Google verkauft Handy-Geschäft von Motorola an Lenovo
Unter Googles Regie wurde Motorola grundlegend umgebaut und brachte einige neue Modelle wie das aktuelle Flaggschiff Moto X und das günstigere Moto G heraus. Allerdings verlor die Sparte nach wie vor Geld. Motorola-Chef Dennis Woodside erzählte dennoch von großen Plänen für Smartphones mit vielen Sensoren. Das Unternehmen richtete eine Fabrik in Texas ein, um die Motorola-Handys zusammenzubauen.
Mit dem günstigen Moto G hat Motorola den Markt kräftig aufgemischt
Foto: Motorola
Die Übernahme barg von Anfang an Konfliktpotenzial: Google steht
hinter dem weltweit dominierenden Smartphone-Betriebssystem Android.
Und andere Hersteller von Android-Geräten wie Samsung hätten es nicht
toleriert, wenn Motorola bevorzugt behandelt worden wäre.
Google und Samsung planen engere Partnerschaft
Nur wenige Stunden vor Bekanntgabe des Deals mit Lenovo berichtete das Technologie-Blog Recode, Google und Smartphone-Primus Samsung hätten sich auf eine engere Zusammenarbeit geeinigt. Unter anderem wolle Samsung eigene Anpassungen des Betriebssystems zurückfahren und stärker auf Google-Dienste setzen. Vor wenigen Tagen schlossen Google und Samsung auch eine Allianz bei Patenten.
Google hatte das Angebot für Motorola im August 2011 abgegeben und monatelang auf eine Freigabe durch Regulierungsbehörden gewartet. Die Übernahme wurde erst im Mai 2012 abgeschlossen. Motorolas Geschäft mit Set-Top-Boxen verkaufte Google kurz darauf für rund 2,3 Milliarden Dollar, den Wert des Patent-Portfolios hatte der Konzern seinerzeit auf etwa 5,5 Milliarden Dollar geschätzt.
Lenovo kaufte 2005 PC-Geschäft von IBM
Lenovo war in die internationale Liga mit dem Kauf des PC-Geschäfts von IBM 2005 vorgestoßen. Sie sind die Nummer eins in dem Bereich, doch der PC-Markt schrumpft. Vor wenigen Tagen kauften die Chinesen IBM auch Teile des Server-Geschäfts für rund 2,3 Milliarden Dollar ab. Lenovo soll im vergangenen Jahr bereits am angeschlagenen kanadischen Smartphone-Anbieter Blackberry interessiert gewesen sein. Allerdings machten kanadische Behörden laut Medienberichten deutlich, dass sie einen solchen Deal nicht genehmigen würden.