Surface bringt Microsoft Verlust ein - 900 Mio. Dollar abgeschrieben
Nicht so ganz der Renner: Microsofts Surface-RT-Tablets
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Microsoft hat mit seinen Surface-Tablets bislang
insgesamt 853 Millionen Dollar eingenommen. Das geht aus einer
Mitteilung des Konzerns an die amerikanische Finanzaufsicht SEC
hervor. Im Quartalsbericht war das Geschäft mit den neuen Tablets
nicht separat aufgeführt. In dem Zeitraum bis Ende Juni hatte
Microsoft allerdings 900 Millionen Dollar auf den Wertverlust von
bislang unverkauften Geräten abschreiben müssen. Brancheninsider
spekulieren, dass der Konzern auf rund sechs Millionen Surface RT
sitzen geblieben ist. Und hohe Werbeausgaben kamen hinzu.
Erstes Surface RT mit Startschwierigkeiten
Nicht so ganz der Renner: Microsofts Surface-RT-Tablets
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Nach Berechnungen des "Wall
Street Journal" hat Microsoft bislang höchstens rund 1,7 Millionen
Surface-Tablets absetzen können - bezogen auf einen Verkaufspreis von 499 Dollar. Die Finanznachrichtenagentur
Bloomberg hatte zuletzt 1,5 Millionen Stück errechnet. Konkurrent
Apple konnte dagegen allein im jüngsten Quartal 14,6 Millionen iPads
verkaufen.
Das erste Surface RT mit dem Nvidias Tegra-3-Chipsatz und einer abgespeckten Variante von Windows 8 war im Oktober auf den Markt gekommen. Mit deutlichen Preisabschlägen und Rabatt-Aktionen speziell für Bildungseinrichtungen versuchte Microsoft zuletzt, den Absatz der Geräte zu beschleunigen. Im Februar folgte das jüngste Modell Surface Pro mit vollwertigem Windows-System, das nach der Vorstellung von Microsoft eine neue Gerätekategorie begründen soll.
Trotz der zunächst ernüchternden Bilanz will Microsoft einen langen Atem im Tablet-Markt beweisen. Die Preissenkungen und die Verfügbarkeit der Geräte in weiteren Ländern würden helfen, dass sich Surface besser für den langfristigen Erfolg positioniere, sagte ein Microsoft-Sprecher dem Wall Street Journal.
Windows 8 setzt auf Touch-Bedienung
Surface ist das erste Tablet aus Microsofts eigener Produktion. Die Geräte sollen vor allem auch den Absatz des neuen Betriebssystems Windows 8 beleben, der derzeit unter dem anhaltend schwachen PC-Markt leidet. Nach dessen Start hatten sich die traditionellen Hardware-Partner des Software-Konzerns Zeit gelassen, bis sie erste Geräte mit Windows 8 auf den Markt brachten. Windows 8 ist besonders auf die Bedienung über ein Touch-Display ausgerichtet und verärgerte einige Kunden. Microsoft möchte mit dem kostenlosen Update auf Windows 8.1 die größten Kritikpunkte ausbessern.
Mit dem Surface tritt Microsoft gegen die inzwischen etablierte Konkurrenz von Apples iPad und eine Vielzahl von Tablets mit dem Android-Betriebssystem von Google an.