Jiayu S3 Basic Test: LTE auf zwei SIM-Karten
Der chinesische Smartphone-Hersteller Jiayu ist in Deutschland noch recht unbekannt. Das möchte Jiayu natürlich ändern. Doch handelt es sich bei solchen Produkten nicht um Fälschungen? Die Smartphones von Jiayu erinnern zumindest vom Design sehr stark an Apple- und Samsung-Geräte. Nach eigenen Angaben verletzen die Smartphones von Jiayu keine Patente oder Geschmacksmmuster.
Eine Patentklage sei noch von keinem Konkurrenten ins Haus geflattert. Um seinen Produkten noch mehr Seriösität und den Kunden hierzulande mehr Support bieten zu können, eröffnete der Hersteller seinen ersten europäischen Flagship-Store in Kassel. Dort können die Smartphones angeschaut und gekauft werden und auch die Beratung per Hotline erfolgt in deutscher Sprache.
Verpackung und Lieferumfang
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Allein das Preis-Leistungsvehältnis der Produkte erscheint überdurchschnittlich gut. Durch die Einsparungen beim Marketing können die Smartphones zu einem vergleichsweise guten Preis angeboten werden, so Jiayu. Es bleibt abzuwarten, ob oder wie lange sich der Hersteller am hart umkämpften Markt halten kann.
Wir wollten uns von einem der Jiayu-Smartphones selbst ein Bild machen und haben einige Tage das Mittelklasse-Modell Jiayu S3 Basic ausprobiert. Unsere Erfahrungen zeigen: Das Modell kann in einigen Kategorien durchaus mit der Oberliga mithalten. Der Hersteller verkauft dieses Gerät für 249 Euro.
Lieferumfang und Verarbeitung
Der Hersteller möchte gleich zu Beginn einen umweltbewussten Eindruck hinterlassen und verstaut seine Geräte in einem braunen Pappkarton. Der grüne Schriftzug des Firmennamens sowie die im Logo enthaltenen Blätter unterstützen diesen Eindruck. Außer dem Smartphone befinden sich im Lieferumfang ein USB-Lade- und Datenkabel, ein Ladegerät sowie der austauschbare Akku und ein deutsches Handbuch.
In der Seitenansicht
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Das S3 Basic misst 152 mal 75,5 mal 8,9 Millimeter bei einer Displaydiagonale von 5,5 Zoll und wiegt 158 Gramm. Aufgrund seiner Größe ist das S3 Basic praktisch nicht mehr mit einer Hand bedienbar. Das Gehäuse besteht aus schwarzem, glattem Polycarbonat und kann entfernt werden. Beim Herumdrücken auf dem Gehäuse konnten wir aus verschiedenen Ecken ein leichtes Ächzen vernehmen. Unregelmäßige Spaltmaße konnten wir hingegen nicht ausfindig machen. An der rechten Seite befinden sich in Silber eingefasst die Lautstärkewippe sowie die Power-Taste. Oben und unten befinden sich jeweils ein Mikrofon sowie die Öffnungen für Lautsprecher und den Micro-USB-Anschluss. Die Android-typischen Touch-Buttons für Menü, Home und Zurück sind unter dem Display positioniert.
Die auf der Verpackung abgebildeten Spezifikationen des S3 Basic
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Display und Gestensteuerung
Das S3 Basic wird über ein 5,5 Zoll großes IPS-Display bedient, das mit 1 080 mal 1 920 Pixel auflöst und eine Pixeldichte von 401 ppi besitzt. Auf unserer Verpackung ist jedoch eine Display-Auflösung von 1 080 mal 1 200 Pixel abgedruckt.
Gorilla Glass der dritten Generation soll den Bildschirm vor Kratzern schützen. Die Darstellung ist scharf, da keine einzelnen Bildpunkte mit dem bloßen Auge zu erkennen sind. Und auch die verschiedenen Farben erscheinen kräftig. Die Blickwinkelstabilität geht für ein Mittelklasse-Modell in Ordnung. Beim starken Neigen des Geräts nimmt die Bildschirms-Helligkeit dann doch ab.
Die Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Das Smartphone bietet eine sehr große Auswahl an diversen Shortcuts und Möglichkeiten der Gestensteuerung. Unter dem Punkt "Intelligentes Aufwachen" in den Einstellungen bietet das S3 etwa einige Optionen. So kann das Display per Doppeltipp aus dem Ruhemodus geholt werden - dies kennen wir bereits von Herstellern wie LG oder Microsoft. Wird mit dem Finger ein bestimmter Buchstabe auf dem ausgeschalteten Display gezeichnet, öffnet sich eine vorher definierte Anwendung. Zur Auswahl stehen hierfür fünf feste Buchstaben für bis zu fünf Anwendungen. In unserem Test erkannte das S3 alle Eingaben - auch mit etwas höherer Geschwindigkeit oder in den Ecken des Bildschirms. Auch die Musikwiedergabe kann mit solchen Gesten gesteuert werden. Im Alltag empfanden wir diese Shortcuts als nützlich. Dies ist jedoch noch nicht alles. So kann etwa auf dem Sperrbildschirm durch längeres Drücken der Home-Taste die Taschenlampe aktiviert werden oder ein permanentes Schnellzugriffs-Fenster geöffnet werden.