Pläne

Musk: Name Twitter zu klein für "App für alles"

Viele rätseln, was Elon Musk mit seinem auf "X" umbe­nannten Twitter wirk­lich vorhat. Ihm schwebt eine Univer­salapp zum Bezahlen, Einkaufen und Chatten vor, anolog zu WeChat.
Von / dpa

Tech-Milli­ardär Elon Musk erklärt die Umbe­nen­nung von Twitter zu X mit seinen weit­rei­chenden Plänen für die Platt­form. In den kommenden Monaten werde man unter anderem die Möglich­keit hinzu­fügen, dort jegliche Finanz­geschäfte abzu­wickeln, schrieb Musk in der Nacht zum Dienstag. Es werde auch umfas­sende Kommu­nika­tions-Möglich­keiten geben. "Es ist nicht der Fall, wo ein Unter­nehmen sich umbe­nennt, aber weiter dasselbe macht", betonte er.

Früher 140 Zeichen Kurz­nach­richten, künftig App für alles

ElonMusk will seinen teuren Dienst X (Twitter) zur Universal-App machen. ElonMusk will seinen teuren Dienst X (Twitter) zur Universal-App machen.
Foto: Picture Alliance/dpa
Der Name Twitter habe gepasst, als es haupt­säch­lich darum gegangen sei, 140 Zeichen lange Kurz­nach­richten zu veröf­fent­lichen. Ange­sichts der geplanten neuen Funk­tionen müsse er aber weichen. Musk hatte mehr­fach gesagt, er wolle auf Basis von Twitter eine "App für alles" mit dem Namen X aufbauen. Es gab jedoch bisher kaum konkrete Schritte in diese Rich­tung. Bekann­testes Beispiel für eine Super-App, über die nahezu das gesamte digi­tale Leben laufen kann, ist WeChat in China.

Vogel durch X ersetzt

Musk hatte am Wochen­ende die Namens­ände­rung ange­kün­digt, und am Montag wurde das bekannte Twitter-Logo mit dem blauen Vogel zumin­dest in der Web-Version der Platt­form durch ein neues mit dem Buch­staben X ersetzt. Die Web-Adresse lautet aber weiterhin twitter.com - und auch anderswo auf der Website und in den Smart­phone-Apps sind viele Über­bleibsel von Twitter zu finden.

Kauf für 44 Milli­arden Dollar

Musk hatte Twitter im Oktober für rund 44 Milli­arden Dollar gekauft. Er räumte jüngst ein, dass die Werbe­ein­nahmen nur noch halb so hoch seien wie davor. Ange­sichts des über Jahre gewach­senen breiten App-Ökosys­tems würde Musk mit seinen Plänen für X gegen etablierte Rivalen bei Kommu­nika­tions- und Finanz-Anwen­dungen antreten.

Ande­rer­seits wäre es nicht das erste Mal, dass er gegen den Strom schwimmt. So setzte er als Tesla-Chef auf Elek­tro­autos, während der Rest der Branche die Fahr­zeuge für nicht wirt­schaft­lich hielt. Und seine Raum­fahrt­firma SpaceX verän­derte die Branche mit wieder­ver­wend­baren Raketen.

Vor kurzem hatten wir berichtet, dass Elon Musk seine Pläne Ernst meint.

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