Microsoft schickt Internet Explorer & alten Edge in Rente
Microsoft Internet Explorer geht in Rente
Logos: Opera, Microsoft, Mozilla, Apple, Google / Montage: teltarif.de
Der Browser Microsoft Internet Explorer hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Nachdem er im legendären Browser-Krieg ab 1995 den bisherigen Platzhirsch Netscape vom Markt gefegt hatte, dominierte der Internet Explorer viele Jahre lang den Browser-Markt. Und das nicht, weil er technisch besonders gut oder schnell gewesen wäre oder offene Web-Standards unterstützt hätte, sondern nur, weil er eben mit Windows mitgeliefert wurde und fest ins System verankert war.
Später wurde Internet Explorer dann selbst von anderen Browsern attackiert, die ihm Marktanteile abjagen konnten. Erst in seinen letzten Jahren hatte der Internet Explorer in den Versionen 10 und 11 etwas Schnelligkeit und Offenheit gelernt, bevor er 2015 von seinem Nachfolger Microsoft Edge abgelöst wurde. Nun gehen beide in den Ruhestand: Der Internet Explorer und die alte Version des Edge-Browsers.
Auch der erste Edge-Browser stirbt
Microsoft Internet Explorer geht in Rente
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Den seit 2020 eingeführten Microsoft Edge auf Basis von Google-Technik wird es natürlich weiterhin geben, er bildet zukünftig den Standard-Browser von Windows 10, wenn der Anwender keinen anderen Browser wie Google Chrome oder Mozilla Firefox installiert. Der Support von Microsoft für den ersten Edge-Browser endet am 9. März 2021. Alle Feature-Updates beginnend mit Windows 10 Version 20H2 werden nur noch den neuen Edge auf Chromium-Basis beinhalten. Und dieser wird dann ab 13. April zwingend bei allen Security-Updates mitinstalliert, gleichzeitig wird der alte Edge endgültig deinstalliert.
Beim Internet Explorer fällt der Abschied schon etwas schwerer - und das liegt nicht an Microsoft, das den Browser-Greis eigentlich schon länger in Rente schicken wollte. Offenbar gibt es aber immer noch zahlreiche Firmen, die einmal Webanwendungen speziell für den Internet Explorer programmiert hatten, die noch nicht mit anderen Browsern kompatibel sind, und die daher den Internet Explorer weiterhin benötigen. Gleichzeitig gibt es Firmen, die ihren Mitarbeitern aus Sicherheitsgründen eigentlich streng verboten haben, den Internet Explorer zu verwenden, die aber erleben müssen, dass die Mitarbeiter diesen (aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit) einfach trotz des Verbots weiterhin verwenden, da er ja in Windows 10 nach wie vor vorhanden ist.
Mit dem optionalen Update KB4598298 für Windows 10 Version 1909 gibt Microsoft Unternehmens-Administratoren die Möglichkeit, den Start des Internet Explorer für Mitarbeiter innerhalb der Firma zu unterbinden. Stattdessen kann auf Wunsch der Microsoft Edge im IE-Modus verwendet werden.
Internet-Explorer ohne Support für Microsoft-Dienste
Doch wie gesagt: Das Problem bleibt, dass Microsoft den Internet Explorer wegen zahlreicher Firmen nicht einfach so "mir nichts dir nichts" aus Windows 10 entfernen kann. Deswegen geht Microsoft schrittweise vor, wie aus einem Blogeintrag bei Microsoft hervorgeht.
Die Strategie besteht darin, dass einfach diverse Microsoft-Dienste ab einem gewissen Datum nicht mehr mit dem Internet Explorer verwendbar sind. Begonnen hat es schon mit Microsoft Teams, die Konferenzlösung ist bereits seit dem 30. November nicht mehr in Internet Explorer verwendbar. Der nächste Stichtag kommt dann am 17. August 2021, denn ab diesem Tag werden gar keine Microsoft-365-Dienste wie beispielsweise Office mehr im Internet Explorer verwendbar sein.
Der Großteil der Windows-Nutzer dürfte dank regelmäßiger Updates ohnehin bereits den neuen Edge-Browser haben oder Chrome beziehungsweise Firefox verwenden. Wer sich einmal interessante Browser-Alternativen anschauen möchte, kann Opera oder Vivaldi einem Test unterziehen.
Für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentations-Software gibt es viel mehr als nur Microsoft Office, Google Docs oder LibreOffice. Zahlreiche Dienste sind online im Browser verwendbar - wir zeigen ausgewählte Online-Office-Dienste.