wie der Sound­boks, dem Teufel Rockster, der JBL Partybox 710, dem Klipsch Gig XXL oder der Magnat Bulldog 7.

Äußere Hochtöner strahlen nach hinten und oben Äußere Hochtöner strahlen nach hinten und oben
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Mit seinen 72 Zenti­metern Höhe und 18,5 Kilo­gramm Lebend­gewicht ist der Sony SRS-XV800 ein ordent­licher Brocken, den man nicht mal so leicht irgend­wohin trägt. Er bietet zwar stabile Trage­griffe zum Schleppen, einfa­cher ist es aller­dings, ihn auf den fest einge­bauten Rollen an Ort und Stelle zu rollen. Dabei mussten wir im Test aber wegen der ungüns­tigen Gewichts­ver­tei­lung der Box mehr­fach aufpassen, dass uns das gute Stück nicht umkippt.

Gene­rell strahlt der Sony SRS-XV800 den Sound nicht nur nach vorne durch das Laut­spre­cher­gitter ab, sondern durch die omni­direk­tio­nale Gestal­tung auch nach hinten und oben. Illu­miniert wird die Party von dem Gerät durch die einge­baute mehr­far­bige LED-Umge­bungs­beleuch­tung, die sich sogar per App konfi­gurieren lässt. Sony betrachtet den SRS-XV800 aller­dings nicht nur als reine Party-Box, sondern auch als Opti­mierer des TV-Sounds in Verbin­dung mit einem Fern­seher. Dafür sind auch die Hoch­ton­laut­spre­cher auf der Rück­seite gedacht. Bedienelemente auf der Oberseite Bedienelemente auf der Oberseite
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Die tech­nische Ausstat­tung

Dem Sony SRS-XV800 lagen in unserem Test ein Netz­kabel und ein opti­sches Toslink-Kabel für kabel­gebun­dene Sound-Über­tra­gung bei. Gene­rell handelt es sich um eine 2-Wege-Bass­reflexbox. Zu den drei nach vorne gerich­teten Hoch­tönern (60 mm) gesellen sich ein Subwoofer (170 mm) und die zwei schon erwähnten rück­sei­tigen Hoch­töner (40 mm). Der Frequenz­bereich umfasst 20-20.000 Hz.

Ein Blick unter das Gitter: Der Lautsprecher kann auch liegend verwendet werden. Ein Blick unter das Gitter: Der Lautsprecher kann auch liegend verwendet werden.
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Der Akku soll rund 25 Stunden durch­halten, was wir bei nicht voll aufge­drehter Laut­stärke für realis­tisch halten. Blue­tooth beherrscht die Box in Version 5.2. Mehrere Geräte können als Stereo-Kupp­lung oder "Party Connect" mitein­ander gekop­pelt werden.

Hinter einer Gummi­klappe auf der Rück­seite gibt es einen USB-A-Lade­anschluss für Smart­phones, einen opti­schen Toslink-Eingang, eine Stereo-Mini­klin­ken­buchse, eine große Klin­ken­buchse für ein Mikrofon (z. B. für Karaoke) und eine zweite große Klin­ken­buchse für ein weiteres Mikrofon oder ein Musik­instru­ment wie eine Gitarre. Transportrollen für die Fortbewegung Transportrollen für die Fortbewegung
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Hand­habung in der Praxis

In der Praxis war es für uns zunächst in einer Wohnung gar nicht so einfach, den rich­tigen Standort für den großen Sony SRS-XV800 zu finden. Mitten im Raum entfaltet er seine Klang­macht natür­lich am besten, dann sollten aber keine störenden oder dämp­fenden Möbel wie Sofas oder andere Gegen­stände in der Nähe sein. Auch an der Wand macht sich die Box wegen der rück­sei­tigen Hoch­töner recht gut, die Wand sollte dann aber auch nicht mit dämp­fenden Mate­ria­lien (Vorhang etc.) abge­deckt sein.

Die Rückseite des Lautsprechers Die Rückseite des Lautsprechers
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Die Koppe­lung per Blue­tooth mit dem Smart­phone war schnell erle­digt, und so spielte der Sony SRS-XV800 schnell die ersten Songs und Instru­men­tal­stücke ab. Wie gesagt: Wer in einer Miet­woh­nung wohnt, wird wohl ganz schnell die Minus­taste bei der oben auf dem Laut­spre­cher ange­brachten Steue­rungs­ein­heit drücken. Außer Plus- und Minus­taste gibt es dort noch Tasten für einen "Mega Bass"-Verstärker, Start/Pause, die Auswahl der Klang­quelle, den TV Sound Booster, den Power­button und die LED-Licht­steue­rung.

Gene­rell halten wir den Sony SRS-XV800 für sehr intuitiv bedienbar, alle Bedien­ele­mente sind selbst­erklä­rend. Ob man das Geräusch beim Einschalten des Laut­spre­chers wirk­lich benö­tigt, lassen wir mal dahin­gestellt sein, damit signa­lisiert die optisch schon unüber­seh­bare Box immerhin auch akus­tisch: "Ich bin da!" Anschlüsse unter der Gummiklappe Anschlüsse unter der Gummiklappe
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Der Klang im Test

Wie schon eingangs geschrieben: Laut­stärke kann der Sony SRS-XV800, und zwar so richtig. Mit seiner Leis­tung ist die Box auf jeden Fall dazu geeignet, auch mittel­große Räume ohren­betäu­bend zu beschallen. Und die Bestim­mung als Party-Box spürt man insbe­son­dere daran, dass der Bass über­mächtig laut rumst - für unseren Geschmack etwas zu laut.

Denn von einem ausge­wogenen Klang­erlebnis kann man bei zahl­rei­chen Musik­stilen wie Jazz, Klassik, Lieder­machern und selbst Rock­musik nicht spre­chen. Wir konnten uns des Eindrucks nicht erwehren, dass die Box über­wie­gend für Pop-, HipHop- und Elek­tro­sounds konstru­iert wurde. Bei vielen unserer Tests erschlug der Bass quasi alles. Wir würden es eher für ange­bracht halten, auf der Ober­seite nicht einen zusätz­lichen Button für eine Bass­ver­stär­kung, sondern für eine Bass­ver­rin­gerung haben.

Gene­rell ist zu sagen, dass nicht nur der Mitten­bereich, sondern auch die Höhen unter dem erdrü­ckenden Bass mitunter kapi­tulieren müssen. Und legt man wirk­lich mal Musik auf, die quasi ohne oder mit sanftem Bass daher­kommt, merkt man, dass die Hoch­töner klang­lich nicht erste Sahne sind. Insbe­son­dere Strei­cher- und Klavier­sound, aber auch Sing­stimmen klangen im Test manchmal recht matt.

Ein Manko der Box besteht auch darin, dass man nicht - wie beispiels­weise beim Teufel Rockster oder anderen Kandi­daten - direkt an der Box über einen Equa­lizer manuell an der Balance feilen oder den Klang opti­mieren kann. Dazu muss eine App instal­liert werden. Mit dieser Einstellung in der Sony App erzielten wir das beste Klangergebnis Mit dieser Einstellung in der Sony App erzielten wir das beste Klangergebnis
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch

Das bringt die Music-Center-App

Sony Music Center ist eine von Sony entwi­ckelte App für Android und iOS zur Verwal­tung draht­loser Audio­geräte des Herstel­lers. Nach der Instal­lation signa­lisierte sie uns zunächst, dass es ein Firm­ware-Update für den Sony SRS-XV800 gibt. Dessen Instal­lation dauerte rund 10 Minuten und erfor­derte anschlie­ßend einen Neustart der Box.

In der Music-Center-App gibt es auch diverse Audio­pro­file, die dann den Klang des Laut­spre­chers zwar etwas verän­dern, nach unserem Geschmack aber nicht wirk­lich verbes­sern. Bei der komplett manu­ellen Einstell­mög­lich­keit gibt es drei Schie­beregler für Höhen, Mitten und Bass. Damit konnten wir die Balance eini­ger­maßen so gestalten, dass der Bass nicht alles erschlägt.

Eine wirk­lich quali­tativ klang­liche Verbes­serung konnten wir damit aller­dings nicht erzielen. Der Klang ist übri­gens auch nicht von der Blue­tooth-Über­tra­gung abhängig: Bei einem per Toslink-Kabel ange­schlos­senen CD-Player klang der Laut­spre­cher genauso.

Fazit

Groß, schwer und laut - so kann man die Leis­tung des Sony SRS-XV800 in drei Worten zusam­men­fassen. Wer wirk­lich mit dem Riesen-Laut­spre­cher nur Party machen will, bekommt mit dem Sony SRS-XV800 eine Box, die mit ihren Bässen wirk­lich die Bude erzit­tern lassen kann - und damit Laune macht. Und auch der Akku wird die versam­melte Party-Gemeinde gut einen Tag lang beschallen können.

Echte Klang­lieb­haber werden sich aller­dings nach einem anderen Laut­spre­cher umsehen müssen. Daran ändert auch die prin­zipiell gute Idee mit der Music-Center-App nichts.

Was ist das? Eine Lampe im Stil einer Petroleum­leuchte? Jein - es ist auch ein Blue­tooth-Laut­spre­cher, und zwar von Sony. Und der LSPX-S3 klingt erstaun­lich gut - ist aber auch kein Schnäpp­chen.

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