Smartphone-Test

Motorola Edge 20 (Pro) im Test: Zwei, die es ernst meinen

Moto­rola Edge 20 und Edge 20 Pro sind irgendwie anders als die anderen. Wir haben die beiden 5G-Handys ins Test­labor von teltarif.de geschickt.
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Viele Smart­phones sehen sich mitt­ler­weile sehr ähnlich. Das trifft insbe­son­dere auf die zu, die im Mittel­klasse-Segment den Markt sättigen. Moto­rola hat mit dem Edge 20 und dem Edge 20 Pro zwei neue Modelle im Angebot, die zwar unver­kenn­bare Verwandt­schaft mit dem aktu­ellen Smart­phone-Trend haben, irgendwie aber doch anders sein wollen.

Sie sind nicht nur schlank und leicht, sondern elimi­nieren in einem Zuge den Kompro­miss, dass man für diese Eigen­schaften etwas vom Phablet-Form­faktor abgeben muss.

Wir haben Moto­rola Edge 20 und Edge 20 Pro ins Test­labor von teltarif.de geschickt. Alle tech­nischen Details können Sie dem jewei­ligen Daten­blatt entnehmen.

Design

Motorola Edge 20 Pro: 6,7-Zoll-Display Motorola Edge 20 Pro: 6,7-Zoll-Display
Bild: teltarif.de

Datenblätter

"Das neue Moto­rola Edge 20 ist mit nur 6,99 mm eines der dünnsten 5G-Smart­phones auf dem Markt", sagt der Hersteller. Aber nicht nur das Edge 20, auch das Edge 20 Pro ist mit einer Dicke von 8 mm sehr schlank. Im Gegen­satz zum Pro-Modell ist das Edge 20 spürbar kantiger. Das Edge 20 Pro ist runder, was es etwas vertrauter erscheinen lässt, weil die meisten anderen Smart­phones auf dem Markt einen ähnli­chen Grip haben.

Das schlanke Design beider Modelle präsen­tiert sich wie aus einem Guss, die Kamera-Module auf der Rück­seite wirken aller­dings wie aufge­setzt. Das führt dazu, dass die Geräte auf einem Tisch liegend stark hin- und herwa­ckeln. Die Bedie­nung macht so auf Dauer keinen Spaß. Das Problem lässt sich nur mit einem Case lösen, dessen Kame­raaus­spa­rung das gesamte Setup umschließt und so für eine Ebene sorgt. Wie auch beim Pro-Modell ist das OLED des Edge 20 6,7 Zoll groß Wie auch beim Pro-Modell ist das OLED des Edge 20 6,7 Zoll groß
Bild: teltarif.de
Die Konfek­tions­größen spre­chen insge­samt aber für sich. Das Edge 20 ist trotz Akku mit 4000 mAh 163 Gramm leicht. Das Edge 20 Pro verfügt über einen Akku mit 4500 mAh und wiegt 185 Gramm. Beide Moto­rolas haben jeweils ein Display mit einer Diago­nale von 6,7 Zoll. Das schlanke Design und das geringe Gewicht sind daher beson­ders aufgrund der Phablet-Formate hervor­zuheben.

Display

Gehäuserückseite des Motorola Edge 20 Pro Gehäuserückseite des Motorola Edge 20 Pro
Bild: teltarif.de
Die beiden OLEDs sehen gut aus, mit ange­messen schmalen Display­rän­dern und haben wegen des dezenten Punch Holes nur eine kleine Unter­bre­chung. In unserem Displayhel­lig­keits­test ermit­telten wir beim Moto­rola Edge 20 einen Wert von 455 cd/m². Für ein Mittel­klasse-Smart­phone geht das in Ordnung.

Beim Edge 20 Pro ermit­telten wir eine Displayhel­lig­keit von 465 cd/m², nur leicht mehr als beim regu­lären Modell, aber zu wenig für ein Smart­phone, das sich preis­lich im Premium-Bereich bewegt. Schutz­stan­dards sind beim Edge 20 Gorilla Glass 3 und beim Edge 20 Pro Gorilla Glass 5. Rückseite des Motorola Edge 20 Rückseite des Motorola Edge 20
Bild: teltarif.de
Beide Modelle versu­chen im Vergleich mit der Konkur­renz noch einen drauf­zusetzen, indem die Displays Bild­wie­der­hol­raten von bis zu 144 Hz unter­stützen. Aktu­eller Stan­dard sind bis zu 120 Hz.

Leis­tung und Akku

Ange­trieben werden die beiden Moto­rolas von Snap­dra­gons des Chip­her­stel­lers Qual­comm. Im Edge 20 werkelt ein SoC vom Typ Snap­dragon 778G, im Edge 20 Pro ist es der stär­kere Snap­dragon 870 zu finden. Am Beispiel des AnTuTu-Bench­marks ist der letzt­genannte auf dem Papier stärker, in der Praxis sind aber beide Smart­phone-Modelle perfor­mant und müssen Multi­tas­king glei­cher­maßen nicht fürchten. Blickwinkelstabilität der Displays: oben Edge 20 Pro und unten Edge 20 Blickwinkelstabilität der Displays: oben Edge 20 Pro und unten Edge 20
Bild: teltarif.de
Die von uns ermit­telten Akku­lauf­zeiten sind in beiden Fällen mit knapp zehn­ein­halb Stunden auf einem guten Niveau. Beide Strom­spei­cher können mit 30 W kabel­gebunden wieder aufge­laden werden, induk­tives Laden ist nicht möglich.

Desktop-Modus

Mit dem Desktop-Modus möchte Moto­rola Edge 20 und Edge 20 Pro mit einem einzig­artigen Feature begüns­tigen. Das Moto­rola moto g100 wurde im März vorge­stellt und führte die Desktop-Lösung ein. Damit ist es möglich, dass Smart­phone als "Computer-Ersatz" zu nutzen. Die neuen Motorolas sind flach und leicht (Bild: Edge 20 Pro) Die neuen Motorolas sind flach und leicht (Bild: Edge 20 Pro)
Bild: teltarif.de
Die Handys können mit einem externen Monitor oder auch TV-Gerät verbunden werden. Damit bekommt der Nutzer eine ange­passte Ober­fläche, die sich über weitere Einga­bege­räte wie Mouse und Tastatur wie ein echter PC anfühlen soll. Ähnli­ches gibt es auch aus dem Hause Samsung mit DeX.

Video­strea­ming und Spiele können auf diese Weise eben­falls auf einem TV-Gerät oder Monitor über­tragen werden. Die Idee ist gut, beson­ders für dieje­nigen, die Office-Anwen­dungen fokus­sieren. Diese können durchaus je nach Anwen­dungs­sze­nario einen eigenen Laptop oder Desktop-PC ersetzen.

5G, Tele­fonie und Sound

Im Kartenslot ist Platz für zwei Nano-SIM-Karten Im Kartenslot ist Platz für zwei Nano-SIM-Karten
Bild: teltarif.de
Beide Moto­rolas unter­stützen den 5G-Mobil­funk­stan­dard. In einem kurzen Verbin­dung­scheck haben wir uns mit beiden Edge-Modellen in Redak­tions­nähe in das 5G-Netz (DSS) von der Deut­schen Telekom einbu­chen können. Das war sogar schon indoor vom Platz aus möglich. In einem Fall ermit­telten wir so mit der Speed­test-App von Ookla mit dem Moto­rola Edge 20 Pro Über­tra­gungs­geschwin­dig­keiten von 153 MBit/s im Down­load (Ping: 18 ms) und 44,9 MBit/s im Upload. Vom glei­chen Standort aus waren es im 5G-Netz der Deut­schen Telekom mit Moto­rola Edge 20 in einem Fall 140 MBit/s im Down­load (Ping: 18 ms) und 16,7 MBit/s im Upload.

Außer­halb des Gebäudes waren die Ergeb­nisse eben­falls inter­essant. Während wir mit Hilfe der Speed­test-App von Ookla mit dem Moto­rola Edge 20 Pro in einem Fall Über­tra­gungs­raten von 153 MBit/s im Dowload (Ping: 18 ms) und 96,4 MBit/s im Upload ermit­telten, waren es mit dem Moto­rola Edge 20 im 5G-Netz der Telekom in einem Fall 83,1 MBit/s im Down­load (Ping: 17 ms) und 73,2 MBit/s im Upload. Schlankes Gehäuse: Edge 20 Schlankes Gehäuse: Edge 20
Bild: teltarif.de
Die Tele­fonie­qua­litäten von beiden Moto­rolas sind vergleichbar. VoLTE wird unter­stützt. Insge­samt empfanden wir die Repro­duk­tion der Stimme unseres Gesprächs­part­ners etwas zu höhen­betont. Die Qualität ist aber als ausrei­chend zu bewerten.

Beide Moto­rolas verfügen jeweils über einen Mono­laut­spre­cher, gele­gent­liches Musik­hören auf über­schau­barer Laut­stärke geht in Ordnung, beim Moto­rola Edge 20 Pro, das eine unver­bind­liche Preis­emp­feh­lung von rund 700 Euro für sich bean­sprucht, hätte man durchaus Stereo­laut­spre­cher erwarten können.

Auf der nächsten Seite testen wir die Kameras des Edge 20 Pro. Außerdem lesen Sie ein Fazit zum Modell.

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