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Keiner ist schärfer: E-Book-Reader Kobo Aura HD im Test

eReader mit HD-Auflösung & Leucht-Display bietet gutes Leseerlebnis
Von Rita Deutschbein

In der Bibliothek lassen sich nach Kategorie geordnet jeweils Zeitschriften und Magazine oder Bücher anzeigen. Geordnet werden diese jeweils nach zuletzt gelesenen Werken, nach Titel, Autor und Dateigröße oder nach Dateityp. Die Anzeige erfolgt wahlweise als Liste mit und ohne Cover, bei der der Titel und Autor des E-Books zusammen mit dem Lesestatus, dem Dateityp und der Größe der Datei angezeigt wird, oder als reine Coveransicht ohne weitere Angaben zum Buch.

Keiner ist schärfer: E-Book-Reader Kobo Aura HD im Test Die Bibliothek mit verschiedensten Einstellungs-Möglichkeiten
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Der Kobo Aura HD bietet einen internen Speicher von 4 GB, der sich via microSD-Speicher­karte sogar um zusätzliche 32 GB erweitern lässt. Somit finden auf dem E-Book-Reader Tausende von Büchern Platz. Um bei großen Biblio­theken nicht den Überblick zu verlieren, können Ordner, sogenannte Regale, angelegt werden. Mit dem Setzen eines Häkchens hinter einem Buchtitel wird ein ausgewähltes E-Book automatisch in das angelegte Regal verschoben.

Kobo Aura HD bietet hervorragendes Leseerlebnis

Kommen wir zur wichtigsten Aufgabe eines E-Book-Readers: Das Lesen. Mit einem Klick auf ein ausgewähltes Buch wird dieses geöffnet. In der reinen Leseansicht wird dem Nutzer zuoberst der Titel des E-Books und ganz unten das gerade gelesene Kapitel und die Seite angezeigt. Ein Klick in die Display-Mitte öffnet das Menü, über das unter anderem das Schrift­bild geändert werden kann. Insgesamt elf verschiedene Schrift­arten und 24 Schrift­größen stehen zur Auswahl. Auch der Zeilenabstand und die Breite der Ränder können verändert werden.

Keiner ist schärfer: E-Book-Reader Kobo Aura HD im Test Schrift im E-Book lässt sich individuell anpassen
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Mit einer Auflösung von 1 440 mal 1 080 Pixel und einer Pixel­dichte von 265 dpi bietet der Kobo Aura HD die bislang höchste Auflösung der derzeit erhältlichen E-Book-Reader. Bemerkbar macht sich diese in einem sehr klarem und druck­ähnlichem Schriftbild. Zudem bietet das 6,8 Zoll große Pearl-Display des Aura HD im Vergleich zu den typischen 6-Zollern mehr Platz auf der Seite, sodass schluss­endlich weniger geblättert werden muss.

Geblättert wird via Touchscreen, separate Tasten hat der Aura HD nicht. Je nachdem, ob der Leser links oder rechts auf dem Bildschirm klickt, blättert das Gerät im Buch zurück oder vor. Beim Blättern reagiert der Touch­screen einwandfrei. Leichte Verzögerungen kamen hingegen bei Klicks an den äußeren Display­kanten vor. Hier finden sich beispielsweise die virtuellen Buttons zum Homescreen oder für die Schrift­einstellungen. Je nachdem, wie der Button erwischt wird, nimmt der Kobo Aura HD den Befehl an - oder eben nicht.

Keiner ist schärfer: E-Book-Reader Kobo Aura HD im Test Auch Wörterbücher, Markierungs- und Notiz-Funktionen bringt der Kobo Aura HD mit
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Ghosting-Effekte, also das Durch­schimmern der vorherigen Seite, konnten wir während des Lesens nicht feststellen. Sollten diese dennoch einmal auftauchen, kann der Leser die Display-Erneuerung manuell regeln. Zur Auswahl steht hier unter "Einstellungen" -> "Leseeinstellungen" -> "Bildschirm aktualisieren" die Möglichkeit der Erneuerung nach sechs Seiten bis hin zu jeder Seite.

Erleuchtung: Kobo Aura HD mit Licht

Der Kobo Aura HD bietet eine Display-Beleuchtung, die sich über einen separaten Lichtschalter ein- und ausschalten und über das Menü stufenlos regeln lässt. Während E-Books ohne hinzu­geschaltetes Licht mit der für e-Ink-Displays typischen grauen Schrift auf grauem Hintergrund dargestellt werden, färbt sich der Hintergrund bei aktivierter Beleuchtung bläulich-weiß und bildet somit einen schärferen Kontrast zum grauem Schriftbild.

Keiner ist schärfer: E-Book-Reader Kobo Aura HD im Test Beleuchtung lässt das Display leicht bläulich strahlen
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Welche Darstellungs­weise - also grau auf grau oder weiß auf grau - beim Lesen besser gefällt, ist Geschmacks­sache. Gerade bei schummrigen Licht­verhältnissen ist das Licht aber durchaus angenehm. Realisiert wird die Beleuchtung über fünf am unteren Displayrand angebrachte LEDs, die für eine gleichmäßige Ausleuchtung sorgen. Zudem arbeiten die LEDs strom­sparend, sodass auch bei längeren Lese­stunden mit Licht der Akku nicht deutlich mehr belastet wird.

Etwa zwei Monate, und somit doppelt so lange wie beim Kobo glo, gibt Kobo als Betriebs­dauer an, geht dabei allerdings lediglich von einer halben Stunde Lesen pro Tag ohne Licht und WLAN aus. Im intensiven Test mit einge­schalteter Internet-Verbindung und aktivierten LEDs ging der Akkustand nur sehr geringfügig zurück, sodass wir die Angabe zur Akkudauer von Kobo als realistisch einstufen können.

Fazit: Sehr guter eReader mit kleinen Abstrichen

Keiner ist schärfer: E-Book-Reader Kobo Aura HD im Test PDF-Darstellung
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Anfangs waren wir vom ersten optischen Eindruck des Kobo Aura HD etwas enttäuscht. Zu plastiklastig und steril wirkte das weiße Kunststoff-Gehäuse. Nach einer Woche mit dem E-Book-Reader konnten wir aber eine Vielzahl an wirklich guten Eigen­schaften entdecken. Der Kobo Aura HD bietet mit seiner hohen Auflösung und dem vergrößerten Display nicht nur ein hervorragendes Lese­erlebnis, sondern kann auch mit einer Display-Beleuchtung punkten. Lediglich der Touchscreen erfasste bei Eingaben, die nah am Rand getätigt wurden, zum Teil nicht alle Befehle. Hier gibt es daher kleine Abzüge in der Gesamt­wertung.

Neben dem Display hat Kobo auch den internen Speicher sowie die Kapazität des Akkus vergrößert. Zudem wurde der Homescreen aktualisiert und zeigt sich nun übersichtlicher und grafisch komplexer. Die Möglichkeit, verschiedene Ordner anzulegen und seine Bibliothek zu kategorisieren, erleichtert den Umgang mit einer großen Anzahl an E-Books. Der Kobo Aura HD ist für alle Leser empfehlens­wert, die Wert auf eine möglichst papiernahe Darstellung der Schrift, eine integrierte Beleuchtung und eine gute Menü­führung legen.

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