Zukunft

Smart LKW: Daimler vernetzt seine Lastwagen

Die Konnektivität macht auch vor LKW keinen Halt. Mit Echtzeit-Daten möchte Daimler Spediteuren zu einer effizienteren Logistik verhelfen.
Von dpa / Daniel Rottinger

Konzern plant Investition in Millionenhöhe Konzern plant Investition in Millionenhöhe
Bild: Daimler
Der Autohersteller Daimler will bis 2020 rund 500 Millionen Euro in Internettechnologien für Lastwagen investieren. "Zum 1. April gründen wir eine neue Organisationseinheit für Mercedes Benz Trucks mit 200 Mitarbeitern", kündigte Daimlers Nutzfahrzeugvorstand Wolfgang Bernhard in Düsseldorf an.

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Bild: Daimler
Dazu arbeiten etwa 100 Mitarbeiter beim US-System Detroit Connect. Daimler plane eine offene Plattform, an der sich auch andere Hersteller beteiligen können. Umsatzerwartungen konnte Bernhard nicht nennen, aber: "Das Geschäft ist heute schon profitabel".

Tausende LKW bereits jetzt vernetzt

Weltweit seien bereits 365 000 Fahrzeuge über Daimlers Systeme FleetBoard in Europa und Detroit Connect in den USA vernetzt. Sie können ihren Zustand, Standort, aber auch Beladung an Disponenten, Flottenbetreiber oder Werkstätten funken. Die Daten werden von bis zu 400 Sensoren der Daimler Trucks erfasst. Gleichzeitig erhalten die Fahrer Informationen über Verkehr und Wetter oder Rastplätze.

Vernetzung soll für verkürzte Ladezeiten sorgen

Die digitale Dauerbeobachtung soll mehr Effizienz bringen: "Ein Lastwagen fährt heute nur ein Drittel der Zeit, die übrige Zeit wartet er an Grenzen oder aufs Entladen", erläuterte Bernhard. In Europa seien 25 Prozent aller gefahrenen Lkw-Kilometer Leerfahren. Durch die Übermittlung der Ankunftszeit ließen sich beispielsweise Wartezeiten beim Entladen oder in der Werkstatt senken. Heute führte Daimler vor, wie miteinander vernetzte Lastwagen "im Päckchen" fahren können. Sie können näher auffahren, dadurch verringert sich der Luftwiderstand und sie verbrauchen weniger Kraftstoff. Die LKWs sind dabei über einen speziellen WLAN-Standard miteinander vernetzt, der ausschließlich für V2V-Anwendungen (Vehicle-to-vehicle) im Automobilbereich vorgesehen ist. Für die nötige Sicherheit arbeite der Konzern mit hohen Datenschutz- und Datensicherheitsstandards.

In einem weiteren Artikel haben wir einen Ausblick auf die künftige Entwicklung im Bereich Smart Cars gegeben.

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