Digitalradio

DAB+: Beats Radio bald auch in Österreich und der Schweiz

Klassik Radio will mit seinem Ableger "Beats Radio" über Digi­tal­radio DAB+ und Internet auch nach Öster­reich und in die Schweiz expan­dieren. Noch schreibt das neue Programm aber keine schwarzen Zahlen.
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Die Klassik Radio AG will mit ihrem Ableger Beats Radio über Digi­tal­radio DAB+ und Internet auch nach Öster­reich und in die Schweiz expan­dieren. Das kündigte Geschäfts­führer Ulrich Kubak im aktu­ellen Geschäfts­bericht, der in dieser Woche den Aktio­nären über­mit­telt wurde, an. Beats Radio würde damit den glei­chen Weg wie das Klassik Radio-Haupt­pro­gramm gehen. Auch dies ist inzwi­schen neben Deutsch­land in den beiden Nach­bar­län­dern auf DAB+ zu hören.

Beats Radio spielt einen Mix aus House- und Lounge-Musik, für die Gene­ration der ab 30-Jährigen und eine erwachsen gewor­dene Jugend­kultur. Das Programm wird in weiten Teilen Deutsch­lands über DAB+ im zweiten, natio­nalen Multi­plex sowie im Internet ausge­strahlt. Beats Radio ging aus dem Webchannel "Klassik Radio Beats" hervor, aktuell wird hier eine neue, eigen­stän­dige Marke aufge­baut, die nicht mehr an die Mutter erin­nern soll.

Programm noch defi­zitär

Beats Radio expandiert Beats Radio expandiert
Screenshot: Michael Fuhr/teltarif.de
Beats Radio entwi­ckele sich rasant und konnte seine digi­talen Reich­weiten 2022 um über 400 Prozent stei­gern. Gewinne macht Klassik Radio mit seiner zweiten Marke noch nicht, aber: "Wir sind sehr zuver­sicht­lich schon bald damit Geld zu verdienen. Der Sender alleine hat für unsere Gesell­schaft ein sieben­stel­liges EBITDA Poten­tial", so Kubak. Für Nicht-Börsen­kenner: EBITDA ist eine betriebs­wirt­schaft­liche Kenn­zahl, die den nach­hal­tigen opera­tiven Cash­flow vor Steuern eines Unter­neh­mens beschreibt.

Das EBITDA ging aufgrund höherer Kosten und durch Inves­titionen in Wachstum um knapp 0,6 Millionen Euro zum Vorjahr auf 1,8 Millionen Euro zurück. So flossen 2022 alleine 1,1 Millionen Euro in die neuen digi­talen DAB+-Sende­gebiete in Öster­reich und der Schweiz sowie in die zweite natio­nale Audio­brand Beats Radio. Adjus­tiert um diese Inves­titionen belief sich das EBITDA auf 2,9 Millionen Euro.

Sorgen um Refi­nan­zie­rung bei DAB+

Trotz der Expan­sions­pläne macht sich Klassik Radio Sorgen um die Refi­nan­zie­rung von hohen Inves­titionen in den terres­tri­schen Verbrei­tungsweg DAB+. Die DAB+-Ausstrah­lung sei für Klassik Radio "eine enorme Inves­tition in die Zukunft" bedeutet, die "derzeit in den Erlösen noch nicht messbar ist".

Es bestehe das Risiko, dass auch künftig die mithilfe von DAB+ gene­rierten Erlöse "nicht ausrei­chen werden die mit dem Sende­betrieb verbun­denen Kosten zu decken."

Klassik Radio ist eines der ersten Radio­unter­nehmen, das weit­gehend auf digi­tale Verbrei­tung und neue Geschäfts­felder wie den kosten­pflich­tigen Strea­ming­dienst "Klassik Radio Select" gesetzt hat.

Große Einspa­rungen gibt es dagegen beim eben­falls national auf DAB+ verbrei­teten Programm dpd Driver's Radio.

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