Klage

iPhone 4S "praktisch unbenutzbar": Schadenersatz-Klage gegen Apple

iPhone-4S-Käufer sehen sich nach der Installation von iOS 9 massiven technischen Problemen ausgesetzt. Wir berichten über eine Sammelklage gegen Apple und darüber, welche Forderungen die Kläger erheben.
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Probleme mit iPhone 4S Probleme mit iPhone 4S
Foto: teltarif.de
Alle Jahre wieder beklagen sich Besitzer älterer iPhone- und iPad-Generationen nach einem Firmware-Update durch Apple, dass sie ihr Smartphone oder Tablet kaum noch verwenden können. Das war auch nach der Veröffentlichung von iOS 9 im September nicht anders, obwohl es im Vorfeld Berichte gab, nach denen sich Apple mit dem diesjährigen Update vor allem auch um die Performance bei Nutzung älterer Geräte kümmern will. Nun berichtet das Onlinemagazin Apple Insider über eine Sammelklage von mehr als 100 Besitzern des iPhone 4S gegen den Hersteller des Handys.

Apple iPhone 4S

Die Anwender werfen Apple dem Bericht zufolge eine "betrügerische Geschäftspraxis" und "irreführende Werbung" vor. So bewerbe der Hersteller das aktuelle Betriebssystem iOS 9 für das iPhone 4S, obwohl dem Unternehmen die Probleme, die Anwender bei der täglichen Nutzung beklagen, in Tests vor Veröffentlichung der neuen Firmware ebenfalls aufgefallen sein müssen.

Diese Vorwürfe werden gegen Apple erhoben

Probleme mit iPhone 4S Probleme mit iPhone 4S
Foto: teltarif.de
Konkret geht es bei den Vorwürfen darum, dass Apple damit wirbt, mit dem neuen Betriebssystem unter anderem eine bessere Performance und längere Akkulaufzeit auf die Handhelds zu bringen. Dabei sei zumindest bei Verwendung des 2011 veröffentlichten iPhone 4S jedoch genau das Gegenteil der Fall. Zudem weise Apple nicht darauf hin, dass sich ein einmal durchgeführtes Update nicht mehr rückgängig machen lässt.

Die Kunden berichten in der Sammelklage über Performance-Probleme anstelle einer besseren Geschwindigkeit nach der Installation des aktuellen Betriebssystems. Zum Teil bleibe die Software im praktischen Einsatz teilweise auch kurzzeitig hängen, der Touchscreen reagiere nicht immer auf Eingaben und es komme regelmäßig zu Systemabstürzen - ein Problem, das wir mit dem iPad 3 ebenfalls festgestellt haben.

Neukauf wäre teuer

Nüchtern betrachtet haben betroffene Kunden nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie finden sich damit ab, ihr Smartphone oder Tablet nur noch mit großen Einschränkungen nutzen zu können oder sie investieren in ein neues Gerät. Dadurch entstehe den Anwendern ein wirtschaftlicher Schaden. Insgesamt werden mit der Sammelklage rund fünf Millionen US-Dollar Schadenersatz von Apple gefordert.

Hersteller von Android-Smartphones bieten oft schon eineinhalb bis zwei Jahre nach der Veröffentlichung eines Handhelds kein Firmware-Update mehr an und ernten dadurch massive Kritik. Apple geht hingegen den Weg, selbst für ein vier Jahre altes Handy noch die aktuelle Software anzubieten. Dadurch wird das Betriebssystem aber so langsam, dass das Gerät kaum noch sinnvoll nutzbar ist, was ebenfalls nicht optimal ist.

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