iPhone: Apps bald ohne AppStore-Zwang installierbar
Apple muss das iPhone für alternative AppStores und/oder das Sideloading von Anwendungen öffnen - zumindest in der Europäischen Union. Hintergrund ist der Digital Markets Act (DMA), der im kommenden Jahr in Kraft tritt. Apple gilt dabei - ähnlich wie Alphabet, Meta und Microsoft - als sogenannter Gatekeeper. Für diese Unternehmen gelten aufgrund ihrer Marktmacht besonders strenge Regeln.
Mit iOS 17.2 schafft Apple laut Branchenberichten die Voraussetzungen für Sideloading und/oder alternative Software-Shops auf dem iPhone. Eingeführt wird die Neuerung aber wohl erst im ersten Halbjahr 2024 - also möglicherweise mit iOS 17.3 oder 17.4. Davon geht der Bloomberg-Analyst Mark Gurman aus. Der Termin wäre naheliegen, zumal der Digital Markets Act ab März kommenden Jahres greift.
Apple kämpft weiter gegen AppStore-Regulierung
Bild: teltarif.de
Unklar ist nach wie vor, wie Apple die Installation von Anwendungen unabhängig vom offiziellen AppStore technisch umsetzen wird. Als wahrscheinlich gilt zudem, dass Apple die Option nur dort anbieten wird, wo der Konzern dazu verpflichtet ist. Außerhalb der EU könnte es demnach beim geschlossenen System für das iPhone bleiben, wobei noch unklar ist, ob und ggf. wie sich die Sperre dann umgehen lässt.
Apple kämpft weiter gegen DMA
Unterdessen kämpft Apple weiter gegen die gesetzliche Neuregelung in der Europäischen Union. So wollte der Konzern beispielsweise nicht einen, sondern drei Safari-Browser und gleich fünf AppStores anbieten - je nach Gerät und Betriebssystem. Hintergrund: Wenn für das iPhone die strengsten Vorschriften gelten, könnte Apple so vielleicht der Regulierungen bei anderen Plattformen wie iPad oder Mac umgehen.
Einem Bericht des Onlinemagazins heise zufolge hat die EU-Kommission diese Auslegung von Apple zurückgewiesen. Safari und AppStore seien ein zentraler Plattformdienst auf allen Apple-Geräten. Gegen diese Einstufung plant Apple dem Bericht zufolge, Berufung einzulegen. Das gelte auch für iMessage, falls die EU zu der Ansicht gelange, dass auch der Messenger-Dienst von Apple reguliert werden müsse.
Wie es im Bericht weiter heißt, sieht Apple in einer Eingabe an die US-Börsenaufsicht auch "erheblich negative Auswirkungen" auf sein Geschäft, wenn sich die Einnahmen reduzieren, die Apple bislang durch Provisionen bei AppStore-Käufen und In-App-Käufen kassiert. Diese zu erwartenden Mindereinnahmen dürften zu den Hauptgründen für den "Kampf" von Apple gegen den DMA sein. Nach außen argumentiert der Konzern vor allem mit Sicherheitsrisiken.