Online-Speicher

iPhone und iPad: iCloud Drive als mögliche Kostenfalle

Für iCloud Drive sind am iPhone und iPad standardmäßig mobile Datendienste freigegeben. Das kann zur Kostenfalle werden. Wir sagen Ihnen, welche Einstellungen Sie vornehmen können, um mögliche unerwünschte Zusatzkosten zu verhindern.
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Cloud-Dienste auf dem iPhone Cloud-Dienste auf dem iPhone
Foto: teltarif.de
Wie berichtet beklagen einige iPhone- und iPad-Besitzer seit der Installation von iOS 9, dass das monatliche Datenvolumen ihres Mobilfunktarifs anders als unter iOS 8 kaum noch ausreicht. Als eine mögliche Ursache haben wir die WLAN-Assist-Funktion bereits ausgemacht, die intelligent vom WLAN-basierten Internet-Zugang auf das Mobilfunknetz umschaltet, wenn die Performance des Online-Zugriffs über WLAN zu schlecht ist.

Nun sind wir einem Leserhinweis nachgegangen, nachdem auch iCloud Drive als Problemquelle in Frage kommt. Dabei konnten wir das Szenario mit einem iPhone 6S Plus und einem iPhone 6 nachstellen und das Verhalten somit bestätigen. Mit iOS 9 hat Apple seinen Online-Speicher für iPhone, iPad und iPod touch deutlich verbessert. Dieser lässt sich nun per App ähnlich nutzen wie Mitbewerber-Dienste, zu denen beispielsweise Dropbox, Google Drive und Microsoft OneDrive gehören.

Hier ist die App für iCloud Drive zu finden

Cloud-Dienste auf dem iPhone Cloud-Dienste auf dem iPhone
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Die App ist standardmäßig ausgeblendet und muss im Menü Einstellungen - iCloud zunächst aktiviert und auf dem Home-Bildschirm eingeblendet werden. Dazu können die Nutzer festlegen, welche Apps auf den Online-Speicher zugreifen dürfen. Zur Kostenfalle kann die Funktion aber dadurch werden, dass iCloud Drive nach Aktivierung standardmäßig neben WLAN auch den mobilen Internet-Zugang am iPhone oder iPad nutzt.

Wer größere Datenmengen zwischen dem Online-Speicher und einem der verbundenen Geräte verschiebt, riskiert somit, dass am Smartphone oder Tablet im Hintergrund das Inklusivvolumen des Handytarifs verbraucht wird. Wenig transparent: Diese Datenübertragung wird von Apple nicht als "iCloud Drive", sondern als "Systemdienste - Allgemein" ausgewiesen, so dass es für Kunden zunächst nicht nachvollziehbar ist, woher der plötzliche Schwund des Inklusivvolumens kommt.

Die Lösung ist ähnlich einfach wie bei WLAN Assist: Der Zugriff auf mobile Datenverbindungen kann abgeschaltet werden. Allerdings ist der Menüpunkt recht versteckt. Unterhalb der Liste der für iCloud Drive in Frage kommenden Apps befindet sich der Punkt "Mobile Daten verwenden". Diese Funktion kann auf Knopfdruck abgeschaltet werden, so dass nur noch der WLAN-Internet-Zugang verwendet wird, um Daten zwischen iPhone bzw. iPad und dem Online-Speicherdienst zu synchronisieren.

Apple wirkt bei Freigabe mobiler Daten planlos

Der mobile Internet-Zugang für iCloud Drive kann abgeschaltet werden Der mobile Internet-Zugang für iCloud Drive kann abgeschaltet werden
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Unverständlich ist es, dass Apple nach dem Update auf iOS 9 nicht ausdrücklich auf WLAN Assist und iCloud Drive als potenzielle Kostenfallen aufmerksam macht. Wer nämlich einen Tarif mit Daten-Automatik nutzt, wird nach Verbrauch des Inklusivvolumens nicht in der Übertragungsgeschwindigkeit gedrosselt. Stattdessen bucht der Netzbetreiber oder Discounter automatisch für den Kunden kostenpflichtige Datenpakete nach.

Dass es auch anders geht, zeigt der iPhone- und iPad-Hersteller bei Apple Music. Für den Streaming-Dienst ist die Verwendung des mobilen Internet-Zugangs standardmäßig gesperrt. Kunden, die ihre Musik dennoch über UMTS oder LTE streamen möchten, müssen dieses Feature explizit im Menü Einstellungen - Musik - Wiedergabe & Downloads freigeben.

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