Handy-Test

Nokia 5230: Das Touchscreen-Handy im Test

Einsteiger-Smartphone mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis
Von Ulf Schneider

Als langjähriger Platzhirsch auf dem Handyparkett befindet sich Nokia derzeit in der Zwickmühle. Einerseits besteht dringend Nachholbedarf im Bereich Touchscreen-Handys, andererseits möchten die Finnen nicht als blanke iPhone-Kopierer stigmatisiert werden. Die bisherigen Touchscreen-Geräte sind zwar schon allein optisch kein Apple-Abklatsch, doch innovative Eigenständigkeiten waren bislang eher Mangelware. Um dennoch im Touchscreen-Bereich gesunde Marktanteile zu erreichen, setzt Nokia auf das probateste Mittel - einen aggressiven Preis: Das Nokia 5230 hat für den offiziellen Verkaufspreis von gerade einmal 189 Euro durchaus auch luxuriöse Eigenschaften. Manche Online-Händler verkaufen das Nokia 5230 auch zu einem deutlich niedrigeren Preis als Nokia.

Bunte Vielfalt

Nokia 5230

Nokia 5230 Nokia 5230
Bild: Nokia
Optisch und vom Konzept her erinnert das Nokia 5230 stark an das erste Touchscreen-Modell Nokia 5800 XpressMusic. Warum die Macher trotz musikalischer Qualitäten jedoch auf den Beinamen "XpressMusic" verzichtet haben, bleibt ein skandinavisches Geheimnis. Wie bei der mittlerweile dicht besiedelten 5er-Klasse gewohnt, griff Nokia auch beim 5230 etwas tiefer in den Farbtopf. Das Handy gibt es in weißer und in schwarzer Ausführung. Darüber hinaus steht der Akku-Deckel in fünf trendigen Farben zur Auswahl. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die kultigen Xpress-On-Covers, sondern nur um reine Akkudeckel-Variationen. Mit anderen Worten: Man muss sich im Vorfeld für die gewünschte Farbkombination entscheiden, denn nachbestellbar sind sie nicht – warum eigentlich nicht?

Ansonsten gibt es keine hervorstechenden optischen Merkmale: Der Korpus ist betont rundlich und neben dem großen Touchscreen sorgen drei Basis-Steuertasten für den Bedienungsfluss. Der Touchscreen ist erfreulicherweise der gleiche wie beim Topmodell Nokia X6. Die beeindruckenden Eckdaten: TrueColor-Farbpalette, 640 mal 360 Pixel Auflösung sowie die Maße von 3,9 mal 7,1 Zentimeter. Kompliment: Kein anderes Touchscreen-Handy in dieser Preisklasse bietet derzeit ein qualitativ besseres Display! Während das Schwestermodell Nokia X6 durch den Metallrahmen eine satte Robustheit ausstrahlt, wird bei diesem Finnen nur einfaches Plastik sowie ein Gummirahmen um das Display verbaut. Da sich aber alle Bauteile sehr präzise zusammenfügen, ist das Nokia 5230 dennoch hart im Nehmen.

Wenige Dreingaben

Nokia Ovi Maps Nokia Ovi Maps
Bild: Nokia
Neben dem Top-Display wird auch beim Komfort nicht auf Sparflamme gekocht. WLAN hat es zwar nicht, doch immerhin sorgt das Tandem aus UMTS mit HSDPA für eine Bandbreite von bis zu 3,6 MBit/s im Download. Für die Business-Fraktion wartet das Nokia 5230 außerdem mit dem bekannten Serie-60-Besteck auf: E-Mail-Management, alle relevanten Organizer-Funktionen sowie als kleines Bonbon ein nützliches Englisch-Wörterbuch.

Besonders spannend ist das Kapitel Navigation. Das Nokia 5230 ist mit einem GPS-Empfänger und dem neuesten Ovi-Karten-Material bestens für die Orientierung per Pedes oder mit dem Auto gerüstet. Und das Beste: Seit der spektakulären Nokia-Freigabe muss der Nutzer für die aktiven Routenführung keinen Abopreis mehr bezahlen. Gänzlich kostenlos ist die Navigation allerdings nicht, denn hin und wieder müssen neue Daten aus dem Internet gescheffelt werden. Ein guter Datentarif, am besten eine Flatrate, ist daher äußerst sinnvoll.

Auch im Bereich Entertainment ist das Smartphone-Light breit aufgestellt, wobei die 2-Megapixel-Kamera heutzutage eher als eine bloße Spielerei anmutet, zumal sie weder von einem Fotolicht noch von Autofokus unterstützt wird. Videoaufnahmen sind im VGA-Format möglich. Um den Steven Spielberg im Nutzer zu wecken, sind aber gute Lichtverhältnisse vonnöten.

Auf der folgenden Seite lesen Sie, warum das Nokia 5230 nicht für anspruchsvollere Smartphone-Aufgaben geeignet ist.

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