Neuer Edge-Browser unterstützt auch Chrome-Erweiterungen
Im Edge-Browser lassen sich voraussichtlich bald auch Erweiterungen installieren und nutzen, die eigentlich für Googles Chrome-Browser entwickelt worden sind. Das berichtet das IT-Portal "ZDNet.de" unter Berufung auf einen Edge-Projektmanager von Microsoft. Hintergrund ist der kürzlich offiziell angekündigte Wechsel der Browser-Engine: Microsoft setzt künftig nicht mehr auf seine eigene Engine EdgeHTML, sondern auf die Chromium-Engine, auf der der Chrome-Browser basiert. Einen genauen Zeitplan zur Umsetzung gibt es den Angaben nach aber noch nicht.
Bestätigt: Edge-Browser bekommt Google-Technik
Den Edge-Browser gibt es auch für iOS und Android
Bild: Microsoft
Microsoft wird seinen Webbrowser Edge künftig auf
Basis von Technologie des Rivalen Google betreiben - und will ihn
erstmals auch auf Apples Mac-Computer und Rechner mit älteren
Windows-Versionen bringen.
Der Software-Konzern bestätigte in der Nacht zum Freitag, dass Edge künftig mit der Web-Engine Chromium laufen werde, die Software-Entwicklern zur freien Verfügung steht. Das hatte vor einigen Tagen bereits das Technologie-Blog "Windows Central" berichtet.
Mozilla warnt vor Google-Dominanz
Den Edge-Browser gibt es auch für iOS und Android
Bild: Microsoft
Edge hatte erst vor gut drei Jahren den betagten Internet Explorer
auf dem aktuellen Betriebssystem Windows 10 abgelöst. Er kam zuletzt
allerdings nach Berechnungen der Marktforschungsfirma Statcounter nur
auf einen Anteil von 2,2 Prozent. Googles Chrome-Browser - der
ebenfalls auf Chromium läuft - dominiert demnach mit knapp 62 Prozent. Deshalb wurden die Websites bereits vorrangig für die
Google-Technologie optimiert.
Und Microsofts Umstieg könne diesen Trend noch verstärken, warnte der Entwickler des konkurrierenden Browsers Firefox, Mozilla. "Microsoft überlässt Google noch mehr Kontrolle über das Online-Leben", kritisierte Mozilla-Chef Chris Beard. Vom geschäftlichen Standpunkt sei es zwar verständlich, dass Microsoft das Handtuch bei seiner EdgeHTML-Technologie wirft. Aber es sei "schrecklich", wenn ein Unternehmen fundamentale Online-Infrastruktur im Griff habe. Der Firefox-Browser kam zuletzt laut Statcounter auf einen Marktanteil von rund fünf Prozent.
Microsoft hatte einst selbst die dominierende Position bei Webbrowsern mit dem Internet Explorer. Sie wurde aufgebrochen als zunächst Firefox und dann Google Chrome auf den Markt kamen - und Apples Safari-Browser einen großen Anteil der Web-Nutzung auf iPhone und Mac übernahm.
Mehr Engagement für Open Source
Bei der Weiterentwicklung der Open-Source-Software Chromium wolle sich Microsoft verstärkt einbringen. "Als Teil davon wollen wir einen bedeutenden Beitrag für das Chromium-Projekt leisten", schrieb Microsoft-Manager Joe Belfiore in einem Blogeintrag. Davon würden neben Microsoft Edge auch andere Browser profitieren - sowohl auf PCs als auch auf anderen Geräten.
Mit den Plänen untermauert Microsoft ein weiteres Mal seine Öffnung hin zur Entwicklergemeinde von Open-Source-Software, die maßgeblich Microsoft-Chef Satya Nadella im Unternehmen etabliert hatte. Seinem Vorgänger Steve Ballmer galt quelloffene Software noch als Teufelszeug. Für zahlreiche Features im Edge-Browser habe Microsoft allerdings bereits auf Open Source gesetzt, schreibt Belfiore. Auch die mobile Version basiere bereits auf offener Software.