Augen auf

Netbook-Kauf: Darauf sollten Sie achten

Wir zeigen, welche Kriterien das richtige Netbook ausmachen
Von Steffen Herget

Die Netbooks haben in der recht kurzen Zeit seit ihrem Auftauchen die Computer-Welt im Sturm erobert. Viele kaufen sich einen der leichten, mobilen Mini-Rechner als Zweit-Computer für zu Hause und unterwegs. Die Zahl der Modelle und Hersteller steigt nach wie vor stetig an, und nicht erst seit dem Start der neuen Prozessoren-Generation Intel Pine Trail wird es zunehmend schwer, den Überblick zu behalten. Dabei gibt es eine Reihe von Kriterien, die für die Wahl des richtigen Netbooks herangezogen werden können. Dabei muss natürlich immer im Hinterkopf behalten werden, dass ein Netbook für 250 bis 300 Euro keinen Ersatz für einen normalen Desktop-PC darstellen kann.

Der Prozessor macht wenig aus

Netbooks Ratgeber Kauf Kriterien Netbooks: Immer mehr Modelle
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Die meisten Netbooks setzten auf Chips der Atom-Baureihe von Intel mit einem Prozessor-Kern. Zur CES in Las Vegas, die Anfang Januar dieses Jahres stattfand, hat der Hersteller die neue Generation seiner Atom-Prozessoren vorgestellt, die Pine-Trail-CPUs N450 und N470. Diese sollen etwas weniger Stromverbrauch bieten, sind kleiner und haben geringfügig höhere Taktfrequenzen. Während die Vorgänger N270 und N280 mit 1,6 beziehungsweise 1,66 GHz getaktet sind, haben die Nachfolger eine Frequenz von 1,66 (N450) oder 1,83 GHz (N470). Die Vorteile der geringfügig schnelleren Taktung sind beim normalen Surfen und Arbeiten allerdings kaum zu spüren. So können auch immer noch Netbooks mit den Vorgänger-Prozessoren N270 und N280 empfohlen werden, da diese aktuell oft billiger sind. Anders sieht es mit den alten CPUs wie Atom Z520 und Z530 aus, die in Sachen Leistung deutlich abfallen und nicht mehr zeitgemäß sind.

Wirklichen Mehrwert bieten zusätzliche Grafik-Chips wie etwa Nvidia Ion oder der Zusatz-Beschleuniger Crystal HD von Broadcom. So werden auch auf Netbooks HD-Videos und einige grafisch anspruchsvollere Spiele möglich. Allerdings erhöhen diese Chips auch den Stromverbrauch, zudem kommen sie meist nicht in 10-Zoll-Netbooks, sondern eher in den größeren Modellen zum Einsatz.

Vom Display hängt vieles ab

Bei der Größe des Displays liegen die meisten aktuellen Netbooks bei 10 Zoll mit einer Auflösung von 1 024 mal 600 Pixel, es gibt aber auch eine steigende Anzahl an Geräten mit Bildschirmdiagonalen von 11,6 oder 12,1 Zoll. Die größeren Displays haben natürlich, verglichen mit der 10-Zoll-Klasse, eine höhere Auflösung von meist 1 366 mal 768 Pixel. Dadurch passt mehr auf den Bildschirm, es steigen aber auch Gewicht und Stromverbrauch. Für die meisten Tätigkeiten reichen die 10-Zoll-Displays und deren Auflösung aus, wer es größer mag, muss mit leicht sinkender Mobilität leben.

An der Frage nach einem matten oder glänzenden Display scheiden sich wie so oft die Geister. Beide Display-Typen haben Vorteile, glänzende Bildschirme etwa wirken meist edler und sind heller und kontrastreicher, spiegeln aber stärker. Matte Monitore wiederum sind in heller Umgebung, wie etwa im Park in der Sonne, deutlich besser ablesbar, da sie weniger Reflexionen aufweisen. Wer also viel draußen mit dem Netbook unterwegs ist, sollte zu einem matten Display greifen.

Beim Betriebssystem dominiert Microsoft

Beim Betriebssystem setzen alle großen Netbook-Hersteller flächendeckend auf Microsoft Windows. Dabei kommt bei fast allen neuen Modellen das neue Windows 7 zum Einsatz, im Regelfall die Starter Edition. Diese ist für die Hersteller günstig, besitzt aber im Vergleich zu den anderen Editionen weniger Funktionen. So kann etwa das Hintergrundbild nicht ohne Weiteres geändert werden, das neue Windows Media Center fehlt ebenso wie die schicke Aero-Glass-Oberfläche und andere Features. Wer mehr möchte, muss tiefer in die Tasche greifen und eventuell ein 12-Zoll-Netbook, die teilweise die Home-Premium-Edition aufweisen, oder ein Upgrade in Erwägung ziehen. Der Vorgänger Windows XP, den es auch in aktuellen Netbooks wie dem Asus Eee PC 1001P noch gibt, ist da besser ausgestattet und schont zudem den Akku. Wer auf dem aktuellen Stand sein will, sollte zu Windows 7 greifen, sich aber den Einschränkungen der Starter Edition bewusst sein. Mit Linux werden derzeit kaum Netbooks ausgeliefert, populäre Distributionen wie Ubuntu oder Jolicloud eignen sich aber nach manueller Installation ebenfalls gut für Netbooks. Wer auf ein günstiges Netbook ohne Betriebssystem stößt, sollte Linux also durchaus in Betracht ziehen.

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